das Musik- und Tanzfest von La Tirana

Langsam lassen wir uns durch die Menschenmenge treiben. Laut, sehr laut wummern die Trommelschläge, die Trompeten schmettern, dazu tanzen die farbig gekleideten Gruppen mit Inbrunst und Ausdauer in der gleissenden Hitze.

Daneben bewegt sich bereits die nächste Formation, die Musik vermischt sich zu einem lauten Mix.

Wir sind mitten im Getümmel beim jährlichen religiösen Fest zu Ehren der Virgen del Carmen. Aus allen Winkeln der Wüstenprovinz reisen verschiedene Gruppen an und musizieren, tanzen und tragen die aufwändig gestalteten Kostüme bei den Feierlichkeiten, die eine Woche dauern.

Der kleine Ort platzt aus allen Nähten. Statt den rund 900 Einwohnern überschwemmen bis zu 250 000 Mitwirkende und Besucher das Dorf.

Rund um den Ort sind riesige Park- und Zeltplätze angelegt, von allen Seiten strömen die Besucher an das Fest. Trotz Jubel- Trubel herrscht eine fröhliche und entspannte Stimmung.

Wir gehen mit der nächsten Gruppe in die Kirche hinein. Tanzend und musizierend tragen sie die Statue der Virgen del Carmen durch die kühlere Kirche, bevor der ganze Tross auf der anderen Seite wieder in den Sonnenschein hinaustritt.

In einer weiteren Gasse sitzen Tänzerinnen wie müde Glucken auf Schemeln, den weiten Rock um sich drapiert und erholen sich, bevor der nächste Tanz sie wieder auf die Beine bringt!

Dann vibrieren unsere Körper im Rhythmus der lauten Musik, um uns wirbeln, tanzen und springen auch furchteinflössende Teufel, Dämonen und weitere gruselige Gestalten.

Jede Formation hat ihre eigenen Tanzschritte je nach Tradition und Herkunft. (Wer sich intensiver damit befassen will, Wikipedia gibt unter Fiesta de La Tirana Auskunft)

Wir lassen einfach das farbenfrohe und laute Spektakel auf uns wirken, bevor wir uns mit dem gri-gri in die einsame Wüste in die Stille zurückziehen.