auf der Ruta del Mar
Die Strasse führt steil den Hang hinab und gibt den Blick auf die lange Küste frei.
Wir passieren den Touristenort Cobquecura, in welchem die Shops, Restaurants und Vermietungen geschlossen haben. Die Saison ist vorbei, der Besucherstrom versiegt. Nach dem ausgestorbenen Ort erreichen wir die Attraktion der Region, den Robbenfelsen. Nahe der Küste vorgelagert erhebt sich ein zerklüfteter Fels. Darauf liegen in allen Stellungen Leib an Leib unzählige Robben, die sich untereinander lautstark unterhalten.
In der Bucht wimmelt es von jungen Robben. Übermütig tummeln sie sich in den grossen Wellen, die mit donnerndem Getöse auf dem Strand auslaufen. Absichtlich stürzen sich die Robben in die Wellen, überschlagen sich und lassen die Flossen wie Rotoren kreisen, andere jagen pfeilschnell hintereinander her, sie necken sich und tauchen wieder blitzschnell ab. Es sieht aus wie auf einem riesigen Spielplatz! Die Robbenkinder amüsieren sich untereinander, die Eltern liegen faul auf den Felsen und geben ab und zu einen Laut von sich.
Allein können wir uns auf dem riesigen Platz, mit Sicht auf die Bucht, hinstellen. In der Dämmerung laufen mehrere Fischerboote aus und pflügen durch die Wellen. Langsam senkt sich die Dunkelheit über die Szenerie, dennoch hören wir in der Nacht, wie die Robben miteinander «schwatzen».
Am nächsten Morgen ist Ebbe, so können wir nahe an den Felsen herangehen und die Tiere beobachten. Auch heute ist im Wasser wieder Hochbetrieb mit den Jungtieren.
Lange schauen wir dem munteren Treiben zu, bevor wir an der Küste entlangfahren.
Die Strasse ist überraschend breit und geteert. Der Weg führt wiederum steil hinauf, auf dem Plateau entlang mit Sicht auf lange, menschenleere Strände. Dann wieder steil hinab, durch ein weiteres ausgestorbenes Dorf und wieder hinauf in die Hügel.
Beim Schild «Arcos de Calan» nehmen wir die Piste und enden bei einem Tor. Zu Fuss gehen wir weiter und nur per Zufall entdecken wir die natürlichen Felsbogen, eigentlich sind es eher natürliche Tunnels, die Arcos de Calan. Da der Wasserstand tief ist, können wir durch die Tunnels gehen. Oberhalb der Bögen hängen dunkelrote Blüten über den Felsen. Die langen, dornenbewehrten Blätter bilden einen saftig dunkelgrünen Kontrast.
Auf dem Rückweg zum gri-gri treffen wir auf einen Algensammler, der seine Ausbeute auf einen Pick- Up geladen hat.
Durch den Park Federico Albert, der uns mit einer gewaltigen Eukalyptus Allee überrascht, fahren wir an den Strand. Bäume mit solchem Stammumfang sind bestimmt 500 bis 700 Jahre alt! Ehrfürchtig fahren wir zwischen den Riesen durch.
Das Wetter ist typisch chilenisch! Es regnet. Aber hier regnet es nicht andauernd, nein in richtigen Intervallen. Plötzlich prasselt das Wasser in riesigen Tropfen auf das Dach, es hört sich wie Hagel an, so heftig stürzt es herab. Dann nach ein paar Minuten hört es wieder auf. Dazwischen kann sich sogar kurz die Sonne zeigen oder ein wunderbarer Regenbogen sich entfalten, danach geht es erneut los: die Wassermassen prasseln! Die Luftfeuchtigkeit ist extrem hoch, wie in einer kalten Waschküche.
Deshalb hat es oft am Morgen Nebel, der sich später wieder verzieht.
Entsprechend grün, tropfend und üppig zeigt sich die Flora.
Da muten uns die Dünen in Putú wie aus einer anderen Welt an. Von der Strasse her sehen wir nur grüne Sträucher, aber als wir auf der Piste gegen den Strand fahren verlieren wir uns in den dunklen, anthrazitfarbenen Sanddünen. Schroffe Abhänge, gewellte Hügel, soweit das Auge reicht und ein unendlicher Sandstrand mit gewaltigen Wellen, die sich erst auftürmen und sich dann gemächlich brechen im ewigen Rhythmus der Gezeiten.
Gegen Abend pfeift ein starker Wind um das gri-gri, am nächsten Morgen ist die Motorhaube dunkel gesandet! Durch einen kleinen Sandsturm fahren wir wieder in die grüne Küstenlandschaft, wo uns bereits am Abend wieder die Regenmusik im Intervall- Modus beglückt!
Blick auf den Robbenfelsen unten lagern die Robben, oben sitzen die Vögel
die jungen Robben vergnügen sich in den Wellen |
übermütig werfen sie sich in die Wellen |
die Eltern liegen Leib an Leib auf den Felsen und "schwatzen" bis tief in die Nacht! |
die Fischerboote laufen aus |
am Strand entdecken die Beiden etwas Essbares |
aufwendig gestaltete Promenade, immer auch mit der Markierung für Sehbehinderte ausgestattet |
die Saison ist vorüber, die Geschäfte geschlossen, es wirkt ausgestorben |
auf der Suche nach den Arcos de Calan |
zwischen den Felsen ist eine völlig andersartige Gesteinsschicht sichtbar, wie ein Band zieht es sich über den Hügel |
die natürlichen Felsbögen |
Leuchtend rote Blütenpracht mit dunkelgrünen Lanzenblättern schmücken die Felswand |
ein Algensammler hat sein Fahrzeug beladen |
Platzgestaltung mit Vogelskulpturen aus Holz |
die Eukalyptus Allee im Federico Albert Park von beeindruckender Grösse |
Picknickplatz am Strand für uns alleine |
tosendes Wellenspiel am Pazifik |
unterwegs mit einem Kuhgespann, ein seltener Anblick |
die Piste in den Dünen von Putú |
dunkel türmen sich die Sandberge auf |
vom Winde verweht |
der Wind bläst so stark, dass ich die Türe mit aller Kraft zudrücken muss! |
Sandablagerungen auf dem gri-gri |
der einspurige Weg führt steil hinab. Zum Glück kam uns kein Fahrzeug entgegen |
Kirschbaumplantage in wunderschönen Herbstfarben |
und diese Rebsorte in dunklem, edlem Rot! |
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