Ferien in Tanah Rata
Gemütlich sitze ich im Zimmer des De’ Native Guesthouse und
schaue über den Terrassenrand ins Grüne. In den Bäumen zwitschern die Vögel,
von weitem dringt der Lärm des Ortes an mein Ohr. So habe ich Muse zu
schreiben.
Targia und ich sind alleine hier. (Nicht ganz, denn Sandra
und Markus sind inzwischen auch eingetroffen). Robi ist am 16. März in die
Schweiz geflogen, um der Familie und ganz besonders Nana, seiner Mutter, einen
Besuch abzustatten.
Hier habe ich es wunderschön, bis er wieder zurück ist.
Fühle mich eher in Indien, wie in Malaysia. Krish, der Guesthouse Besitzer ist
Indischer Abstammung, auch die Vorfahren seiner Frau, der Angestellten und
viele seiner Freunde sind Inder. Die Musik klingt ganz anders, wie der Thai-
Pop. Untereinander sprechen sie Tamil. So wachsen viele Kinder mehrsprachig auf.
Tamil in der Familie, Malayisch, Englisch oder gar Chinesisch in der Schule!
Tanah Rata ist ein Touristenort in den Cameron Highlands und
liegt auf rund 1500 MüM.
Wäre nicht das Klima, würden vermutlich die wenigsten hier
Ferien machen. Die grünen Hügel sind zwar ansprechend und hübsch, aber das Tal
entlang der Strasse ist leider verschandelt! „Plastik- Tal“ wäre der richtige
Ausdruck. Überall stehen Plastik Treibhäuser, Plastiktunnels, selbst an den
steilsten Hängen kleben sie. Darin werden Früchte (vor allem Erdbeeren) und
Gemüse angebaut, wahrlich, kein schöner Anblick! Doch dazwischen liegen die Tee Plantagen. Wie ein Gemälde wirken die grünen Hügel mit dem Muster der geschnittenen Pflanzen. Das erfreut unsere Plastik- geschädigten Augen!
Die paar Dörfer, die sich im Tal befinden, wirken planlos
und lieblos hingestellt. Es fehlt eine Gesamtplanung, für neue Projekte werden
kurzerhand Berge abgetragen, Flüsse eingedeckt und auf den entstandenen
Plattformen grosse, unattraktive Gebäude hingebaut.
Aber das Klima hier
oben ist ausschlaggebend.
Die Tagestemperaturen liegen bei ca. 28° – 32°; in den
Nächten kühlt es auf 17° – 9,5° ab! Die Kühle ist phantastisch, es schläft sich
wunderbar! Auch bei Targia erwachen wieder die Lebensgeister. Morgens zwischen
8 und 10 Uhr ist es meist noch unter 20°, so spaziert sie zügig dahin und
schnuppert interessiert am Wegrand. Einmal ist vor uns eine Schlange
weggekrochen, Affen turnen in den Bäumen
und die wilden Hunde bellen uns respektvoll von weitem an.
Am Abend ist oft Betrieb im Garten. Vorwiegend Backpackers
aus unterschiedlichsten Ländern machen hier Station und wollen genaueres über
unsere Reise erfahren.
An einem Abend gibt Krish für seine Freunde eine Party. Im
grossen Stil wird gegrillt, gegessen und getrunken; das Lieblingsgetränk der
Männer ist nicht der vorzügliche Tee sondern der Whisky! Karaoke Darbietungen
schmeicheln oder schmerzen den Ohren, fröhlich unterhalten sich alle
miteinander. Dazwischen rennen die Kinder herum, spielen im dunklen Garten.
Interessante Leute lernen wir kennen. Tee Plantagen Besitzer, deren Vorfahren
mit den Engländern Anfangs 20. Jahrhundert von Indien kamen. Der Enkel hat nun
in Australien sein Studium abgeschlossen und ist seit kurzem wieder hier zu
Hause, um im Teegeschäft mitzuhelfen. Ein Holländer, der seit 18 Jahren in den
Cameron Highlands lebt und den Gemüseproduzenten das Know- How beibringen will,
wie man mit weniger Spritzmitteln das Gemüse anbauen kann. Er lebt mit seiner
malayischen Frau und den Kindern hier und fühlt sich sehr wohl dabei.
Zufällig sind wir auf das De’ Native gestossen. Wir machten
Rast auf einem kleinen Parkplatz unterhalb eines Tempels in Brinchang. Da hält
ein Taxi und der Fahrer beginnt sich mit uns zu unterhalten. Er wüsste einen
schönen Übernachtungsplatz und macht uns gleich eine Skizze. Ausserdem sagt er,
würde er seinen Freund, den Besitzer des Guesthouses, über unser Kommen
informieren.
Wahrhaftig, auf der Hauptstrasse Eingangs Tanah Rata steht
ein Mann und sagt uns, wir sollten ihm folgen. Die Abzweigung zum Guesthouse
sei nicht einfach zu finden.
So landen wir im Paradies!
Aussicht von unserer Terrasse Tanah Rata liegt nicht sichtbar im Tal |
auch für das gri-gri ist genügend Platz |
diese Bambus- Bungalows kann man auch mieten |
unsere Aussenkochstelle haben wir auf die Terrasse verlegt |
die Möblierung des Zimmer besteht aus fünf Schlafstellen! So errichten wir ein Stehpult mit unseren "Möbeln" |
das hübsche Haus aus der Kolonial- Zeit |
auch im Garten kann ich friedlich arbeiten |
ein scharfes Curry wird hier gekonnt gekocht |
die Grilleure am Werk... |
Krish, unser Gastgeber unter den fröhlichen Gästen |
sie bietet eine Super- Karaoke Darbietung! |
Tanah Rata City |
entlang der Strasse erstrecken sich die Plastikhäuser |
Plastik Valley |
ein Gemälde in Grün, vom Mensch erschaffen eine Teeplantage in den Cameron Highlands |
sie ziehen sich über die Hügel |
und formen die Landschaft |
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