Der Goldene Fels Kyaiktiyo ကျိုက်ထီးရိုး ဘုရား
The golden Rock ist
eine der heiligsten buddhistischen Stätten
in Myanmar.
Der Legende nach wird der Fels
nur von zwei Haaren Buddhas im Gleichgewicht gehalten, so dass er nicht
herunterfällt. Ein alter Eremit soll von Buddha selbst eine Haarreliquie
geschenkt bekommen haben, die er immer in seinem Haarknoten aufbewahrte. Kurz
vor seinem Tod wollte er für die Reliquie eine Pagode auf einem Felsblock bauen
lassen, der exakt seinem Schädel gleiche. Mit Hilfe des Königs suchte er den
Meeresgrund nach einem solchen Felsen ab. Als er ihn schließlich fand, brachte
er ihn auf den Berg, wo er noch heute am Abgrund steht.
Im Jahre 1975 erschütterte ein
schweres Erdbeben Myanmar. Viele Bauten wurden komplett zerstört. Aber der Fels
blieb unbeweglich auf seinem fragilen Platz. Ein Wunder? Die Myanmarer glauben
daran und pilgern in Scharen auf den Berg, um dem Fels die Referenz zu
erweisen.
Nicht
als Pilger, aber als Besucher setzen wir uns auf einen der Trucks, die die Besucher
über die extrem steile Betonpiste auf den Berg bringen.
Oben
finden wir eine lange Zeile Souvenirstände, wovon die meisten (wir sind in der Nebensaison)
geschlossen sind.
Die
Strasse wird für Sepak Takraw „missbraucht“, ein in Myanmar sehr populäres und
beliebtes Mannschaftsspiel. Je drei Spieler stehen sich auf einem, durch ein
Netz geteiltes, Spielfeld gegenüber.
Ziel des Spiels ist es, einen
Ball mit den Füßen über das Netz auf den Boden der gegnerischen Spielfeldhälfte
zu spielen und zu verhindern, dass Gleiches dem Gegner gelingt. Eine Mannschaft
darf den Ball dreimal in Folge berühren, um ihn zurückzuspielen.
Hier oben dient eine Bambusstange
als Netz. Es sieht sehr elegant, akrobatisch und kraftvoll aus, wenn sie den
kleinen Bambusball über die Stange schiessen. Obwohl nur „Spiel“, sind die
Männer sehr konzentriert bei der Sache!
Beim goldenen Stein knien die
Gläubigen nieder und legen ihre Wünsche dar.
Ein weiterer „Wunschbrunnen“
befindet sich gleich daneben. Es sind im Kreis angeordnete, sieben verschiedene
Tierfiguren.
Kyaw erklärt uns, das dies die
Tiere für die verschiedenen Wochentage sind. Jeder Wochentag hat „sein“
Schutztier. Alle von unserem Team gehen zu „seinem“ Tier hin und übergiessen es
mit Wasser. Am wirkungsvollsten ist es, wenn das Tier so häufig übergossen
wird, entsprechend der Anzahl Jahre des Giessenden. Das bringt Glück! Kyaw
verrät uns ein Geheimnis: Die hübschen, jungen Myanmara würden jeweils nicht
verraten, wie alt sie seien. Er beobachtet sie dann, wie häufig sie das Tier
begiessen – und voilà, er kennt ihr Alter!
Das wollen wir genau wissen und
so beobachten wir die jungen Frauen. Eine giesst zwölfmal. Was heisst nun dies?
Meine Theorie ist, dass sie Glück für ihr zwölfjähriges Kind erbeten hat!
Wir wissen natürlich nicht, an
welchem Tag wir geboren worden sind. So zücken Kyaw und Min Min sogleich ihre
Handys und schauen nach.
Wir beide sind Sonntagskinder! So
treten wir zum Sonntagsvogel hin.
Aber wir möchten ihm nicht
zumuten, 125 Mal übergossen zu werden – und Glückskinder sind wir ohnehin!
Auf dem Rückweg kommen uns
diverse Träger/innen entgegen. Sie sind am Ausbau der Pagoden, Wege und Plätze
beschäftigt.
Schwer tragen sie an ihren
Lasten. Die teilweise sehr jungen und zierlichen Frauen tragen bis zu 15
Backsteinen auf ihren Köpfen. Pro Backstein erhalten sie umgerechnet 2 Rappen!
Andere vermieten ihre Dienste an
die Touristen und tragen auch grössere Kinder in ihren Hutten bis zum Fels.
Trotz schwerer Lasten schenken sie uns ein Lächeln, schauen uns offen und freundlich
an.
Ein Gewitter zieht herauf und
vorsorglich kaufen wir uns Pelerinen, bevor wir uns wieder auf den Truck
setzen.
Wie wir losfahren, bricht das
Unwetter los, der Himmel öffnet seine Schleusen und es giesst wie aus Kübeln. Der
Truck- Fahrer rast wie ein Irrer die steile, glitschige Betonpiste hinunter.
Gnadenlos werden wir durchgeschüttelt, plötzlich muss er wieder brüsk stoppen,
wir klammern uns buchstäblich an den Lehnen fest. Es sitzen auch Kleinkinder
auf den Bänken, wie muss denen zumute sein!
Eine unverantwortliche Fahrt,
aber ausser uns kümmert dies niemand!
An der Talstation haben wir uns vor der Fahrt noch über das Schild lustig gemacht, das besagt, dass mit dem Kauf des Tickets
auch eine Lebensversicherung mit inbegriffen ist! Nun wird uns klar, warum!!!!
diese Trucks fahren die Besucher die steile Bergstrecke los |
Lebensversicherung???? |
sie reisen mit uns auf den Berg |
bis unter die Bänke sind die Warensäcke gestapelt, Robis lange Beine finden kaum Platz! |
die verwaiste Souvenir- Meile |
das Ballspiel ist in vollem Gange |
hohe Sprünge und die Spieler landen meist auf ihren Füssen Stürze sind bei diesen Marmor-" Fallschutz"- Platten zu hart! |
und blitzschnelles Reagieren sind gefragt die Konzentration ist ihm anzusehen |
wer gewinnt? |
farbiger Schrein mit Essens Gaben |
und Geldgeschenken |
schöne Aussichten! |
auf der "Männerterrasse" wird andächtig gebetet |
der Stein wird mit unzähligen Goldplättchen beklebt |
noch ein Schubs, dann fällt er..... |
unser Glücksbringer- Sonntagsvogel |
aus Respekt gegenüber dem heiligen Ort müssen wir unsere Schuhe ausziehen. Angesichts des Schmutzes rebellieren unser Füsse dagegen! |
Schwerarbeit im Namen Buddhas |
10 bis 15 Backsteine tragen die Frauen auf ihren Köpfen |
die Sänfte kann gemietet werden... |
er trägt die Backsteine auf dem Rücken |
jeder trägt die Last auf seine Art |
der Weg zieht sich hin.... |
die Kinder der Touristen werden in den Hutten getragen |
dabei können sie noch schwatzen und lachen! |
geschafft! Heil und ganz sind wir wieder unten angekommen! |
Wundervoller Beitrag und tolle Bilder! Ich war 2014 auch da und bin aus dem staunen nicht mehr herausgekommen. Wiklich ein sehr spannender Ort, welcher man auf einer Reise durch Myanmar unbedingt besuchen muss :-)
AntwortenLöschenHier gibt’s übrigens auch einen spannenden Beitrag zum Kyaikthiyo:
http://www.reisegeek.de/der-goldene-fels-kyaikto-in-myanmar/
Liebe Grüsse,
Arjuna