Frühling in Georgien



Noch auf über 2300 Metern finden wir eine dichte, kompakte Grasdecke, saftig grün, jetzt Ende April. Trotz mildem und schneearmen Winter, wie uns die Einheimischen versichern, sprudeln munter die Bäche durch die Wiesen, gesäumt von Bachbommeln, Schlüsselblumen und anderen farbenfrohen Blumen. Majestätisch kreist ein grosser Greif über unseren Köpfen. In den Tälern vereinen sich die unzähligen Bäche zu schnell fliessenden Flüssen, die einmal durch enge Schluchten tosen, dann sich wieder raumgreifend in Schlingen durch die Täler winden.


Auf den Hochplateaus spürt man noch den Winter. An einem Morgen sind die Wiesen mit Neuschnee weiss überzuckert. In den Gärten und Feldern wird emsig gearbeitet. Mit kleinen Bodenfräsen, vorsintflutlichen Traktoren, den Tieren oder von Hand bewirtschaften die Bauern den Boden. Grosse Herden von Kühen, Schafen und Pferden weiden in den grünen Tälern. Der grösste Teil der Dorfbewohner sind Selbstversorger, leben davon was der Garten und das Feld hergibt und natürlich von den Tieren. Selbst geheizt wird mit Kuhmist. Im Hof wird der Mist ausgebreitet und gestampft. Ist der Mist durch die Sonne getrocknet, wird er in Ziegel geschnitten und vor dem Haus für den Gebrauch gestapelt.

Nur die Hauptverbindungen des Strassennetzes sind in gutem Zustand. Die Dorfverbindungen und Nebenstrassen sind Naturstrassen und oft gleichen sie eher einem Bachbett, als einer Strasse. Die Fahrzeuge sprechen auch für sich. Alte, sehr alte Gefährte röcheln und schnaufen in stickigen Rauchschwaden mit abgelaufenen Pneus ohne Profil daher. Meist fehlen die Stossstangen, einmal auch die ganze Motorhaube!  Die original Aufschriften auf den Bussen sind noch gut zu entziffern. Halb Europa ist hier vertreten. Der Klemptner aus Deutschland, ein Bäcker aus Holland, die Boutique aus Frankreich, alle ausrangierten Fahrzeuge aus dem Westen tun hier noch ihren Dienst! Der Mangel an nötigem Geld ist überall sicht-, riech- und spürbar. Auch die Häuser sind in einem sehr schlechtem Zustand und eine Herausforderung an die Bewohner, besonders während einem harten Winter!

In den Flusstälern ist es schon frühsommerlich warm. Unverhofft und rasch gehen heftige Gewitter nieder, bevor sich die Sonne wieder durch die Wolkendecke zeigt.

Zwischen zwei Regengüssen können wir trotzdem gemütlich draussen den Apéro auftischen und unsere Schweiz-Schweiz-Holland Konferenz abhalten! In Vardzia haben wir uns mit Monika und Paul getroffen. Sie sind seit bald 2 Jahren in Georgien und bereisen intensiv das Land. Im Juni 2012 haben wir die beiden in Bulgarien kennen gelernt und seither ab und zu Neuigkeiten per Mail ausgetauscht. Das Wiedersehen hat uns allen vieren sehr Freude gemacht. Wer mehr über die Beiden erfahren möchte; unter www.bigamper.com könnt ihr ihre Reise mitverfolgen.
Gleichzeitig, nach dem Motto: „So ein Zufall“ sind Belinda und Markus, ein Paar aus Holland, in Vardzia eingetroffen. Sie sind unsere zukünftigen Reisegefährten bei unserer Gruppentour durch China. Auch ihre Reise könnt ihr unter www.2xperience.nl mitverfolgen.
So geniessen wir das gemütliche Zusammensitzen in vollen Zügen! Zu erzählen haben wir uns viel, die Stunden fliegen im Nu vorbei.
Schon trennen sich unsere Wege wieder. Die Reise durch den georgischen Frühling geht weiter.



Wiesenbach mit Bachbommeln
Schmetterlingsbaum


majestätischer Greifvogel

Greifvogel

Übernachtungsplatz
auf knapp 2000Metern

hier hat der Fluss noch Platz

die zahlreichen Hängebrücken werden
über die rasch fliessenden Gewässer
genutzt

hier dient ein ausrangierter
Eisenbahnwaggon als Brücke

auf den Hochtälern finden wir
überraschend grosse Dörfer

Feldarbeit mit Bodenfräse,
sie sät von Hand

Bodenbearbeitung mit Ochsengespann

Museumsreif!
zwei Traktoren

Die Reifen sind beachtenswert!

Tabatskuri See auf 2100 Metern
umgeben von mächtigen Schneebergen

Der Kuhmist wird zum Trocknen
ausgebreitet

die fertig gestapelten Mistziegel

Einfamilienhaus- Standard

sein bescheidenes Fahrzeug

über diese Brücke wollen wir fahren

Strassenzustand
Nebenstrasse

felsige Pass Strasse

auf der Passhöhe
auf der Passhöhe liegt noch Schnee
Der Warnhinweis ist immer
ernst zu nehmen!
und auf der ganzen Welt gültig!

der Männer- Club bestätigt uns:
wir sind auf dem rechten Weg

obwohl dies die Schlammpiste
nicht vermuten lässt..



alter Wolga

Kleinreisebus

ohne Stossstange wie so viele!

abgelaufener Pneu

deshalb sind Radwechsel am Strassen-
rand allgegenwärtig
die Pneukrane warten auf ihren Einsatz

Buldozzer im Einsatz
häufiger Zustand der Wohnblocks
noch solch ein Exemplar



Vardzia in der Übersicht

die Höhlenwohnungen in Vardzia

Ein schön ausgearbeitetes Detail
beim "Wohnungseingang"

fröhliche Apéro Runde 

einer der heftigen Regengüsse


unsere Ukrainischen Zeltnachbarn

wir verlassen das Tal von Vardzia auf dieser kleinen Strasse

auf dem Markt

traditionelles Haus

unterwegs ins Dorf



Wandmalereien im Innern der Kirche in Ubisa
Kirche von aussen
Souvenirverkäufer bei der Kirche


bei ihr kauften wir ein feines Fladenbrot


Kommentare

  1. Hallo! Erstmal möchte ich ein großes Danke für diesen tollen Reisebericht loswerden ;)

    Eine Frage habe ich auch noch, wo befindet sich denn dieser Eisenbahnwaggon, der als Brücke dient?

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  2. Hallo Weltenfinder
    Auch wir danken für Dein Interesse an unseren Geschichten mit Fotos.
    Die Eisenbahnwaggonbrücke steht ca. 4km ausserhalb Akhalkalaki Richtung Korkhi über den Fluss Paravani.
    Wer ist denn der Weltenfinder?
    Herzliche Grüsse aus Sibirien Heidi & Robi

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  3. Hallo Heidi & Robi,

    hinter dem Name Weltenfinder stecken Tobias & Anna und seit Frühjahr der Reiseblog www.weltefinder.de ;)

    Vielen Dank für die Info! Vielleicht lässt sich das ja auch in unsere Planung im August mit aufnehmen. Wir werden auf unserer Reise von Stuttgart nach Baku per Eisenbahn und Bus ein par Tage in Georgien Station machen und natürlich darüber berichten ;)

    Viele Grüße,
    Anna & Tobias

    info@weltenfinder.de

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