Berg der Kreuze



Staunend stehen wir vor den zwei kleinen Hügeln. Kreuze, soweit das Auge reicht! Aufgestellt, liegend, aneinander gelehnt, angehängt, auf Haufen getürmt, alte, neue, aus Holz, Metall, Stein, schlicht, verziert, keine Form, die es nicht gibt! Auch zwei Kreuze aus Motorradketten haben wir entdeckt!  Ebenfalls ist die Schweiz mit einem Kreuz für Niklaus von der Flüe vertreten. Über 200 000 Kreuze sind es, die im Laufe der Jahre hierhin gebracht wurden.




Schon im 19. Jahrhundert begannen die Einheimischen ein Kreuz aufzustellen um für Gesundheit zu erbitten. Andere wiederum stellten Kreuze auf, um der Toten des Aufstandes  von 1863 zu gedenken. Es war ein Zeichen gegen die Autorität des russischen Zars, der die Aufständigen kurzerhand ermorden liess. Die Angehörigen stellten heimlich und nachts die Kreuze auf so dass keiner erkannt werden konnte.

Seit der Unabhängigkeit Litauens ist der Hügel zum Wallfahrtsort geworden. Litauer bringen Kreuze in Gedenken an ihre Liebsten oder um für Glück und Gesundheit zu bitten. Längst sind die zwei kleinen Hügel zu klein geworden und die Kreuze breiten sich in die Ebene aus.










Wahrlich, ein Kunstwerk von über 200 000 Tausend Menschen erschaffen!

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