Bei den Magellan- Pinguinen

 

 

 



 

Vorsichtig gehen wir auf dem schmalen Weg vorwärts. Die Rangerin des «Parque Nacional Monte Leon» hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass wir sehr nahe an den Pinguinen vorbei gehen müssen und dementsprechend auf die Tiere aufpassen sollen!

Dass die Pinguine sogar auf dem Weg liegen oder vor uns vorbeiwatscheln; das hätten wir nicht erwartet! So steigen wir langsam und vorsichtig über die Tiere hinweg, schreiten neben den Tieren vorbei, schauen dabei neugierig in ihre Kuhlen. Darin liegen und sitzen die Jungtiere. Nun Mitte Januar sind die flauschigen Jungen schon beinahe so gross wie die Eltern, aber noch mit grauem Küken- Gefieder. Dieses ist nicht wasserfest, so können die Jungen noch nicht im Meer nach Futter jagen. Darum sind die «geplagten» Eltern ständig dabei, für die hungrigen Mäuler das Essen herbei zu schaffen!

Langsam gehen wir bis zum Unterstand des Parks und schauen auf die Bucht hinunter. Tausende Magellan- Pinguine bevölkern den Strand, die Bucht und den Hügel! Am Strand stürzen sie sich pfeilschnell ins Wasser und verschwinden im Meer. An Land stehen und liegen sie mit den Jungtieren zusammen und schauen uns interessiert an. Ob sie mittlerweile «wissen», dass von den grossen Zweibeinern keine Gefahr droht?

Tatsache ist, dass die Tiere ruhig sind und uns nicht gross beachten.

Die Pinguine kehren jedes Jahr an denselben Ort zurück, den sie von klein auf kennen.

Anfangs September treffen die Pinguine in der Kolonie ein, nachdem sie 4 Monate auf dem Meer verbracht haben.

Die Männchen kommen als erste an und beginnen, die Nester vom Vorjahr wieder instand zu stellen. Die Pinguin Paare bleiben in der Regel beisammen. Wenn aber einer der beiden Pinguine nicht zurückkommt, sucht sich der Überlebende einen neuen Partner.

Im Oktober werden von der Pinguin Dame zwei befruchtete Eier im Nest abgelegt. Immer einer der Partner wacht über den Eiern, während der andere im Meer auf Futtersuche ist.

Dies findet auch während des ganzen Novembers statt.

Im Dezember schlüpfen die jungen Pinguine und die Eltern sind den ganzen Tag beschäftigt, Futter heran zu bringen um die Küken mit verdautem Essen zu versorgen.

Die Verantwortung der Eltern wird geteilt. Die Küken werden gegen das harsche Klima und gegen die Raubtiere geschützt. Einer der Eltern geht täglich ins Meer, schwimmt rund 50km weit, taucht bis zu 80 Metern tief, um Sardinen, Sardellen, Tintenfische und Krustentiere zu fangen, damit die Jungen satt werden.

Im Januar sind die Jungen schon grösser und verlangen nach immer mehr Futter!

Im Februar ist dies noch ausgeprägter!

Im Laufe des Märzes verlassen die Jungen allmählich die Nester, schliessen sich zu Gruppen zusammen, bewacht von einigen erwachsenen Pinguinen, damit so viele erwachsene Tiere der Kolonie wie möglich die benötigte Menge von Futter herbeischaffen können!

Im April verlassen die Jungen, nachdem sie sich gemausert haben und danach schwimmen und tauchen können, den Nistplatz.

Die erwachsenen Pinguine wechseln jährlich ihre Federn bevor alle im Mai die Kolonie für dieses Jahr wieder verlassen.

 

Das Leben der Magellan Pinguine ist nie einfach! Im Meer werden sie von Orcas, Seelöwen oder Seeleoparden bedroht. An Land ist die Lage nicht besser! Die grossen Raubmöwen und grossen Sturmvögel sind ihre gefiederten Feinde, aber auch die Pumas und Füchse bedrohen die Pinguin Kolonie.

Ebenso Viruserkrankungen, verursacht durch infizierte Muscheln und Meerestieren, dezimieren den Bestand.

Darüber hinaus machen den Pinguinen die Verseuchung der Strände durch die Verschmutzung durch Erdöl sehr zu schaffen.

Bei der Entdeckung von Südamerika durch die Europäer wurde der Bestand der Pinguine rapide reduziert. Sie waren eine sehr leichte Beute, da sie sich nicht wehrten! Innert kürzester Zeit wurde so eine Kolonie zerstört und auch die Eier eingesammelt!

 

Auf der anderen Seite wurden durch die Haltung von Schafherden, der Bejagung der Pumas und Füchse die natürlichen Feinde der Pinguine verringert und so konnte sich der Bestand wieder erholen.

 

Die Magellan Pinguine sind rund 4kg schwer und 44cm hoch. Wenn die Umstände gut sind, erreichen die Pinguine ein Alter von mehr als 15 Jahren!

 

Beeindruckt über die putzigen Tiere schreiten wir über den schmalen Pfad zurück, lachen, wenn uns ein kleiner Kerl keck entgegensieht und wünschen der ganzen Kolonie, dass sich alle heil und gesund im nächsten September hier wieder einfinden werden!

 

 

der 2,5km lange Weg zu den Pinguinen im NP Monte Leon



einen Puma haben wir nicht angetroffen....


dafür Pinguine, die mitten auf dem Weg sassen


rechts und links des Pfades sitzen und liegen sie zu Hunderten


die Pinguine sehen aus, als ob sie immer lachen würden!


die Jungen stehen dicht bei den Eltern


dieser wartet schon wieder hungrig


und schon watschelt ein Elternteil herbei


die Jungtiere sind grau und flauschig und wirken grösser und dicker wie die erwachsenen Pinguine


die Jungtiere werden ständig umsorgt


bewacht und beschützt von allen Gefahren


der Blick über die Bucht und den Hügel, wo sich tausende Tiere tummeln


eine Gruppe von nahem


am Wassersaum tummeln sie sich zu Hauf und stürzen sich in die kalten Fluten


ein emsiges Treiben am Ufer


er guckt uns entgegen


und er aufs Wasser, ob er darauf wartet, dass sein Partner mit Futter kommt?


die Wege vom Wassersaum bis zu den Nestern auf den Hügeln ist weit, ob er sich von der Anstrengung ausruhen muss?


neugierig schaut uns dieses Jungtier entgegen


an einem anderen Strand konnten wir die Pinguine beim Schwimmen beobachten


weit strecken sie die Köpfe über das Wasser


diese Gruppe schwimmt gemächlich vorbei



hoffentlich kehrt dieser putzige Kerl im nächsten Jahr wieder in die Kolonie zurück!




Kommentare

  1. Toll bei euren Erlebnissen mit dabei zu sein. Alles Gute auf Feuerland und Gruss Othmar

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