Die Tempel von Angkor




Angkor ist eine Region nahe der Stadt Siem Reap in Kambodscha, die vom 9. bis zum 15. Jahrhundert das Zentrum des historischen Khmer-Königreiches Kambuja bildete.
Weltbekannt wurde Angkor durch die noch heute sichtbaren Zeugnisse der Baukunst der Khmer in Form einzigartiger Tempelanlagen – allen voran durch den Angkor Wat, den größten Tempelkomplex der Welt.

 


Auf einer Gesamtfläche von mehr als 200 km² wurden nacheinander mehrere Städte und in deren Zentrum jeweils ein großer Haupttempel errichtet. Bis heute wurden bereits mehr als 1000 Tempel und Heiligtümer unterschiedlicher Größe entdeckt. Es gibt Vermutungen, dass im Großraum von Angkor am Höhepunkt des historischen Königreiches bis zu einer Million Menschen auf etwa 1000 km² gelebt haben.

Während dieser langen Zeitspanne regierten mehrere Könige, die sich alle einen eigenen Tempel für den Wohnsitz ihrer bevorzugten Götter errichten liessen. Sie trachteten danach, das Königreich zu vergrössern, waren ständig in Kriege verwickelt und erbauten auch Bauwerke von wirtschaftlicher Bedeutung.
So entstand schon zwischen 889 bis 910 der West Baray, ein riesiges künstliches Wasserbecken von 7,5km Länge und 1,8km Breite. Das enorme Wasservolumen sicherte der Region 3 Reisernten pro Jahr. So konnte für die damalige Zeit die grosse Bevölkerung ernährt werden.

Ein herausragender König war Jayavarman VII. Er war kein tyrannischer Herrscher  wie seine direkten Vorgänger, er einte sein Volk und verwirklichte verschiedene Bauvorhaben. Er liess Angkor Thom errichten und verband seine neue Hauptstadt mit einem umfangreichen Strassennetz in alle Städte des Reiches.
Entlang dieser Straßen entstanden 121 Rasthäuser für Händler, Beamte und Reisende. Nicht zuletzt ließ er 102 Spitäler errichten, die dem „Medizin-Buddha“ Bhaisajyaguru geweiht waren.

Die großen Tempel wie der Angkor Wat oder auch der dem Buddha geweihte Bayon waren nicht als Versammlungsorte für Gläubige errichtet worden, sondern als Paläste der Götter. Es gibt also keine weiten offenen Flächen oder Räume, sondern ein zentrales Heiligtum für den Gott, dem der Tempel geweiht war, und oft eine Vielzahl kleinerer Nebenheiligtümer, verbunden durch Tore und Gänge.
Der Grundriss praktisch aller Tempel entspricht der Weltsicht des Hinduismus: Im Zentrum steht der höchste Turm (Prasat) mit dem zentralen Heiligtum als Repräsentation des Berges Meru (im Himalaya), auf dem die Götter wohnen. Der Hauptturm ist umgeben von vier kleineren Türmen, den Bergen neben dem Meru. Die punktsymmetrische Anordnung wird als Quincunx-Stellung bezeichnet. Die äußere Begrenzung bildet schließlich ein Wassergraben, der den Ozean versinnbildlicht.
Die Wände, Säulen, Decken und Dächer zieren eine Vielzahl bis ins Detail ausgearbeitete Reliefs. Die Apsaras, die aus dem Milchmeer geborenen himmlischen Tänzerinnen, meist auf Lotosblüten tanzend dargestellt, die Bewohner des Götterhimmels, die Götter selbst sind kunstvoll, mit unterschiedlichen Gesichtern und Gewändern aus dem Stein gehauen.
Auch die glorreichen Kriegszüge der Khmer sind dargestellt mit Schlachtszenen. Ganze Heere ziehen mit den Pferden und Elefanten gegen den Feind, realistisch wird das Gemetzel dargestellt!
Sehr viele Tempel sind in einem erstaunlich guten, baulichen Zustand. Die verschiedenen Materialien wie Tonziegel, Laterit und Sandstein haben die Zeit gut überdauert, auch waren die damaligen Planer und Handwerker Könner ihres Faches! Praktisch nahtlos fügen sich die Quader ineinander, die gewaltigen Dachgewölbe sind genauestens eingefügt, die Türme mit Geschick aufgebaut! Einmal mehr ziehen wir symbolisch den Hut vor den antiken Baumeistern, die mit den damaligen Mitteln und Werkzeuge diese grossartigen Werke vollbrachten.
Da nur die Götter Steinhäuser haben durften, sind von den Königspalästen oder der Behausungen der Stadtbewohner nichts mehr übrig. Diese waren aus Holz oder Bambus gebaut und sind schon lange verrottet.
Wir empfinden es als äusserst spannend, die Gegend zu erkunden. Mit dem gri-gri und zu Fuss fahren und spazieren wir über die schattigen, vom Dschungel gesäumten Wege. Plötzlich erblicken wir einen Turm, versteckt im Grün. Oder wir steigen einen Hügel empor und finden darauf einen pyramidenartig angelegten Tempel mit grandioser Aussicht!
Wie aus Dornröschen entsprungen sieht der Ta Prohm aus. Die Urwaldriesen haben den Tempel allmählich wieder zurückerobert und sitzen auf den Dächern, überwuchern Türen und Fenster und strecken ihre riesigen Wurzeln über ein Stockwerk in die Erde! Das hat uns besonders fasziniert, die Symbiose von Natur und Baukunst!
Angkor ist DIE Touristenattraktion von Südostasien. In Scharen  werden sie mit Car’s hergebracht. Eine unendlich lange Kolone von Tuk-Tuks knattern mit ihren Anhängern über die Wege. Trotzdem verlieren sich die Menschen in den Anlagen. Oft sind wir ganz alleine bei einem Tempel, Vögel zwitschern in den Bäumen, Friede und Ruhe herrscht. Ab und zu treffen wir auf eine chinesische Gruppe, die sich in allen Posen gegenseitig ablichten „müssen“ und dies dauert! Aber wir haben ja Zeit, die wir wirklich brauchen, um eine Ahnung von der Grösse der Tempelanlagen zu erhalten (drei bis fünf Besuchstage sind erst ein Anfang) und sehen uns mit Schmunzeln das Cabaret live an bevor wir uns wieder im Grün des Dschungels verlieren...


