Chaos - Stille - Chaos
Die letzten Wochen waren für uns eine
ultra- intensive Zeit! Dabei begann im Dezember alles ziemlich harmlos. Durften
wir doch für eine Woche in die Süd- Türkei und konnten richtig abschalten,
entspannen, faulenzen, geniessen… Doch kaum zu Hause ging der Trubel los!
Wir räumten alle Schränke, sichteten die
Waren durch nach den Kriterien: behalten, verschenken, Kleidersammlung,
Entsorgung! Meist waren wir uns einig und im Zweifelsfall behielten wir den
Gegenstand.
Es blieb nicht mehr viel übrig, ein
überschaubares Häufchen….
Wir teilten uns den Platz im Haus mit dem
Schreiner, der die Küchenabdeckung und den Küchenboden sanierte, Toni, ein
befreundeter Maler, begann mit seinem Team in der oberen Etage zu malen,
während wir unten werkten- ein buntes Treiben im ganzen Haus!
Wir schraubten unser selbst entworfenes
Design- Möbel auseinander, trennten die Tischplatte, die Robi im Jahre 1977
selbst hergestellt hatte, vom Fuss, um die Platte sicher aufzubewahren. Das
handbemalte Geschirr meiner Grossmutter stapelten wir vorsichtig in Kartons,
von den Geo Magazinen konnte ich mich noch nicht trennen.
Im Nu war Weihnachten. Dies feierten wir
ganz friedlich mit der ganzen Familie bei Lucile. selbst Nana, mittlerweile 91
jährig war freudig dabei!
So rückte der 28. Dezember heran- der Zügeltag! Mit Hilfe unserer Familie, Aline betreute alle 4 Kinder, Lucile half an allen Fronten, Dan & René trugen die schweren Teile.
Als Zugabe durften wir die Gegenstände über
die Auszugstreppe auf den Estrich hieven!
Es klappte prima, auf den Fotos könnt Ihr
mit uns dabei beobachten…
Der leere Rigiblick war richtig still und
gross. Die nächsten Tage standen unter dem Motto: putze, putze, in alle Ecken
kriechen, auf der Leiter balancieren, und die hinterletzte Hausspinne
entfernen! Unsere Töchter und Dan waren uns eine grosse Hilfe und unterstützten
uns super!
Den Silvester verbrachten wir müde,
erledigt, aber rundum zufrieden mit dem getanen Werk.
Am 1. Januar übergaben wir unseren
Rigiblick Claudia & Christoph in ihre Hände. Sichtlich freudig übernahmen
sie die Schlüssel und wir wünschen den Beiden von ganzem Herzen, dass sie so
glücklich darin werden, wie wir es in den 28 Jahren waren!
Wir werden oft gefragt, ob es nicht
schwierig sei, unseren geliebten Rigiblick abzugeben.
Ganz ehrlich: nein! Es ist ein befreiendes
Gefühl, loslassen zu dürfen, das Wenige sortiert und eingepackt eingelagert zu
haben. Wir sind beide bereit für den Aufbruch, um im „grossen Zimmer“, aber
auch zu zweit im kleinen gri-gri zu leben, neugierig auf neue Länder und Leute;
wir freuen uns darauf!
Nun nächtigen wir als „geduldete Asylanten“
bei unseren Töchtern, so können wir alle Enkel nochmals richtig geniessen!
Aber nichts mit faulenzen! Die erste
Januarwoche verbrachten wir in der Werkstatt von Vreni & Theo. Sie hatten
Betriebsferien und wir die riesige Werkhalle für uns!
Unser Chaos |
So konnten wir alle Utensilien auslegen und
uns daran machen, das Innenleben vom gri-gri zu optimieren. Wir haben
geschraubt, gebohrt, geleimt, haben elektrische Kabel „nivelig“ zusammengefügt,
sind zusammengekrümmt im Kasten gelegen, um in der hintersten Ecke die
Befestigung anzubringen und, und und…. Lustig ist das Bastler- Leben! Nebenbei
waren wir x- mal im Jumbo um die Gestelle gewandert, um einen bestimmten Haken,
eine Schublade, Zubehör zu suchen. Das war ein Erlebnis der ganz anderen Art!
Es braucht enorm viel Zeit dazu- und zum Glück hatten wir die!
Das Ergebnis überzeugt uns 100%ig.
Wir haben die Fahrerkabine schallisoliert,
ein sehr angenehmes Raumgefühl. Unsere elektronischen Geräte können wir sicher
in den Schubladen versorgen, für den Wäscheschrank haben wir praktische
Stoffboxen gefunden, in der Dusche können wir am montierten Stewi auch während
der Fahrt unsere Wäsche trocknen, an stabilen Haken unsere nassen Jacken
aufhängen. Für das Werkzeug haben wir einen idealen Koffer gefunden und für den
Fotoapparat einen super Köcher konstruiert! So hat alles seinen festen Platz!
Im Vorzelt haben wir unter abenteuerlichen
Bedingungen einen zusätzlichen Reissverschluss eingenäht, um die Campertüre
richtig öffnen zu können.
Seitlich zur Nähmaschine, das Gaspedal auf
einem Treppentritt, stand ich bereit. Den Reissverschluss mit Klebeband
„vorbefestigt, hielt mir Robi die ganze Zeltwurst hinter der Maschine und bewegte
die ganze Installation vorwärts. Aber es
hat funktioniert!
Nun ist das ganze Zubehör wieder versorgt
und eingeräumt, Kleinigkeiten sind noch zu erledigen.
Seither sind wir täglich im Büro und
räumen hier auf, letzte Rechnungen erstellen, Zahlungen erledigen, die
Buchhaltung abschliessen.
Robi hat das letzte Bauprojekt Marco, einem
befreundeten Architekten weitergegeben, der dies im Sinne von Robi beenden
wird.
Und natürlich, klar, wir sind immer wieder
von Euch zum Essen eingeladen, eine Oase des friedlichen Zusammenseins.
Das geniessen und schätzen wir in vollen
Zügen!
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