Fjalla Eyvindur, der Geächtete aus den Bergen

 

 


 

Eyvindur Jónsson wurde 1760 wegen Diebstahls verurteilt. Er soll angeblich ein Schaf gestohlen haben.

Nach dem Urteil floh der Geächtete gemeinsam mit seiner Frau Halla Jónsdóttir in das isländische Hochland.

Keiner hat daran geglaubt, dass das Paar unter diesen harten Bedingungen überleben würde. Sie suchten sich eine Quelle, errichteten eine tiefe Grube, worin sie die winterlichen Minustemperaturen überstehen konnten.

Verschiedene Orte im isländischen Hochland sind nach dem Flüchtling benannt, eine heisse Quelle (Eyvindarhver), eine Ruine (Eyvindarkofi, „Hütte des Eyvindur“) sowie eine Höhle (Eyvindarhellir) und ein Hügel (Eyvindarrétt, „Schafspferch des Eyvindur“). Auch im nördlichen Bereich von Strandir sind Ruinen bekannt, in denen das Paar angeblich gelebt hat.

Die Legende erzählt, dass Eyvindur und Halla 20 Jahre in der Wildnis überlebt haben sollen! Im Umlauf sind auch Geschichten, dass sie sogar mit ihren Kindern unterwegs gewesen waren! Unglaublich! Aber auch wahr?

Wir stehen mit zwei isländischen Paaren und einem Ranger am Rand dieser legendären Grube, wo sich das Paar vor Frost geschützt haben soll. Aus heutiger Sicht können wir uns dies nicht vorstellen, bei diesem Klima, ohne Unterkunft, Kochgelegenheit und vielem mehr.

Unsere Führung mit dem Ranger geht weiter. Er weist uns auf die Besonderheit des Ortes hin.

In einem riesigen Lavafeld befindet sich eine kleine, grüne Oase, genannt Herðubreiðarlindir. Gespiesen von unterirdischen Quellen, die die karge Landschaft nur hier zum Blühen bringt. (Dafür hat es hier auch die lästigen Mücken)

Wunderschön sieht es aus, ein murmelnder Fluss, frisches Grün und Farbtupfer im sonst dunklen Lava- grau. Selbst ein paar Gänse machen hier auf ihrer Durchreise Halt.

Und ein paar Schritte daneben nur noch vegetationslose Wüste. Aufgetürmte Lavabrocken, breite Ströme, die sich nach dem letzten Ausbruch der Vulkane gebildet haben.

Über all dem thront der Tafelvulkan Herðubreið

Ein markanter Berg, für mich sieht er wie eine Torte aus! Leider ist ihm sein Sahnehäubchen aus Eis weggeschmolzen!

Er weist uns den Weg zur nächsten Attraktion, dem Vulkan Askia.

Bei unserer Anfahrt ist die ganze Landschaft in dicken Nebel gehüllt.

Der Ranger rät uns, es am nächsten Tag zu versuchen. Wir beherzigen seinen Rat und werden mit traumhaftem Sonnenschein und guter Sicht belohnt!

Ob wohl Eyvindur und Halla auch hier gestanden sind? Haben sie ebenfalls die unglaublichen Farben bestaunt und die Erhabenheit des Ortes gespürt?

Was für ein Leben war das wohl, ausgegrenzt aus der Gemeinschaft, auf sich alleine gestellt in dieser rauhen Landschaft?

Heute können wir nur geniessen! Die grandiose Sicht in uns aufnehmen, die klare, saubere Luft einatmen, die Stille auf uns einwirken lassen mit der Gewissheit, dass das gri-gri bereitsteht, der Kühlschrank wohlgefüllt ist und in der kalten Nacht wir uns mit unseren sauberen, warmen Decken wärmen können…

 

 

 

Herðubreið der markante Tafelvulkan, den wir auf dem Weg praktisch umrunden

 

 

 

 

 

 

In der Oase Herðubreiðarlindir
 

 

 

 

 

saftiges Grün erfreut das Auge







sogar Gänse machen hier Halt





 

 

 

diese Grube diente Eyvindur und Halla als Überlebenshilfe, die Quelle liess die Temperaturen nicht ins Minus sinken
 

 

 

 

 

 

 

 

wir lauschen den interessanten Ausführungen des Rangers

 

 

 

 

 

 

die Wasserpumpe versorgt die Station mit sauberem Trinkwasser ab Quelle
 

 

 

 

 

 

 

neben der Oase verschwindet jegliche Vegetation
 

 

 




Hinweis, wie im Nationalpark auf der schmalen Piste gekreuzt werden muss






 

eine endlose Arbeit, ein Gräder planiert die holprige Piste





die Station Dreki bei der Drachenschlucht





neben uns übernachten weitere Reisende in Dreki





auf dem Weg zur Askja sehen wir diese Felsformation







wie ein Vorhang fällt die erstarrte Lava über den Hang hinunter





Karte vom Vulkan Askja





Hinweistafel, wie der Vulkan entstanden ist





Blick über den Nebenkrater Viti auf den Kratersee. Winzig klein erscheint der Mensch in der Bildmitte





perfekte Spiegelung; wo ist der Wassersaum?






Der Kratersee Öskjuvatn in strahlendem Blau, auch hier die perfekte Spiegelung am Kraterrand





im lebensfeindlichen "Nichts", ausnahmsweise in brauner Farbe





schier unendliche Weite der kargen Vulkanlandschaft





auf der anderen Seite des gigantischen Lavafeldes liegt der grosse Hálsón Stausee



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