Durch die historische Altstadt von Arequipa

 

 


Zu Fuss machen wir uns auf in die historische Altstadt von Arequipa.

Schon bald stehen wir vor dem Eingang ins Kloster Santa Catalina.

Der Schritt durch das Torgewölbe ist wie eine Zeitreise in die Vergangenheit!

Das Kloster Santa Catalina in Arequipa ist aussergewöhnlich. Im Jahre 1579 wurden kurzerhand über 20’000m2 Terrain ummauert und so entstand eine autonome Stadt in der Stadt. Es war damals Sitte, dass viele der reichen spanischen Familien ihre zweite Tochter für «Gott und Himmelreich» ins Kloster gaben. Die wohlhabenden Familien liessen für die Töchter grosszügige Wohnungen bauen und gaben ihnen als Mitgift englische Teppiche, spanische Seidenvorhänge, flämische Spitzentücher, gepolsterte Stühle, Damast, feines Porzellan und Tafelsilber mit. Sogar ein kostbares Klavier aus England fand den Weg hierher. Für den Unterhalt des Klosters brachten sie ebenfalls 1'000 Goldpesos mit.

Für das Wohl der rund 150 Nonnen sorgten ungefähr 300 Bedienteste und Mädchen.

1834 besuchte die französische Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Flora Tristan das Kloster. Sie schildert in ihrem Reisebericht ausführlich die Lebensart der Nonnen. Flora Tristan zufolge lebten sie weit ungezwungener als ihre strenge Regel es hätte erwarten lassen!

Noch heute ist der damalige Wohlstand spürbar, die Wohnungen bestanden aus einem hübschen Salon, einem grossen Zimmer für die Nonne, einem kleinen für die Dienerin, einer Küche und einem Garten oder Innenhof.

Wie in einem Labyrinth bewegen wir uns durch unzählige Türen, Tore, Gassen und erreichen einen weiteren, farbigen Kreuzgang, die Wände mit biblischen Szenen bemalt.

In einem der hübschen Gärten können wir gar einen Kaffee geniessen und uns das Leben hinter den dicken Mauern vorstellen, wohl wohlhabend, aber dennoch sehr abgeschieden!

Da habe ich es gut, als zweite Tochter in der heutigen Zeit kann ich einfach wieder durch das Tor hinaus gehen, durch die Gassen flanieren und uns an den architektonisch schönen, barocken Häusern erfreuen, gebaut aus weissem Vulkanstein.

Die Gegenwart holt uns wieder ein. Wie wir voller Bewunderung vor der Kathedrale stehen, welche die ganze Seite des Hauptplatzes einnimmt und ebenfalls aus weissem Vulkangestein erbaut ist, hören wir einen Streikzug daherkommen. Eine grosse Gruppe Menschen, Fahnenschwenkend, mit Trillerpfeifen, Slogans skandierend. Obschon wir das Gefühl haben, sie könnten mit Recht protestieren, weichen wir dem Umzug aus, tauchen ins Innere der Iglesia la Compañia ein, wo gerade gemeinsam gesungen wird.

 

Arequipa heisst uns Willkommen




 

die Klostermauern von Santa Catalina

 

 

In diesem Zimmer empfingen die Nonnen, nach vorheriger Erlaubnis des Bischofs, ihre bedeutesten Besuche. Ausgestellt sind ebenfalls von den Nonnen hergestellte Handarbeiten.

 

 

 

auf der gegenüberliegenden Seite ist eine Bildergruppe aus dem 18. Jahrhundert ausgestellt, die das heilige Abendmahl darstellt.
 


 

 

der Kreuzgang und der Innenhof der Novizinnen



hier nahmen die Novizinnen ihren ersten Kontakt mit dem religiösen Leben auf. Die Gemälde stellen die Lauretanische Litanei des Rosenkranzes dar.


Die Novizinnen konnten im Schatten wandeln und die Litaneien lernen



die Kapelle wurde für die Novizinnen erbaut und reich mit Gold verziert.


Ein Bildnis von Christus


eines der luxuriösen Zimmer



der Orangen Kreuzgang ist nach den Organgenbäumen benannt, die in diesem Hof wachsen. Um diesen Hof sind die Wohnungen der Nonnen gruppiert, die das Gelübde bereits abgelegt haben.



Die Wohnung einer wohlhabenden Nonne, deren spanischen Angehörigen die Kosten für den Bau übernommen haben.



das Schlafzimmer der Nonne



und ein Empfangs- Salon



dieses Spinett wurde eigens für die Tochter aus London hergebracht, damit sie auch als Nonne weiterhin der Musik frönen konnte




das Aufbahrungszimmer der verstorbenen Nonnen



ein wichtiger Geschäftszweig im Kloster: Die Hostienbäckerei


mit den Waffeleisen




Ofen und diversen Formen



über ein Kanalsystem wird Wasser zur Wäscherei geleitet, wo 10 verschiedene Becken für die Erledigung der Arbeit zur Verfügung stehen



im ehemaligen Schlafsaal der Bediensteten wird nun die Klostergeschichte dargestellt




ein alter Grundrissplan des Klosters



ein interessantes Fenster: das Tor zum Leben. Im Fenster eingebaut ist ein Drehkreuz. So konnten den Nonnen, ohne Sichtkontakt, Esswaren, Bücher, oder sonsige Präsente durchgereicht werden.



Blick in die Gemeinschaftsküche mit kleinem Brunnen



der grosse Brunnen im Hof



viele Wohnungen hatten Zugang auf das Dach mit hübschem Rundblick



mit Blick auf den "Hausvulkan" den Misty



auf dem Weg zurück werden uns die prachtvollen Schätze gezeigt



aus glänzendem Gold



draussen erwartet uns wieder die Gegenwart



auf dem Hauptplatz Plaza de Armas, umgeben von schattigen Laubengängen, sitzen Jung und Alt und schauen dem Treiben zu



ein Erinnerungsbild für die ganze Familie



Ein Demonstrationszug kommt daher, Fahnen schwenkend, mit Trillerpfeifen, Parolen skandierend.



wir weichen aus und gehen ins Innere der Iglesia de la Compañía



im Innern wird gerade gemeinsam gesungen



wieder draussen schauen wir auf die imposante Fassade der Kathedrale



ein Mann sitzt ruhig auf der Bank, versunken in seine Gedanken



was geht ihm wohl durch den Kopf?



seine Hände zeugen von einem arbeitsreichen Leben


Kommentare

  1. Schöner Bericht ihr Lieben 🥰

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  2. Hallo ihr zwei! Danke für die schönen Bilder aus Atrequipa. Othmar und ich waren 2013 dort, wir kamen aus Cuzco mit dem Bus via Titicacasee. Weckten schöne Erinnerungen. Das werdet ihr ja sicher auch noch besuchen. Weiterhin gute Reise und viele schöne Begegnungen . Herzliche Grüsse Mimy, Bern

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