die Geoglyphen in der Wüste Atacama

Geoglyphen sind Figuren, welche grossflächig auf dem Erdboden geformt oder in Linien dargestellt sind.

Solche Figuren gibt es an sehr wenigen Orten auf der Welt zu sehen. Aber die grösste Anzahl kann im Norden von Chile in der Wüste Atacama besichtigt werden.

An einem sonnigen Morgen fahren wir entlang der Hügel und sehen schon von weitem die gross angelegten Figuren.

Diese Geoglyphen wurden zwischen 700 und 1.500 n. Chr. an den Hängen der Hügel erschaffen. Es wurde eine Technik verwendet, bei der teilweise das oberflächliche Material abgetragen und so ein Kontrast zur natürlichen Oberfläche des Hügels erschaffen worden ist.

Wir entdecken geometrische Figuren, abstrakte Darstellungen, Tiere, Menschen und vieles mehr, die sich über die Hänge erstrecken. Die Grösse der Darstellungen variieren von 0,5 bis 70 Metern!

Die Forscher nehmen an, dass sie mit dem Zweck erstellt wurden, den Reisenden von damals als Wegweiser auf den Routen zu dienen. Daraus konnten Wasserflüsse, lokale Rituale, Fangzugehörigkeiten und vieles mehr abgelesen werden.

Dies zeigt auch, dass schon damals die Handelsbeziehungen zwischen der Küstenbevölkerung und den Andenbewohnern sehr eng waren.

Beeindruckt wandern wir am Hügel entlang und bewundern die vielfältigen Bilder. Auch Fische, Boote, oder Schildkröten sehen wir nebst Lama Herden, menschlichen Darstellungen und verschiedensten Mustern wie Rhomben, Kreuze, Pfeile oder Kreise. Die Bilder wirken teilweise wie frisch erstellt und leuchten im gleissenden Sonnenlicht.

An einer anderen Stelle befindet sich auf einer Hügelflanke die grösste Figur von allen; der Gigant. Eingebettet in eine grosse Mulde ist die Länge der Figur kaum abschätzbar. Die Infotafel beschreibt ihn mit 86 Metern als die grösste Figur der Welt! Schon seit Jahrtausenden schaut er mit seinen runden Augen in die Ebene und behält die Übersicht!