Glaumbær - ein Blick ins letzte Jahrhundert

Von weitem höre ich die Stimme meiner Grossmutter, sie ruft mich. Schnell schwinge ich mich vom Hochbett hinunter, trete durch die Türe in die grosse Bettstube. Durch den Mittelgang gehe ich zwischen den Betten hindurch. Rechts, beim Fenster sitzen die Mägde zu zweit auf einem Bett. In den Händen halten sie ihre Handarbeiten. Die einen stricken, die anderen häkeln oder sticken in der Nähe der Fenster, wo sie für ihre Arbeiten genügend Licht haben. Die eine will wissen, ob ich heute das Essen bringe, eine andere will mit mir schwatzen. Keine Zeit, rufe ich im Vorbeigehen! Auf der anderen Seite des Ganges sitzen je zwei Männer auf den Betten. Der eine flicht aus Rosshaar stabile Stricke, ein anderer schnitzt an einem Stück Holz herum. Rasch verschwinde ich im separaten Raum meiner Grossmutter. Sie erwartet mich schon. Sie gibt mir die Anweisung, in der Küche für sie einen Tee zu holen und mit der Köchin die Essensverteilung abzustimmen. Sofort gehe ich dur...