Im Nationalpark Torres del Paine
Jetzt; jetzt ist ein guter Augenblick!
Schnell schlüpfen wir in Windjacke, Mütze und Handschuhe und laufen auf dem ausgeschilderten Trail los.
Draussen erfasst uns ein harscher Wind, haut uns beinahe von den Füssen.
So «torkeln» wir auf dem, mit Pfützen übersäten, Pfad Richtung Wasserfall.
Am Abgrund müssen wir uns am Geländer festhalten, teilweise kauere ich mich hin, um dem Wind weniger Angriffsfläche zu bieten. Nachdem wir uns den tosenden Wasserfall angeschaut haben, geht es wieder zurück. Auf dem Pfad kommt uns eine grosse Gruppe entgegen. Viele sind nicht nur in Windjacken gekleidet, sie haben zusätzlich eine wasserdichte Pelerine übergeworfen. Nicht zu unrecht, denn der Nieselregen peitscht waagrecht an unsere Rücken.
Sie schwanken wie Wesen aus einer anderen Welt daher, der Plastik flattert und knattert um die Gestalten, die Gesichter sind vermummt. Flink weichen wir Pfützen und Leuten aus, um rasch wieder ins gri-gri zu gelangen, wo wir warm und windgeschützt das nächste günstige Wetter- Fenster abwarten können!
In diesem Modus bewegen wir uns langsam durch den Nationalpark. Die berühmten Gipfel der Torres del Paines sind in dichten Nebel gehüllt, die Seen mit ihren leuchtenden Farben lassen das Spektakel jeweils nur in den kurzen, sonnigen Abschnitten aufblitzen, bis der Regenvorhang die Szenerie wieder grau verhüllt.
Was wir erhaschen können, wenn sich der Nebelvorhang teilt, ist eine wunderschöne Seenlandschaft mit Hügeln und Schnee bedeckten Gipfeln.
Schon haben wir den nördlichen Teil des Parks erreicht und campieren an der Laguna Amarga. Wir schauen in die Richtung der Nebelwand, wo die Felsformation sein sollte und sagen den Torres del Paine, dass dies nun die letzte Chance sei, sich uns zu zeigen! Morgen würden wir weiterfahren, da der Kühlschrank und Weinkeller leer seien…
Am nächsten Morgen staunen wir nicht schlecht! Majestätisch, klar und vor blauem Himmel zeigen sich die steinernen Türme! Jetzt aber dalli! Schnell kleiden wir uns an und fahren gleich los Richtung Refugio Las Torres. Die Piste führt uns auf einen Hügel und zeigt uns eine weitere Sicht der Formation.
Im Refugio ist der Teufel los!
Beim Parkplatz vor dem Willkommenszentrum stauen sich die grossen und kleinen Busse. Zu Hunderten steigen Wanderer aus und stehen und sitzen bei ihren Rucksäcken. Wie eine Massenauswanderung! Oft sind die Rucksäcke grösser, als die Oberkörper!
Ich schlängle mich an den Leuten vorbei ins Innere und hoffe, Brot kaufen zu können. Immerhin kann ich ein bleiches, pampiges Käse Schinken Sandwich erstehen. Mit dieser Trophäe hüpfe ich zwischen den Massen zurück.
Draussen bricht Hektik aus, eine Gruppe wuchtet sich das Gepäck auf den Rücken, fassen die Wanderstöcke und dann ziehen sie los, in einer langen Kolonne. Sie sehen aus wie Käfer mit unterschiedlich farbigen Panzern, ausgestattet mit zwei Hilfsbeinen!
Kaum ist eine Horde zwischen den Gräsern verschwunden, macht sich die nächste bereit zum Abmarsch!
Irgendwie scheint es ein «must» zu sein, im Park die mehrtägige Wanderung unter die Füsse zu nehmen. Schon ein halbes Jahr im voraus muss man sich über die Route, die Etappen im Klaren sein, um die Übernachtungsplätze zu buchen.
Da kann keine Rücksicht auf das Wetter genommen werden!
Auch jetzt wird der blaue Himmel schon wieder mit Wolken verziert!
Zufrieden laufe ich zum gri-gri, wir fahren an den Fluss zurück, wo wir mit unserem Mini- Grill das bleiche Pampensandwich in ein knuspriges Brötchen verwandeln und es uns im Angesicht der Torres, über welchen sich der Nebelvorhang allmählich wieder senkt, schmecken lassen.
Diese Karte, die wir fotografieren dürfen, führt uns durch den Park |
am Lago Grey, wo uns stürmische Winde, Regen und Nebel erwarten |
Infotafel über den Gletscherschwund |
Stimmungsbild vom Lago Pehoé |
der Nebel hebt sich für einen Augenblick und bietet uns den Ausblick auf den Salto Grande |
ich muss das Handy mit beiden Händen festhalten, der Wind bläst heftig (ihr seht es an der Frisur!) |
auf dem Weg zum Wasserfall inmitten der farblich schönen Landschaft |
die Hosteria Pehoé, hübsch auf einer Insel im gleichnamigen See gelegen |
am dunkelblauen Lago Nordernskjöld |
was das neugierige Guanako wohl sieht? |
selbsterklärend, was wir alles NICHT dürfen.... |
am letzten Morgen im Park zeigen sich die Torres del Paine in ihrer ganzen Pracht! |
schauen wir auf die andere Seite sehen wir diese Landschaftauf |
der Himmel bedeckt sich wieder sehr rasch |
Blick auf die Laguna Amara, wo wir neben der Brücke campiert haben |
Infotafel an der Cascada Paine |
Cascada Paine. Auf der einen Seite tost das Wasser über eine natürliche Felsentreppe hinunter, auf der anderen Seite stürzt sich das Wasser ringförmig in einen Kessel |
Auf dieser Tafel wird anschaulich über Wind und Wasser informiert |
Am Rio Paine zeigt sich die Sonne wieder und zaubert diese tolle Farbe auf den Fluss |
Eine grosse Guanako Herde weidet neben der Piste |
aufmerksam beobachten sie ihre Umgebung |
Natur- Skulptur |
in der Ferne erheben sich wieder Schneeberge |
wir schauen auf den Lago Sarmiento über das grosse Flusstal des Paine |
Adieu ihr steinerne Türme, schön, dass ihr euch doch noch gezeigt habt! |
Das tönt ja ganz heftig und ungemütlich. Dabei sollte bei euch doch Sommer sein. Gute Weiterreise an die Wärme . Gruss Othmar
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