Ein Streifzug durch Antwerpen
Die Ankunft von unserem gri-gri verzögert sich, so haben wir Zeit, die Stadt Antwerpen zu Fuss zu erkunden. Erstaunlich viele, mittelalterlich geprägte Häuser sind noch vorhanden.
Auch strahlen die Häuser bis heute Vornehmheit und Wohlhabenheit aus.
Der Schmelztiegel der Nationalitäten zeugt noch heute von den Handelsbeziehungen in alle Welt; alle erdenklichen Hautschattierungen, Haarfarben, Kleidungen sehen wir auf den Strassen, unterschiedlichste Sprachen dringen an unsere Ohren, oft haben wir keine Ahnung, welche Sprache gesprochen wird!
Die üppigen Fassaden, Türme und Kuppeln zeugen vom einstigen Reichtum der Händler |
Der Beginn der Einkaufsmeile Meir |
dicht drängen sich die Leute, beinahe glaubt man, es sei die letzte Möglichkeit zum Einkaufen, aber es sind zahlreiche Holländer, die dem Lockdown im eigenen Land entfliehen und nach Antwerpen kommen |
die mit Efeu überwachsene Fassade des Restaurants Elfde Gebod |
durch die schmale Gasse kommt noch ein Tram daher |
Eine Sage erzählt die Geschichte von einem Riesen namens Druon Antigoon. Er verlangte von allen Leuten Geld, welche die Brücke über die Schelde in die Stadt passieren wollten. Falls diese nicht zahlen konnten oder wollten, schnitt er ihnen eine Hand ab und warf sie in den Fluss.
Silvius Brabo, ein römischer Söldner wollte den Einheimischen zu Hilfe kommen, stellte sich dem Riesen, tötete diesen und schnitt auch seine Hand ab, um sie in den Fluss zu werfen.
Aus dem Begriff: «Hand werfen» entwickelte sich der Name der Stadt Antwerpen.
Diese Geschichte wird mit der Statue vor dem Antwerpener Stadthaus erzählt, wo Brabo dabei ist, die Hand des Riesen zu werfen. Zu seinen Füssen liegt der getötete Riese Antigoon.
schon ist ein Teil des Rathauses auf dem grote Markt zu sehen, wo die Statue des Silvius Brabo steht |
das währschafte Rathaus von Antwerpen |
Die berühmte Statue |
hier ist Brabo dabei, die Hand des Riesen zu werfen
am Fuss der Statue liegt der besiegte, tote Riese |
die schmucken Kaufmannshäuser am Grote Markt |
in der Nähe ein neueres Wohnquartier, geschickt sind die Häuser der alten Struktur nachempfunden, der Innenhof mit Materialmix gestaltet |
die Farbenkombination, die Hervorhebung einzelner Fassadenelemente macht diese neu erstellte Häuserzeile sehr attraktiv |
und nochmals eine mittelalterliche Häuserzeile |
Der imposante Bahnhof Antwerpen- Centraal wurde 1905 eröffnet. Das Empfangsgebäude aus Stein besticht durch seine grosszügige Halle, den reich verzierten Innenfassaden und einer ausgeklügelten Treppe. Darüber wölbt sich eine lichtspendende Kuppel aus Eisen und Glas. Daran angeflanscht ist die Bahnhofshalle aus Stahl, ein 186 m langer, 66 m breiter und 43m hoher Bau. Die Höhe berücksichtigte die Abgase der damaligen Dampflokomotiven.
Der Reiseverkehr entwickelte sich rasant. Um die Jahrtausendwende wurde der Bahnhof massiv ausgebaut auf drei unterirdischen Ebenen. Das architektonisch wunderschöne Empfangshaus wurde in seiner Form und Funktion erhalten.
der Bahnhof Antwerpen- Centraal |
mit schönem Handlauf |
die Bahnhofshalle von aussen |
gestützt auf elegante Pfeiler |
das Aufeinanderprallen von alt und neu |
ein Blumenladen lädt mit seiner Dekoration ein |
Hop, schon stehen wir auf eine der hölzernen Rolltreppen, die uns laut ratternd hinunterbringen. Nach der zweiten Fahrt befinden wir uns 31 Meter unter der Oberfläche, vor uns wölbt sich ein schnurgerader Tunnel, der uns nach 572 Metern auf die andere Seite der Schelde bringt, wo wir wieder mit den rumpelnden Holz- Rolltreppen in die Höhe fahren. Da der Lift defekt ist, werden die Fahrräder ebenfalls mit auf die Rolltreppe genommen und geschickt arretiert.
Der Sint- Annatunnel wurde nach dem 1. Weltkrieg als Fussgänger Tunnel gebaut. Zu dieser Zeit entstand vis à vis der Altstadt ein grosses Quartier mit Plattenbauten und Wohnblocks. Diesen Bewohnern wurde mit dem Tunnel ein rascher und kurzer Weg zur Arbeit ermöglicht. Brücken über die Schelde gibt es in Antwerpen keine, um die Schifffahrt nicht zu behindern.
Heute steht der Tunnel unter Denkmalschutz, wird aber noch immer sehr rege benutzt.
eine der hölzernen Rolltreppen im Sint- Annatunnel, an den Wänden hangen Fotos vom Bau des Tunnels |
Schnurgerade führt der Fussgängertunnel unter der Schelde durch |
und die 31Meter wieder hinauf |
der Ausblick über die Schelde auf die Altstadt |
Beim Ausgang auf der Altstadt Seite steht dieses "Pilzhaus" |
die alten Lagerhallen am Flussufer mit dem Riesenrad |
Das Giebel- Detail sieht aus wie ein Kaufmannswappen |
eine prächtige Lindenallee als Spalierbäume geschnitten ziert die Uferpromenade |
bei der Burg Het Steen wurde ein moderner Anbau realisiert |
Das Tonhallengebäude |
Überall in der Stadt wird das Sujet der werfenden Hand aufgenommen, hier als Sitzbank |
Im Museum aan de Stroom (MAS)
Die Ausstellungsräume des 62 Meter hohen Museumsturms sind über zehn Etagen in Containern oder „Boxen“ gestapelt. Dabei ist jede Ebene um 90 Grad gedreht, so dass sich eine spiralförmige Anordnung ergibt. Die dazwischen liegenden Galerien mit gewellten Glasflächen erlauben wechselnde Ausblicke auf Stadt und Hafen. Die Fassade des Museums aus rötlichem indischem Sandstein fügt sich farblich hervorragend in die Umgebung ein.
Der moderne Bau des Museums aan de Stroom |
mit tollem Ausblick auf die Stadt aus den hellen, verglasten Etagen |
auch hier zieren Hände die Fassade, als Hommage an die Legende der werfenden Hand |
Die nationale Bank von Belgien, Handels- und Finanzplatz |
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