Ruhig stakt der Bootsführer und steuert das «Lancha» leise
durch die Wasserhyazinthen. Vor uns liegen über- und nebeneinander mehrere Kaimane
und lassen sich von uns nicht aus der Ruhe bringen. Yacaré, Yacaré rufen unsere
Mitreisende begeistert und löchern unseren Führer mit Fragen. Ausser uns beiden
befinden sich zwei argentinische Familien mit im Boot. Das argentinische
Spanisch ist eine Herausforderung! Sie verschlucken viele Silben, was das
Verständnis nicht wirklich erleichtert. Aber ich höre konzentriert hin und
versuche, so viel wie möglich zu verstehen.
Das Naturreservat Iberá besteht seit 1983 und ist das
zweitgrösste Feuchtgebiet von Südamerika. Es umfasst mehr als 13’000 km2
Fläche! Unsere Bootsfahrt entspricht einer Fahrt auf einem Tümpel, dennoch
kriegen wir die verschiedensten Tiere zu Gesicht!
Wir befinden uns in Colonia Carlos Pellegrini, der Ort liegt
an der Laguna Iberá. Das Naturreservat bietet vielfältige Arbeits- und
Ausbildungsmöglichkeiten. Unser Bootsführer ist ausgebildeter Parkwächter und
sorgt dafür, dass die Besucher sicher über die angelegten Pfade gehen können
und fährt sie im Boot auf der Lagune herum, es ist ihnen ein Anliegen, dass sich die Leute respektvoll gegenüber den Tieren verhalten.
Neben den Echsen, die wirklich furchterregend mit ihren
grossen Mäulern und den spitzen Zähnen aussehen, sitzen oder liegen gemütlich
die Wasserschweine im Gras. Vögel landen auf den Rücken der Schweine und picken
die Parasiten aus dem Pelz. Im Wasser stelzen verschiedene Reiher umher, auf
der Suche nach Futter und am Himmel schweben die grossen Greifvögel, immer
bereit für einen Sturzflug!
Am Uferrand stakt ein Hirsch durch das Wasser und frisst sich
satt.
Plötzlich gellt ein lautes Geschrei über das Wasser. Ein Halsband-
Wehrvogel (Chaja) Weibchen verteidigt sein Nest. Flugs kommt das Männchen
angeflogen. Sie wirken dermassen plump, es scheint unmöglich, dass sie fliegen
können. Doch einmal abgehoben, gleiten sie durch die Lüfte.
Wie wir am Nest vorüber sind, verstummt das Gekreische
wieder, wir hören wieder die Grillen, das Vogelgezwitscher und leise die
Wellen, die die vielen schwimmenden Inseln zum Schaukeln bringen.
Und mittendrin gleiten wir im Boot vorwärts, wohin wir auch
schauen, es gibt immer wieder etwas zu sehen. In den Steinen am Damm entdecken
wir immer wieder eine Schlange, die wie ein Reifen zusammengekringelt oder sich
ausgestreckt präsentiert. Jede mit einem eigenen Muster und Farbenkombination.
Zufrieden mit all den neuen Eindrücken steigen wir aus dem
Boot, geben die Schwimmwesten zurück und verabschieden uns von den
Mitfahrenden.
Wieder beim gri-gri sehen wir weidende Pferde,
Meerschweinchen, die im Gras nach Futter suchen und verschiedenste Vögel, die
unter und auf den Bäumen pfeifen und zwitschern. Schwanzwedelnd kommen die
Hunde der Campingsbesitzer uns begrüssen, nur auf die Moskitos könnten wir
verzichten…
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mit dem Boot unterwegs zu den Tieren
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Pflanzenteppiche bedecken die Wasserfläche und bilden schwimmende Inseln
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blühende Wasserpflanze
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es gibt zwei Arten von den Kaimanen, den Caiman yacare; Yacaré Negro und den Caiman latirostris; Yacaré Ñato u Overo
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ganz nahe gleiten wir mit dem Boot daher, die Tiere lassen sich nicht stören
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der Vogel zeigt keine Angst, er stelzt am Maul vorbei
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es sieht aus, als ob er gleich in das Hinterteil des Wasserschweinchens beissen würde!
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aber die Yacaré ernähren sich von Fischen, Krebsen, Schnecken und weitere Wassertiere
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dennoch möchte ich nicht von ihm gebissen werden, respektvoller Abstand ist geboten!
