Die Papageientaucher von Borgarfjörður
Nur 5km vom Ort entfernt, neben dem kleinen Hafen Hafnarhólmi, erhebt sich ein senkrechter Felsklotz aus dem Meer. Eine schmale Treppe führt über die Steilwand hinauf, oben sind Verbindungsstege angelegt und eine kleine Beobachtungsstation thront auf dem Fels. Die Kuppe ist mit Gras bewachsen. Von hier oben bietet sich ein Spektakel. In der Steilwand nisten tausende von Möwen, die Gras bewachsene Kuppe ist komplett durchlöchert! Jede Höhle beherbergt ein Papageientaucherpaar und ihren Nachwuchs.
Im Moment sind nur wenige «Wohnungen» besetzt. Die meisten Tiere schwimmen in der Bucht auf Futtersuche oder sind bei der Paarung. Aber die Anzahl ist riesig, gefühlt tausende tummeln sich auf dem Wasser und auf dem Felsen!
Der Papageientaucher oder Puffin ist eine Vogelart aus der Familie der Alkenvögel. Unglaublich, dass ein so kleiner Vogel so schnell fliegen kann, nämlich bis zu 88km/Std!
Und tauchen kann er bis in 60 Meter Tiefe.
Der älteste, bekannte Papageientaucher hat das respektable Alter von nicht 38, sondern nunmehr 41 Jahre erreicht!
Die Hauptnahrung der erwachsenen Papageitaucher ist Fisch, im Winterhalbjahr können aber auch Vielborster und Krebstiere eine bedeutende Rolle bei der Ernährung spielen. Der Nahrungsbedarf ausgewachsener Vögel liegt bei etwa 80 bis 100 Gramm pro Tag.
Die Vögel kommen jedes Jahr wieder hierher, um zu brüten.
Die Balz beginnt mit der Ankunft am Brutplatz, die Vögel kommen bereits in Paaren dort an. Papageitaucher bleiben in der Regel für die Saison zusammen, wobei der weit überwiegende Teil der Paare bereits im Vorjahr zusammen war. Kopulationen finden nur auf dem Wasser statt. Das Männchen fordert das Weibchen durch Hochwerfen des Kopfes und gleichzeitige „arr…“-Rufe zur Paarung auf. Paarungswillige Weibchen schwimmen mit erhobenem Kopf und drücken den Hinterkörper tiefer ins Wasser. Nach der Kopulation schwimmen die Partner langsam umeinander.
Die Höhlen werden mit dem Schnabel gegraben, das lose Material wird mit den Füßen nach draußen befördert. Selbst gegrabene Höhlen sind im Normalfall maximal 0,75 bis 1,50 m lang, selten bis 3 m. Die Öffnung ist 30–40 cm weit, der Gang hat einen Durchmesser von etwa 12,5 cm und die Nestkammer einen Durchmesser von 30 bis 40 cm.
Der Legebeginn variiert je nach geographischer Lage und Schneelage.
Beide Partner kümmern sich um die Aufzucht der Jungen, brüten, beschützen und füttern etwa zu gleichen Teilen. Das Futter wird den Nestlingen vorgehalten oder in der Nesthöhle fallen gelassen.
Die Nestlingsdauer ist abhängig von der Nahrungssituation. Gut ernährte Jungvögel fliegen nach 37 bis 41 Tagen aus, schlecht ernährte nach 46 bis 54 Tagen. Wenige Tage vor dem Ausfliegen verlassen die Jungvögel nach Einbruch der Dunkelheit die Höhle, um das Fliegen zu trainieren. Diese Ausflüge erfolgen bis zu zehnmal pro Nacht und dauern meist nur maximal zwei Minuten. Die Jungvögel entfernen sich dabei höchstens 15 bis 20 m von der Höhle. Das endgültige Ausfliegen erfolgt selbständig, gut ernährte Jungvögel fliegen zum Meer, schlechter ernährte laufen oder springen hangabwärts. Sobald das Meer erreicht ist, schwimmen die Jungvögel selbständig auf das Meer hinaus und kommen nicht wieder zur Kolonie zurück. Die Altvögel suchen die Kolonie noch bis zu drei Wochen nach dem Ausfliegen des Jungvogels auf.
Danach fliegen auch sie auf das offene Meer, wo sie den Sommer verbringen.
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der kleine Hafen Hafnarhólmi, wir schauen von dem Beobachtungsposten hinunter |
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in den Steilhängen nisten die Möwen |
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von weitem sehen die Steilhänge weiss gepunktet aus, soviele Möwen nisten darin. und auf der Graskuppe nisten die Papageientaucher |
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Ob die Nachbarinnen einen Schwatz abhalten? |
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Die bewachsene Graskuppe ist komplett durchlöchert, jedes Loch ein Eingang zur Nesthöhle |
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Der Eingang einer Bruthöhle, bewacht von einem Papageientaucher |
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hält er Ausschau? |
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In der Bucht ist viel los, zu hunderten sind sie auf dem Wasser |
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ob auf Futtersuche oder bei der Paarung |
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Papageientaucher können bis zu 88km/Std fliegen und bis in eine Tiefe von 60 Meter tauchen |
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Hast du gewusst, dass der älteste, bekannte Papageientaucher ein Alter von 41 Jahren erreicht hat? |
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wer möchte, kann die Papageientaucher unterstützen |
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die hübschen Vögel haben es nötig! |
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