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Leben mit Vulkanen

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        Ein Schild mit einem glühenden Vulkan darauf, weist uns auf einen Parkplatz. Der anschliessende Fussweg führt auf einen Hügelkamm hinauf. Die Aussicht in das nächste Tal ist atemberaubend. Eine kilometerlange, schwarze Lavazunge breitet sich in der Senke aus. Der Pfad führt bis an den frischen Lavastrom heran. Neben diesen riesigen, aufgetürmten, teilweise bizarren Gebilden fühlen wir uns klein und verloren!   Wir befinden uns am Ausläufer der Kraterreihe Sundhnúkur, am Geldingadalir.   Die Verformungen sehen wirklich wie Kunstwerke aus. Hier wie ein gewellter Teppich, dort poröse Höhlen und Schrunden und die gewaltige Ausdehnung der Lava ist unbeschreiblich! Angesichts dieser Naturgewalt fühlt man sich hilflos und ausgeliefert. Selbst wenn die Lava erkaltet und kein Feuer zu sehen ist, für uns ein eindrückliches Bild.   Die Phase von Vulkanausbrüchen an der Sundhbnúkur Kraterkette begann am 18. Dezember 202...

Lauern auf den Geysir

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          Gemächlich schlendern wir zwischen den Becken auf dem geothermalen Feld von Haukadalur. Schwefelgeruch hängt in der Luft, Dampf hüllt uns immer wieder ein. In den verschiedenen Becken blubbert, brodelt und köchelt die 80 bis 100 Grad heisse Brühe. Vor dem riesigen Becken des grossen Geysirs bleiben wir stehen. Seit langem schon köchelt er nur vor sich hin. Es baut sich kein genügender Druck auf, um die Wassermassen in die Luft zu schleudern. Doch sein kleinerer Bruder, der Strokkur, lässt rund alle 6 bis 10 Minuten die Wassermassen in die Luft katapultieren.   Eine grosse Anzahl von Leuten hat sich um das Becken versammelt und wartet auf das Spektakel.   Gebannt beobachten wir die Wasseroberfläche, schauen wie sich eine grosse Blase bildet, die wieder zerplatzt. Und plötzlich zischt es laut, eine Wasserfontäne steigt in den Himmel, hängt einen Augenblick filigran in der Luft und löst sich darin auf. Das geht...

Þingvellir

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      Was für die Schweizer das Rütli, ist für die Isländer Þingvellir.   Zur Zeit der Besiedlung von Island liefen in Þingvellir Reitpfade aus allen Teilen des Landes zusammen. Über das Hochland, den Sprengisandur, aus den Westfjorden, aus dem Süden, aus allen Landesteilen kam eine Abordnung der Clans zum jährlichen Althing. Während zwei Wochen im Juni wurde die traditionelle Versammlung abgehalten, die sowohl gesetzgeberische als auch gerichtliche Funktion hatte. Es handelt sich um eines der ältesten Parlamente der Welt.    Die Allmannagjá ist eine schmale Schlucht und Teil der Nord Amerikanischen Tektonischen Platte. Noch immer ist sie in Bewegung und reibt sich an der Eurasischen Platte. Die Schlucht war gut gewählt. Bot es doch Platz für viele Leute, es gab genug Gras für die Pferde, ein Fluss plätscherte durch die Spalte, der klare See glitzerte gleich daneben. Die Natur hat hier eine perfekte Kulisse für diese Versammlu...

In den Westfjorden

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      Ruhig rollen wir am schmalen Meerarm entlang. Das Wasser glitzert, ein einsames Boot fährt gemächlich dahin, am gegenüberliegenden Ufer sehen wir ein Fahrzeug. Dort, wo wir vielleicht in einer oder zwei Stunden auch fahren werden. Unverhofft können wir sogar einen Wal in der Bucht entdecken, er bläst die Luft aus und zeigt uns beim Tauchen seine Fluke. Wir sind praktisch allein auf der Strasse.   Einmal mehr zollen wir den Isländern unsere Hochachtung. Die Infrastruktur auf der Insel ist unglaublich! Über hunderte von Kilometern führen Teerstrassen an der Küste entlang, um ein paar wenige Ortschaften oder einzelne Häuser zu verbinden. Wir sind durch Tunnels von 7 und 5km Länge gerollt, wo täglich nur einzelne Fahrzeuge verkehren.   Nehmen wir als Beispiel Hólmavik am Steingrimsfjördur. Ein Ort mit 375 Einwohnern. Besitzt aber ein tolles Schwimmbad, einen grossen Sportplatz, ein modernes Schulhaus mit Turnhalle und Spiel...