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diese Gruppe lässt sich wie auf einem Wasserbett schaukeln; träumt schön!
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daneben sonnen sich in Gruppen oder Familienverbänden die Hydrochaeris hydrochaeris; Carpincho, Capybara oder Wasserschweine
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wo versteckt sich das Kleine im trockenen Schilf?
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es macht seinem Namen Ehre und schwimmt tatsächlich!
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auch dieses Wasserschwein schwimmt zielstrebig dahin
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es lässt sich geduldig anschauen. Gut sind die Klauen mit den Schwimmhäuten zu sehen, so kann es sich im Sumpf optimal fortbewegen
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eine ganze Gruppe verdöst den Tag!
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dazwischen schreiten, stelzen und fliegen unzählige Wasservögel
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die Namen kennen wir von den wenigsten, aber die grosse Vielfalt an Formen und Farben ist wunderschön anzuschauen. Auf diesem Bild fliesst das Wasser wie ein Vorhang von dem Vogelfuss
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er lauert auf fette Beute!
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und diese drei treffen sich für einen Schwatz
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ein Storch schwebt über der Lagune
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lautlos segelt dieser Geier durch die Lüfte
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diese Dreiergruppe Geier mit Nest ist doch eine perfekte Kulisse für einen Western...
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ein Ardea cocoi, Garza Mora in kompakter Stellung
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und wenn der Reiher den Hals "ausgefahren" hat, sieht er schon eleganter aus
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und wir fahren weiter auf der Lagune bis
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ein lautes Kreischen über die Lagune schallt. Ein Chauna torquata, ein Chajá Weibchen verteidigt sein Nest
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Das Männchen kommt angeflogen, das ein derart schwerfälliger Vogel überhaupt fliegen kann!
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eine letzte Kurve
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dann setzt der Chajá zur Landung an
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das "Fahrwerk" ist ausgefahren
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Die stolzen Chajá Eltern mit ihrem Küken
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das Weiss dieses Reihers, Ardea alba, Garza Blanca leuchtet weit über das Wasser
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Ein Sumpfhirsch stakt durch das Wasser und guckt neugierig zu uns hin, ein
Blastocerus dichotomus, Ciervo de los Pantanos
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er trägt ein hübsches Geweih
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und sucht sich sein Futter
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am Ufer grast eine Hirschkuh
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in der Uferböschung sonnt sich eine Schlange
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und ein weiteres, Farben- und Formenprächtiges Exemplar
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gut ist hier der Kopf zu sehen
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auf dem Spaziergang über den Damm
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der Baum hat sich seinen Platz erobert
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die einfache Verbindungsbrücke
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Eingang zum Provinzial Park Iberá
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Eine Luftaufnahme zeigt die riesigen Dimensionen des Naturreservats
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Ausbildung zum Parkwächter, hier wird ein Boot mit dem Pferd abgeschleppt
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auf Kontrollritt in der Lagune
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auf einem der vielen Wanderwegen
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Blick in den Baumwipfel. Hier haben es sich zwei Affenmütter mit ihren Jungen gemütlich gemacht. Mit dem Feldstecher konnten wir die Jungen erspähen.
Mono Carayá, Alouatta caraya. Die Mütter und die Jungen sind hell, der Vater schwarz. |
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die Natur setzt sich durch und kreiert die wunderlichsten Formen
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Es raschelt im Gebüsch und dieser Pampas Hirsch spaziert vorbei
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Venado de las Pampas, Ozotoceros bezoarticus
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wir können sie ruhig beobachten, bevor sie wieder im Gebüsch verschwinden
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Ein Kunstwerk aus weiss, schwarz und rotem Gesicht landet im Gras
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Ein Reiher, Tigrisoma lineatum, Hocó Colorado, streckt seinen Kopf
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hier wirkt er viel gedrungener
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aber mit edler Farbkombination
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und hübsch gestreifter Brust
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gerade vorhin hat er im Baum gepickt, nun zeigt er uns sein schönes Gefieder
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lauern auf Essbares
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und immer den Überblick behalten
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neben dem gri-gri "weidet" eine Gruppe von Meerschweinchen
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Schöne Bilder. Alte Erinnerungen werden wach. Bleibt gesund. Michael
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