Ein Sonntagsspaziergang in Asuncion

 

 

Das Monument steht neben dem Regierungspalast und symbolisiert die Befreiung der Demokratie

 

Den Spaziergang starten wir mit einer Taxifahrt zum Palacio de Gobierno. Nachdem wir unseren Wunsch durchgegeben haben, möchten wir uns anschnallen und entdecken, dass die Gurtverschlüsse fehlen!

Wir schauen uns an: «weisst Du noch in L’viv»? Da konnten wir uns auch nicht anschnallen und der Taxifahrer meinte, das sei nicht notwendig. Darauf raste er wie ein Räuber über die Strassen- und bekreuzigte sich bei jedem Marienhäuschen.

«Fehlt nur noch, dass unser jetziger Taxifahrer das macht!» meint Robi und kurz darauf bekreuzigt sich der Taxifahrer! Als wir an der Kathedrale vorüberfahren, gleich nochmals. Wir können unsere Heiterkeit kaum verkneifen! Kaum gesagt – getan! Eine kleine Geste, bekannt auf der ganzen Glaubenswelt! 

Der Palast ist wegen Renovationsarbeiten grösstenteils eingepackt, so umrunden wir diesen, spazieren zur Uferpromenade hinunter, wo sich die Lagune vor unseren Augen ausbreitet. Es sind wenige Leute unterwegs. Wir tauchen wieder in die Strassen ein und passieren ein grosses Polizeiaufgebot. Eine Fahrzeugkolonne steht bereit, in einem Park sind die Pferde der berittenen Truppe unter den schattigen Bäumen angebunden, nun hören wir Pfeifen, eine Rede durch ein Megaphon und sehen eine Gruppe Leute, die Fahnen schwenkend auf der Strasse stehen. Eine Demonstration ist im Gange. Die Demonstranten sind auf alle Seiten abgeriegelt.

Wir umgehen das Geschehen weitläufig und kommen an der Polizeistation vorbei. Gegenüber liegt ein rechteckiger Park. Die ganze Fläche ist mit Bretterbuden überstellt, Wäsche hängt an der Leine, Kinder spielen zwischen den Häuschen, Hunde und Katzen streichen umher, überall sitzen und liegen Erwachsene im Schatten. Hier wird gewohnt, mitten in der Stadt neben Palast, Polizei – und an der anderen Seite liegt die Kathedrale mit der hübschen Fassade.

Wir treten ins dämmrige und kühle Innere ein. Ein Gottesdienst ist im Gange. Mehrere Geistliche stehen vor dem Altar, einer von ihnen beendet eben seine Rede an die versammelten Leute. Dann bittet er sie, zu klatschen, danach beginnt eine Frau mit einem eindringlichen Gesang.

Welch ein Gegensatz! Auf dieser kleinen Fläche begegnen wir der Staatsmacht, der Kirchlichen Macht, der Macht der Demonstranten, trotz allem die Stimme zu erheben und die Macht der Armen, sich auf dem Platz zu behaupten!

 

 


Das Werk ist aus Fragmenten einer Stroessner Skulptur geschaffen, welche auf dem Hügel Lambaré stand. Stroessner war ein Herrscher, der über Jahrzehnte jegliche Opposition mit brutaler Härte niederrang.
 
Die Skulptur stellt die Hoffnung der Kraft der Demokratie dar, die sich aus den übermächtigen Zwängen der Diktatur befreit.
Der Regierungspalast wird gerade renoviert und ist teilweise verhüllt

die Hafenanlage von Asuncion

Blick von der grosszügigen Flaniermeile an der Lagune über den Strand zur Stadt hin

 
wir gehen wieder Richtung Stadt


am obligaten Reiterdenkmal vorbei

im Park daneben sind die Polizeipferde im Schatten "parkiert", bereit für den Einsatz


diese vierer Patrouille ist schon unterwegs


die Demonstranten machen sich mit Reden und Fahnen schwenken bemerkbar, von allen Seiten durch die Polizei bewacht.


gleich daneben sehen wir das Polizeigebäude von Asuncion

und vis à vis ein Park, vollgestellt mit kleinen Bretterbuden


hier wird sehr bescheiden gelebt und gewohnt!

auch Kinder, Hunde und Katzen springen zwischen den Hütten umher, überall hängt Wäsche zum trocknen


auf der anderen Seite des bewohnten Parks erhebt sich die altehrwürdige Fassade der Kathedrale


daneben der Häuserkomplex der katholischen Universität


im Innern der Kathedrale wird ein Gottesdienst mit Rede und Gesang abgehalten


danach spazieren wir am bescheidenen Haus der Unabhängigkeit vorbei


an einem historischen Gebäude vorbei, hinter dem sich ein marodes Hochhaus erhebt


auch diese, sichtlich schon ältere Bauruine steht mitten im Zentrum, an bester Lage!


kurzerhand wird die Strasse gesperrt, um den Restaurant- Tischen auf der Fahrbahn Platz zu machen


ein Trödlerladen, wo Wünsche wahr werden...


Das Pantheon der Helden. Zwei Soldaten bewachen, starr und unbewegt, den Eingang. Die Besucher machen in unmöglichsten Positionen Selfies, ohne dass die Beiden eine Miene verziehen, geschweige denn sich bewegen!


Das hübsche Bahnhofgebäude zeugt von den Glanzzeiten der Eisenbahn und ist heute ein Museum.


Verlassener, für damalige Verhältnisse, prunkvoller Bahnsteig!


unseren Spaziergang beenden wir beim Justizpalast


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