In den Westfjorden
Ruhig rollen wir am schmalen Meerarm entlang. Das Wasser glitzert, ein einsames Boot fährt gemächlich dahin, am gegenüberliegenden Ufer sehen wir ein Fahrzeug. Dort, wo wir vielleicht in einer oder zwei Stunden auch fahren werden.
Unverhofft können wir sogar einen Wal in der Bucht entdecken, er bläst die Luft aus und zeigt uns beim Tauchen seine Fluke.
Wir sind praktisch allein auf der Strasse.
Einmal mehr zollen wir den Isländern unsere Hochachtung. Die Infrastruktur auf der Insel ist unglaublich! Über hunderte von Kilometern führen Teerstrassen an der Küste entlang, um ein paar wenige Ortschaften oder einzelne Häuser zu verbinden.
Wir sind durch Tunnels von 7 und 5km Länge gerollt, wo täglich nur einzelne Fahrzeuge verkehren.
Nehmen wir als Beispiel Hólmavik am Steingrimsfjördur. Ein Ort mit 375 Einwohnern. Besitzt aber ein tolles Schwimmbad, einen grossen Sportplatz, ein modernes Schulhaus mit Turnhalle und Spielplatz, Restaurants, Cafés, ein grusliges Hexenmuseum, einen Hafen und vieles mehr.
Auch hier gibt es eine «Krambúðin,» einen Dorfladen, wo wir uns mit allem nötigen eindecken können.
Nicht nur WC Papier und Zahnpasta, nein auch Früchte, Gemüse, Salat, Fleisch, Fisch und natürlich sehr gutes Lammfleisch ist hier erhältlich. Es wird Brot gebacken, Süssigkeiten in allen Farben angeboten, es mangelt an NICHTS!
Die Häuser der Einwohner sind gross und hell, stehen in grossem Abstand voneinander.
Andere kleine Orte bieten einen Golfplatz oder sehr viele Bauernhöfe laden zum Reiten ein!
Von dieser Infrastruktur profitieren die Einheimischen auch in den entlegenen Gebieten. Die Isländer nutzen die Thermalquellen oder mit Geothermie beheizten Schwimmbäder, treiben Sport, in den hellen Sommernächten wird bis Mitternacht fröhlich Fussball gespielt, daneben stricken und häkeln die Isländerinnen leidenschaftlich gerne. Davon zeugen auch die unzähligen Wollwarengeschäfte.
Ganz im Norden der Westfjorde liegt die Stadt Isafjördur mit einer Bevölkerung von 2700 Leuten. Der Ort liegt zwischen zwei engen, hohen Felsen. Dadurch geschützt von den Stürmen und Winden.
Bei unserem Besuch liegen 3 Kreuzfahrtschiffe vor Anker. Durch die Strassen flanieren die Besucher, kaufen in den diversen Souvenir- Shops und Sportbekleidungsgeschäften ein, essen und trinken in den dekorierten Lokalen.
Dieses Beispiel ist auf die ganze Insel übertragbar. Eine Bevölkerung von rund 350 000 Einwohnern beherbergt einen Touristenstrom von rund 2,5 Mio Leuten jährlich! Dies ist eine Herausforderung. Dazu kommt noch das spezielle Klima auf der Insel.
Die Einheimischen haben sich viele ausländische Arbeitskräfte zur Unterstützung geholt.
Auf den Campingplätzen, Läden, an den Ausflugsorten haben wir vor allem Polen, Deutsche, Belgier und Schweizer angetroffen. Alle, mit denen wir geplaudert haben, waren sehr zufrieden mit ihrer Arbeit hier. Sie sei gut bezahlt, die Leute sehr nett, weniger Hektik und man habe noch Platz und Musse!
Eine Situation mit Gewinnern!
So rollen wir weiter auf der Strasse. Robi muss aufpassen, da die Strasse schmal und bombiert ist. An der Seite ist der Teer uneben und löchrig. Plötzlich rumpelt und schaukelt das gri-gri über eine abschüssige Stelle. Ich habe das Privileg und kann den Blick über die Hügel und das Wasser schweifen lassen, wo sich gerade ein Gruppe Eiderenten tummelt, dann hinüber auf die andere Fjordseite, woher wir gekommen sind.
Im Radio erzählt ein Moderator mit seidiger Stimme (auf isländisch natürlich) eine schöne Geschichte. Wir verstehen kein Wort, aber der Klang ist wunderschön.
Danach singt eine junge Frau, ebenfalls auf isländisch, ein fröhliches Lied. Handelt es von einer kargen Landschaft an einem blauen Fjord?
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er zeigt uns seine Fluke |
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die heisse Quelle von Grettislaug |
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daneben Sommercamping in Island mit Wollpullover |
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der Blick auf Schneebedeckte Berge, auch im Sommer ein gewohntes Bild |
eine Strassenkehre am Ende der Landzunge
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Aussicht vom Camping Hólmavik über den Ort |
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Häuser in Hólmavik |
gruslige Geschichte im Hexenmuseum
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hier kriecht sogar eine Hexe aus dem Boden |
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diese Häuserwand wirbt für ein Schiffsmuseum, es war sehr sehenswert |
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Súdavikurhreppur, wie am Ende der Welt |
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Blick auf den dünn besiedelten Hrutafjördur |
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Ein Kreuzfahrtschiff liegt in Isafjördur vor Anker |
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Häusergruppe von Isafjördur, ein Kleinflugzeug ist im Landeanflug |
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Häusergruppe im Hafenviertel |
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ein Haus aus dem Jahre 1902 |
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gleich neben dem Camping fällt dieser Wasserfall ins Tal |
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Imposante Kulisse in Isafjördur |
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der Dynjandi Wasserfall stürzt sich als Kronleuchter in den Dynjandisvogur |
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menschenleerer Strand |
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einsames Gehöft in der Nähe von Búdardalur |
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Blick auf Stykkishólmur |
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der Hafen von Stykkishólmur |
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Bilderbuchidylle am Fjord |
plaisir de revoir ces paysages que nous avons tellement aimés. Bonne suite de voyage. Pierrette et Olivier
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