Die grösste Tempelanlage der Welt, Angkor Wat

Einer der Ecktürme

Die Details sind auf der Witterungs-
abgewandten Seite sehr gut erhalten

Die unglaublich langen Galerien mit den Flach- Reliefs

Ganze Geschichten von Eroberungen sind dargestellt
mit detailgetreuen Schlachtszenen

Fussvolk und Offizier auf dem Streitwagen

Deckenverzierung mit Farbresten

keine Ecke ohne Verzierungen

keine Säule voller Pracht

wunderschöne Frauengestalten,
die Apsara's

grazile Tänzerinnen

worauf warten wohl die drei Schönen?

Tanz zu Ehren der Götter

Die Bauweise ist voll massiv mit Unterkonstruktion
hält für die "Ewigkeit"

im Hintergrund ist der West Baray, das riesige künstliche
Wasserbecken sichtbar

der Pyramiden- Tempel Pre Rup im schönsten Abendlicht

Blick von der obersten Terrasse

Ein Eingangstor zum Angkor Thom Tempel
Die riesigen Göttergesichter schauen milde
in alle Himmelsrichtungen

im Zentrum von Angkor Thom steht der Bayon Tempel

versteckt im Dschungel entdecken wir den Preah Palilay

majestätisch erhebt sich der Baphoun aus dem Dschungel

die gewaltige Sockelmauer!

ein langer Säulenweg führt durch den Dschungel

zur Elefantenterrasse

Die Elefanten sind direkt aus den Mauerstein Quadern gehauen

und Strecken ihre Rüssel gegen die Strasse

wo gerade die Tuk- Tuk Parade vorbeizieht...

Rund 20km nördlich von Angkor liegt der Tempel Banteay Srei
klein aber fein, mit unglaublich vielen Ornamenten und Figuren

das Eingangstor

mit reich verziertem Dach

Durchblick in den Innenhof

Der Tempel wurde zu Ehren von Shiva errichtet

im rosa Sandstein kommen die Ornamente und Skulpturen
sehr schön zur Geltung
Die Affen- Wächter beschützen den Innenhof

wahre Künstler waren hier am Werk

die massiven Dächer halten bis heute

bis ins kleinste Detail gestaltet

mit der fünfköpfigen Schlange

ein wahrlich schöner Göttersitz

hier wird ihm gehuldigt

ein formvollendetes Dach

es dauerte eine Weile, bis die Pose fotogen
genug war!

der Tempel Ta Prohm wird vom Dschungel
zurückerobert

er sitzt fest im Sattel- pardon, auf der Mauer!

eine Wurzel als Mauerkrone!
Schöne Laune der Natur!

weit streckt er seine Wurzeln ins Erdreich

hier wird der Riese voll "unterstützt"

gut sichtbar ist hier die Konstruktion des gewölbten Daches

Wurzeln suchen sich ihren Weg...

zum Glück lässt er uns durch die Türe!

Die Riesen heissen Tetrameles nudiflora Datiscaceae
Dieser "umarmt" den Tempel mit seinen Wurzeln

ein "Wurzelfall"











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