Wir stehen vor dem grossen Pult von Oskar Schindler und
schauen uns in seinem ehemaligen Büro um. Hier hat er die berühmte Liste
geschrieben, hat den Juden in ihrem Elend geholfen! Zum Glück gab es viele
Leute wie ihn! (Steven Spielberg hat dies in einem brillanten Film „Schindler’s
list“ umgesetzt)
Als Nazi ist er 1939 mit den Besatzern nach Krakow gekommen
und hat eine Emaille Fabrik übernommen.
Da er für die Deutsche Besatzungsmacht kriegswichtiges Material herstellte ging
es wirtschaftlich steil bergauf, zumal er jüdische Zwangsarbeiter beschäftigte.
Schindler genoss als Lieferant der Nazis
alle Privilegien und gehörte der verwöhnten Oberschicht an.
Zunehmend stiess ihn der brutale und Menschen verachtende
Umgang der Nazis gegen die Juden ab. So begann er, „seine“ Mitarbeiter vor der
SS zu schützen. Er ging soweit, dass er Kinder oder Akademiker als
Metallarbeiter ausgab, erwirkte, dass er ein internes Lager auf dem Fabrikareal
für seine Mitarbeiter errichten konnte, wo die SS keinen Zugang hatten. Die SS hatte keinen Zutritt ins Fabrikareal,
weil Kriegsmaterial produziert wurde. Auch
beschaffte er für „seine“ Juden Lebensmittel. Gegen Ende des Krieges, als auch seine
Mitarbeiter nach Auschwitz geschafft wurden, gelang es ihm, sie wieder aus dem
KZ zu befreien! Es war die einzige grössere Gruppe, die während das
Vernichtungslager in Betrieb war, das Lager lebend verlassen konnten! So
bewahrte er über 1100 Juden vor dem sicheren Tod!
Nach dem Krieg war Oskar Schindler geschäftlich nie mehr
erfolgreich und lebte verarmt in einer kleinen Wohnung in Deutschland. Doch
„seine“ Juden haben ihn nicht vergessen und
luden ihn nach Israel ein. Während Jahren pendelte er zwischen
Deutschland und Israel hin und her, immer willkommen bei den „Schindler Juden“!
Seine Fabrik ist heute ein Museum mit einer wirklich
sehenswerten und ansprechenden Ausstellung mit fundierten Informationen.
|
Oskar Schindler mit Pferd |
|
Gedenktafel |
|
Eingang zu Schindler's Fabrik |
|
Ghetto- Eingangsbeschriftung |
|
Befehl an die Juden |
|
Bau der Ghetto- Mauer |
|
Eingang zum KL Auschwitz Arbeit macht frei - wie zynisch! |
In Ausschwitz Birkenau werden wir von einer
deutschsprachigen Führerin empfangen.
Wir sind völlig erschlagen von der Grösse der Anlage!
Unfassbar grauenhaft, was hier geschehen ist! Beklemmend,
all die Schuhe, Haare, Koffer und viele
Fotos der Deportierten zu sehen.
Per Bahn wurden sie aus ganz Europa hergebracht, bis 2500km,
zusammengepfercht in „Viehwagen“. Kaum waren sie auf der Rampe ausgestiegen,
wurden sie sortiert. Die meisten der Ankommenden wurden gleich umgebracht,
Frauen, Kinder, ältere und Kranke Menschen; die Minderheit ins Lager aufgenommen,
registriert, nummeriert, fotografiert und zur Zwangsarbeit verurteilt, wo sie
nach kurzer Zeit auch starben, aus Hunger, Krankheit, Kummer..... Die Fotos an
den Wänden dokumentieren, dass das durchschnittliche Überleben im Lager 2 bis 3
Monate war; einfach grässlich.
Das Lager wurde immer mehr ausgebaut. In der Eile stellte
man Holzbaracken (ehemalige Pferdeställe für 52 Tiere) auf, worin dann rund 400
Menschen in grosser Enge hausen mussten. Latrinen und Waschräume gab es viel zu
wenige, die Eingesperrten wurden
gequält, schikaniert und gedemütigt, ihrer Würde beraubt, wirklich
menschenverachtend, arrogant!
|
elektrisch geladene Stacheldrähte
als Begrenzung des KL |
|
aus ganz Europa wurden Menschen
nach Auschwitz Birkenau deportiert |
|
von den Besitzern
angeschriebene Koffer |
|
den Menschen abgenommene Schuhe... |
|
durchschnittliche Überlebensdauer
im Lager |
|
registrierte Gefangene |
|
von einem ehemaligen Gefangenen gezeichnet |
|
Eingangstor Birkenau von Innen |
|
Die angekommenen Menschen werden
auf der Rampe von SS Leuten selektiert |
|
Frauen und Kinder auf dem Weg in die Gaskammer |
|
Ein riesiges Areal |
|
Die Kamine markieren die Standorte der Holzbaracken
im Hintergrund ein Steinhaus |
|
Betten auf 3 Etagen im Innern |
|
eine Gruppe Jüdischer Besucher |
Offiziell 1,1 Millionen, geschätzt könnten es bis zu 1,5 Millionen Menschen gewesen sein, die hier während dem zweiten Weltkrieg umgebracht worden sind!
Sichtlich bedrückt wandern die vielen Besucher durch die Anlage.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen