Giganten im gemässigten Regenwald




Vorsichtig steigen wir über Wurzeln, nehmen eine weitere Holztreppe in Angriff und steigen mal hinauf, dann wieder steil hinunter. Immer wieder halten wir an und umfassen mit unseren Blicken einen weiteren Baumgiganten. Tsuga, Pseudotsuga, Thuja und Föhre in XXXL Format! In Jahrhunderten gewachsen und von den harten Naturbedingungen geformt.
Die Höhe der Giganten ist nicht sichtbar, schwindelerregend verliert sich der mächtige Stamm in den grünen Baumkronen. Und fällt einer dieser Riesen, entsteht am Boden eine Vielfalt von neuem Leben. Flechten, Farne, Büsche und junge Bäume siedeln sich auf seinem Stamm an, es entstehen einmalige Natur- Kunstwerke, eine Augenweide!
Am Ende des Avatar Grove Trails kommt der «Canada’s gnarliest Tree» in Sicht. Unglaublich, wie sich der Stamm nach allen Seiten krümmt und windet, einen riesigen Buckel bildet und sich weiter oben in zwei Stämme teilt.

Plötzlich hören wir einen Specht, der emsig in einem Stamm nach Futter pickt, ein Eichhörnchen huscht leise über einen Stamm, der Regenwald ist voller Leben, obschon es unter dem Blätterdach still und ruhig ist.
Nicht äusserlich, aber innerlich spazieren wir mit offenem Mund durch den Wald und lassen dieses Naturschauspiel auf uns wirken.

Auf einem Trail entdecken wir einen, für Kanada lustigen Vergleich.
Die Rede ist von der höchsten Douglasia (Pseudotsuga menziesii) der ältesten in diesem Waldgebiet.
Ihre Höhe wird mit dem schiefen Turm zu Pisa verglichen, der Turm misst 56 m, die Tanne erreicht eine stolze Höhe von 76 m. Ihr Alter wird auf über 800 Jahre geschätzt. Als Christopher Columbus 1492 seinen Fuss auf Amerika gesetzt hat, war diese Douglasia schon 300 Jahre alt! Der Umfang beträgt rund 9m!
Selbst einen verheerenen Brand vor 300 Jahren hat sie überstanden. Die meisten der anderen Bäume sind deshalb höchstens 300 Jahre alt.

An einer anderen Stelle entdecken wir einen riesigen Baumstrunk. Er ist der Rest einer Thuja, die einst 71 m hoch war, bevor Vandalen den Baum 1972 in Brand gesetzt haben und damit das 700jährige Leben beendet hatten. Der Baum musste gefällt werden, da die Flammen derart intensiv waren und die Gefahr bestand, dass das Feuer auf die anderen Bäume übergreifen könnte. Als Mahnmal steht die Infotafel beim Strunk.

Gleich daneben ragt ein junger Baum auf, der sich auf einem alten Strunk «festklammert» und sich ans Licht emporreckt.

Dann tauchen wir ein, in einen Märchenwald. Die Bäume sind dicht von Hexenhaar (Alectoria sarmentosa) behangen, die sich sanft im Wind wiegen und in der Dämmerung wie lebende Wesen wirken….
Am Parkplatz wartet unser gri-gri, behütet von den Giganten des gemässigten Regenwaldes.

zwischen mächtigen Thujas plicata

der Weg wurde frei gesägt

verdrehter Stamm

der Trail führt zwischen den Giganten hindurch

ein Specht sucht nach Futter
neues Leben stülpt sich über den alten Strunk

wie ein Dach sitzt der junge Baum auf dem mächtigen Stamm

ein Eichhörnchen beäugt uns neugierig

wieviele Robi's braucht es, um den Stamm zu umfassen?
himmelwärts strebend, soweit das Auge reicht...

der knorrigste Baum von weitem

und in seiner ganzen Pracht!

über eine steile Leiter sind wir zum Niagarafall hinuntergestiegen. Er ist wohl höher, als sein berühmter gleichnamiger Bruder, jedoch um vieles schlanker

kreuz und quer liegen die gefallenen Riesen
im hohlen Stamm ist Platz für ein halbes Haus!

allmählich wird der ganze Stamm überwuchert

das mächtige Wurzelwerk
die Äste wirken wie viele Arme

Die Thuja wurde von den Einheimischen verehrt und genutzt. Die Fasern, Zapfen, das Holz und die Nadeln

ein weiteres Prachtsexemplar einer Thuja

der Weg führt unter dem Stamm durch

Ist er nicht hübsch, der Diademhäher (Cyanocitta stelleri frontalis)
der Pilz glitzert und funkelt wie ein Edelstein

oft sind die Kronen abgebrochen und haben wieder ausgeschlagen

statische Berechnungen....

einst, heute und später, wie sich ein Jungbaum auf einem alten Stamm entwickelt

und dies in Natura
hier wird ein gefallener Stamm gleich als Brücke verwendet, aus einem Stück

Arrangement der Natur

der Weg wird den Gegebenheiten angepasst
skuriller Stamm mit seltsam geformten Ästen

die gigantische Douglasie, Pseudotsuga
mit entsprechendem Grössenvergleich, der Turm zu Pisa

der enorme Stamm auf den ersten Metern





Diese Thuja wurde durch Vandalen im Jahr 1972 angezündet

die Erinnerungstafel daran
hier spriesst neues Leben aus dem alten Stamm

der Baum ist völlig von Hexenhaar umhüllt

überall hängt es von den Bäumen herab und wiegt sich im Wind
selbst am Boden überzieht es die Äste mit einem hellgrünen Teppich

Der Stink- Kabis im Herbst, nun hat er "ausgestunken"

Jedoch im Frühjahr duftet er sehr stark, man sagt, der Geruch könne einen Bär aus dem Winterschlaf wecken. Die Bären essen die Knollen als Verdauungshilfe.
hübsche, farbige Giftpilze unter den Bäumen

Als Kontrast zu den Giganten ein Natur Bonsai in einem See

wir kommen zum Parkplatz zurück
wo das gri-gri wohlbehütet neben dem Riesen steht

Der Regenwald Wetterbericht. Im Gegensatz zu Labrador, wo es nur zwei Jahreszeiten, schwarze Fliegen und Schnee gibt, sind es hier doch vier, besonders die Sturm gepeitschte gefällt uns!

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