Im Donaudelta


Pelikane im Geschwader Flug

Unter uns breitet sich die Landschaft aus. Ruhig gleiten wir in 400 Höhe mit 190 km/h darüber hinweg. Es dröhnt, trotz Ohrenschutz, in unseren Ohren, aber stabil hält sich die Maschine im Wind. Die Augen wissen nicht wohin schauen!!! Die Struktur der Landschaft, die Farben und Formen, der Fluss und all die Kanäle, Seen und Dörfer ziehen unter uns vorbei. Es ist schlicht sensationell!!!!


Voraus geht die Suche nach einer Möglichkeit, einen Rundflug zu buchen. (Das Tourist Büro kann uns keine Auskunft geben). Wir fahren an den internationalen Flughafen von Tulcea. Freundlich werden wir empfangen. Die junge Frau nimmt uns unter ihre Fittiche und macht eine Privatführung durch das Flughafengebäude. Neben der Piste steht eine Doppeldeckermaschine. Das ist die Maschine erklärt sie und gibt uns die Telefonnummer des Piloten.
Nach mehreren Telefonaten ist die Sache klar. Wir werden fliegen!
Auf dem Parkplatz vor dem Tor dürfen wir übernachten, nachdem wir uns bei der Flughafenpolizei registrieren lassen, wohlbehütet von der Polizei und mit der Erlaubnis, im Flughafengebäude die Nasszelle benützen zu dürfen! Dafür lassen sie uns extra das Eingangstor zum Flughafen offen! Ist das nicht Gastfreundschaft? Wir auf jeden Fall sind erschlagen!
Am Morgen früh kommt Florin unser Pilot, begrüsst uns und führt uns ins Flughafengebäude für den „Check-in“. Vier Leute warten auf uns, sie starten gar die Durchleuchtungsmaschine, nur für uns alleine. Mit gewissenhafter Miene legen wir unsere Jacke aufs Band, gehen durch die Kontrolle, wir werden gecheckt, dann tönt es fröhlich vierstimmig: „Wir wünschen Ihnen einen guten Flug!“
Florin nimmt uns ausserhalb des Gebäudes wieder in Empfang, wir steigen in sein Privatauto und fahren zum Flugzeug.
Es ist eine Antonow An-2, eine russische Maschine, wahrscheinlich aus den 50er Jahren. Sie ist als Landwirtschaftsmaschine umgebaut. Mit riesigem Tank und Spritzdüsen unter den Tragflächen. Dies ist der Job von Florin, die Felder zu besprühen.

Auch ein Bordingenieur kommt mit auf den Flug. Auf improvisiertem Klappsitz nehmen wir Platz und schon geht es los. Nach kurzem Rumpeln über die Wiese hebt die Maschine ab und entführt uns in die Höhe. Zum Starten braucht die Maschine lediglich 150m.  Robi darf im Cockpit Platz nehmen und ich als „Zwerg“ zwischen den beiden stehen. So haben wir super Rundsicht! Zwischendurch kommt der Bordingenieur und guckt sich die Messgeräte an, hebt den Daumen; alles i.O.

Nach diesem wunderschönen Flug werden wir wieder mit Pomp im Flughafen empfangen. Willkommen, wie war der Flug??? Ein einmaliges Erlebnis!

Internationaler Flughafen Tulcea rechts das Polizistenhäuschen unsere Maschine Antonow An-2
Der grosse Tank im Innern Florin, unser Pilot
im Cockpit Am Rande des Deltas liegen die Dörfer
Der Fluss hat noch Platz ein Gemälde der Natur!
grün in allen Schattierungen Landschaftsstruktur geschaffen durch das Wasser


Mit Ciprian’s kleinem Boot erkunden wir das Delta vom Wasser aus. Morgens um 7 Uhr fahren wir los. Erst über den breiten Donauarm, dann durch kleine, schmale Kanäle beschattet von riesigen Bäumen, plötzlich wird es wieder hell, ein See öffnet sich. Zwischen Seerosenteppichen und Schilfgürtel tuckern wir langsam durchs Labyrinth. Ohne Führer, keine Chance! Die Landschaft ist grandios!

mit dem Boot unterwegs die Pelikane
mal wird es eng und dunkel dann wieder weit und hell
ein schwerer Start auch im Delta wird gewohnt
einer der vielen Fischer glücklich über die geschenkte Zigarette
die glücklichen Schweine... Ciprian will uns einen Fisch angeln
zwischen Schilf und Seerosen Die Bäume passen sich dem Wechsel
des Wasserstandes an

Auf einem See treffen wir auf Pelikane. Majestätisch gleiten sie durchs Wasser. Und wie wir nahe genug heranfahren, starten sie in Geschwadern. Schon imposant, wie sich die schweren Tiere in die Luft erheben! Nach dreieinhalb unvergesslichen Stunden legen wir wieder am Bootssteg an.

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