Jetzt im Herbst werden wir Zeuge des Lebenszyklus der
Lachse.
Die grossen Fische schwimmen vom Pazifik die Flüsse hinauf,
um zu laichen. Dabei nehmen sie grosse Strapazen in Kauf. Springen über
Stromschnellen hinauf, schlängeln sich durch flache Kiesbetten, bis sie
dahin gelangen, wo sie vor Jahren selbst entstanden sind.
Gegen das Ende der Wanderung fressen die Fische nicht mehr,
dadurch verändert sich ihre Farbe; sie werden rot. Nach dem Laichen sterben die
meisten an Erschöpfung, sowohl Weibchen als auch Männchen und bilden die
Nahrungsgrundlage für Fische, Vögel, Adler, Bären und viele weitere Tiere.
Der Laich entwickelt sich im Kiesbett zu winzigen Fischen,
die dann im Frühling zum Pazifik schwimmen, wo sie ihr Leben verbringen, bis
sie nach 5 bis 8 Jahren selbst zum laichen wieder die Flüsse hochschwimmen.
In Weaver Creek besuchen wir einen von Menschen erbauten
Laichkanal. Er wurde 1965 erstellt und ist rund 3km lang und 6 Meter breit und
windet sich in Kurven durch die Baum bestandene Ebene neben dem Fluss. Die
Fische schwimmen in die Anlage hinein, werden gezählt und können natürlich
ablaichen. In dieser geschützten Umgebung ist die Überlebenschance der
Jungfische 12 Mal grösser, als in der Natur. Der Kanal ist den ganzen Winter
eisfrei, von Überschwemmungen geschützt und vor Fressfeinden sicher.
Nicht nur die Lachse, auch die anderen Besucher, haben uns
überrascht! Wir haben das Gefühl, in China zu sein! Um uns herum flanieren
Familien, Grosseltern, Eltern und Kinder, junge und ältere Paare, die
chinesisch schwatzend und lachend um den Kanal stehen und den Lachsen
zuschauen. Sehr oft führen sie einen kleinen Hund mit sich, dickfellig
wuschelig oder dünn und zierlich. Praktisch alle Hunde tragen ein Mäntelchen,
passend zur Fellfarbe oder der Jacke der Besitzerin! Uns kommt ein älterer Mann
entgegen, bei dem aus der halb geöffneten Jacke ein freches, kleines
Hundegesicht hinausschaut!
Für einmal sind wir als Nicht- Chinesen Exoten an diesem
Ausflugsort!
Kurz darauf stehen wir am breiten Harrison River und
beobachten Adler im Anflug und beim Ergattern eines grossen Lachses.
Majestätisch erheben sie sich wieder in die Lüfte und sind mit ein paar
Flügelschlägen entschwunden.
Später können wir im Goldstream River, im Goldstream
Provinzial Park, in freier Natur die Lachswanderung beobachten. Unter den Stromschnellen tummeln sich die Lachse Laib an Laib, plötzlich
brodelt und spritzt es auf, hektisch schwimmen die Fische durcheinander, danach
stehen sie wieder Seite an Seite in der Strömung.
Bei der Thornton Creek Aufzucht werden wir schon erwartet
und gebeten, uns sofort hinter den Elektrozaun zu begeben, da sich in der Umgebung
Bären aufhalten. Die ganze Anlage ist umzäunt. Erst kürzlich hatte eine Frau
auf dem Parkplatz ein Sandwich gegessen und wurde von einem Bären gekratzt, als
er sich das feine Fressen schnappen wollte!
Ein schmaler Fluss
fliesst von einem Wasserfall herab und zwischen den Steinen hindurch Richtung
Pazifik. Kein einziger Lachs schwimmt darin.
Die Angestellten der Aufzuchtstation erklären uns, dass
dieses Jahr praktisch keine Lachse zurückkommen. Warum weiss auch niemand.
Die Attraktion der Anlage sind die Bären, die in der Nähe
leben und genau wissen, wo sie Fische kriegen können. So kommen sie regelmässig
an den Fluss, um nach Futter Ausschau zu halten.
Wenn kein einziger Fisch heraufschwimmt, dann gibt es ein
Lachsfrühstück von der Aufzuchtstation für die Bären….
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am Laichkanal Weaver Creek |
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ein rot gefärbter Salm, er hat also bereits abgelaicht |
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aufwärtsschwimmen im Kanal |
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über Steine hinweg |
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Rast in einem Becken |
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Fischer am Harrison River |
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ein Adler im Anflug |
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Landen auf einer Sandbank |
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er hat einen Fisch erspäht |
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und zieht in zu sich hin |
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Lachse im Goldstream Creek |
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der Goldstream, idyllisch unter Bäumen |
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ein Gedränge.... |
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über flache Stellen geht es Flussaufwärts |
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am Thornton Creek wartet der Bär auf Fische... |
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und geht wieder davon |
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Salm in der Aufzuchtstation |
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die dann den Bären zum Fressen gegeben werden |
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langsam und genüsslich frisst er den Fisch |
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vorsichtig balanciert er über die Steine |
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und holt sich einen weiteren Lachs |
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Fisch gibt Durst, die Pfote elegant gebogen, trinkt er aus dem Fluss |
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und steht langsam wieder auf |
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bei diesem Lachs findet er eine Delikatesse - die Eier |
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diese werden gleich als erstes von den Steinen abgeleckt |
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bevor der Rest vertilgt wird |
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Umschau halten, ob alles in Ordnung ist |
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bevor er sich in den Wald verzieht |
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Bärengespräche..... |
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