Mit einem kleinen, roten Gummiboot starten wir in Neils Harbour zur Walbeobachtung. Die beiden Motoren haben Kraft, so fahren wir mit hohem Tempo auf das Meer hinaus.
In der Weite des Wassers entdecke ich zwei dunkle Rücken.
Schnell zupfe ich unseren Bootsführer an der Jacke und deute in die Richtung.
Sogleich gibt er Gas und das Boot schiesst davon, stoppt und gleitet neben die Rücken.
Ruhig und dennoch kraftvoll gleiten die zwei Tiere durch das Wasser. Laut und deutlich ist das Ausblasen der Luft zu hören, eine hohe Fontäne fein verstäubter Wassertropfen schiesst in den Himmel. Dann krümmt sich der Rücken und mit einem eleganten Schwung erhebt sich die Schwanzflosse in die Luft und wir sehen die weisse Unterseite. Dann bleibt nur noch ein Abdruck auf dem Wasser zurück, der sich einige Zeit hält.
Lowell, unser Führer ist begeistert. Wir haben zwei Buckelwale entdeckt, ein Muttertier mit Kalb. Er erklärt, dass sie nun für 5 bis 7 Minuten tauchen und dann wieder zum Luft holen an die Oberfläche kommen. Jeder Wal hat eine einmalige Zeichnung auf der Unterseite der Schwanzflosse. Menschen werden anhand des individuellen Fingerabdrucks identifiziert, Wale werden anhand der Zeichnung der Schwanzflosse erkannt.
«Fünf Minuten sind vorbei» meldet eine Mitreisende, welche die Stoppuhr gesetzt hat. Alle setzen sich wieder aufrecht hin und gucken konzentriert in die Runde. «Vergesst nicht, auch hinter dem Boot zu schauen» ermahnt Lowell. Da sind sie wieder! Wieder mit voller Kraft Richtung Wale, abbremsen, gleiten, beobachten, Fotos schiessen und geniessen.
Zwischendurch plaudern wir miteinander, aber nach 5 Minuten geht es wieder los! Die Wale steigen pünktlich wieder auf und scheinen sich um das Boot überhaupt nicht zu kümmern.
Nur das Muttertier hebt beim Abtauchen die Schwanzflosse über die Wasseroberfläche, das Kalb muss dies erst üben, krümmt den Buckel, aber taucht ab, ohne mit der Flosse zu «winken.»
Mehrmals dürfen wir dieses Spektakel mitverfolgen. Überwältigend, diese grossen Tiere aus nächster Nähe zu sehen, zu hören und beinahe auf Tuchfühlung zu gehen.
Die Zeit vergeht im Nu und nach zwei Stunden stehen wir wieder auf der Hafenmole.
Im Sommer kann man auf Cape Breton vor allem Zwerg- Finn- und Buckelwale beobachten.
«Ein grosses Glück für Euch alle, dass diese Lady die Wale entdeckt hat!» sagt Lowell beim Abschied, deutet auf mich und die 12 Passagiere gehen wieder ihre eigenen Wege.
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Neils Harbour das Buchungsoffice |
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diese Wale tummeln sich in den hiesigen Gewässern |
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mit diesem Boot fahren wir hinaus |
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die vielen PS brummen... |
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eine Buckelwal- Mutter mit Kalb |
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gut hörbar entweicht die Luft und schiesst als feine Wasserfontäne in den Himmel |
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elegant hebt sich die Schwanzflosse |
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senkt sich nochmals |
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gleich wird sie wieder abtauchen |
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lautlos schwebt eine Qualle am Boot vorbei |
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der Walrücken von hinten |
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der Rücken krümmt sich |
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die Schwanzflosse taucht auf |
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hebt sich in die Luft |
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und gleitet ins Wasser zurück |
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noch ist die letzte Flossenspitze zu sehen |
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bevor sich der Abdruck bildet, der sich lange auf dem Wasser hält |
Their majestic beauty makes me cry
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