Auf zum Machu Picchu

 

 


 


 

Um 7 Uhr stehen wir am Bahnhof von Hidroeléctrica und warten auf den Zug.

 

Gemäss Auskunft von unserem Campingbetreiber und einem Polizeibeamten fährt der Zug um 7.15 Uhr.

 

Am Bahnhof herrscht schon viel Betrieb. Bretterbuden stehen neben den Schienen, die als Verkaufsstände und Mini- Restaurants dienen. Überall wird Frühstück angeboten, es gibt Bananen und Zitrusfrüchte zu kaufen.

Auf unsere Frage, wo wir die Billette kaufen können, kriegen wir zur Antwort: Wenn der Zug eingefahren ist.

 

So warten wir und schauen dem morgendlichen, fröhlichen Treiben zu.

Um 7.45 fährt der Zug vor und wir reihen uns in der Warteschlange ein, um ein Ticket zu kaufen.

Wie wir an der Reihe sind erhalten wir zur Auskunft, dass wir als Touristen einen Preis von 125 Soles pro Person (anstelle 7 Soles für die Einheimischen) zu entrichten haben. Obschon wir mit diesem hohen Preis einverstanden sind, entschliessen sich die Bahnbeamten, dass wir diesen Zug nicht benützen können. Er sei nur für Einheimische!

 

Da hilft alles nichts, so wandern wir nach einer Stunde, die wir mit Warten verbracht haben, los. Immer am Schotter- Rand des Bahngeleises, am Fluss entlang. Wir wandern im Schatten der Bäume, Vögel zwitschern, der Fluss Urubamba rauscht an unserer rechten Seite. Vorbei geht es an der Abzweigung, wo die steile Zick- Zack Piste nach Machu Picchu hinaufführt.

Wir müssen erst nach Agua Calientes, um an die Eintrittskarten zu kommen. Im Internet sind im ganzen August und September keine Tickets erhältlich. Ob wir für heute kriegen werden, das steht noch nirgends fest!

 

Nach dreistündiger Wanderung erreichen wir Aguas Calientes und wir gehen erst zum Ticket- Schalter. Ohne Probleme erhalten wir für den Nachmittag Eintrittskarten!!!

Danach müssen wir zum Bus- Ticket- Schalter.

Inzwischen ist es 11.30 Uhr. Dort bekommen wir Tickets für 13 Uhr. ABER: wir müssen uns jetzt schon anstellen. An einer abschüssigen Gasse warten schon einige Leute.

Während wir warten, stillen wir unseren Durst mit Wasser und den Hunger mit Bisquits. Danach wartet Robi und ich gehe zum Bahnhof, wo ich mich nach einem Zug zurück nach Hidroeléctrica erkundige. Es gibt keinen! Gut, dann wissen wir jetzt schon, dass wir den Weg zurück zu Fuss machen müssen.

 

Danach geht es in rasanter Fahrt die Kehren hinauf und schon bald stehen wir am Eingangstor. Wir haben es geschafft, den Machu Picchu erreicht!

 

Machu Picchu bedeutet alter Berg und umfasst eine grosse, gut erhaltene Ruinenstadt auf 2430 MüM, terrassenförmig auf einem steilen Abhang angelegt.

Forscher vermuten, dass die Stadt um 1450 auf Befehl des damaligen Inka Herrschers, Pachacútec Yupanqui, erbaut wurde. Damit erschaffte er die Grundlagen für die Ausdehnung des mächtigen Inkareiches und führte den Kult um den Sonnengott Inti ein.

Die Stadt umfasste 260 steinerne Bauten, verbunden mit einem Treppensystem. Ein cleveres Wassersystem versorgte die verschiedenen Häuser und die bewirtschafteten Terrassen mit Quellwasser.

Forscher vermuten, dass zur Blütezeit bis zu 1000 Menschen in der Stadt beherbergt und versorgt werden konnten. Durch ein Wegnetz, dem Inka Pfad, war die Stadt mit der einstigen Hauptstadt des Inkareiches, Cusco, Llactapata und weiteren, kleineren Städten verbunden.

 

Über den Sinn und Zweck der aufwändig gebauten Stadt existieren keine Überlieferungen, Theorien darüber schon.

Eine verfolgt die These, dass Machu Picchu das Zentrum einer königlichen religiösen Stätte der Jungfrauen der Sonne war mit Bedientesten beiderlei Geschlechts.

Eine andere vertritt die Ansicht, dass zur Zeit der Eroberung durch die Spanier die Anlage noch im Bau gewesen sei und nie fertig gebaut worden ist.

(Dagegen spricht die ausgeklügelte Infrastruktur)

 

Warum die Stadt auch gebaut wurde, sie wurde später wieder verlassen, aufgegeben und steht jetzt an dieser exponierten Lage und zeugt von den hervorragenden Fähigkeiten ihrer Erbauer.

 

 

Beeindruckt wandern wir durch die Anlage, gucken den Lamas zu, die die grünen Terrassen abweiden dürfen, steigen viele Treppen hinauf- und hinunter und schauen uns in dem Sonnentempel und den Höfen um. Danach geht es wieder zum Eingang zurück.

In rasantem Tempo kurvt der Bus die Kehren hinunter und lässt uns in Aguas Calientes wieder aussteigen.

Bevor wir uns auf den Rückweg machen, kehren wir in einem der unzähligen Restaurants ein und stärken uns bei einem feinen Essen.

 

Danach wandern wir erst an der Strasse, danach wieder am Bahngeleise entlang Richtung Hidroeléctrica. Im letzten Tageslicht, nachdem wir ein paarmal über die nicht mehr sichtbaren Unebenheiten gestolpert sind, erreichen wir glücklich und müde nach 26 km gelaufener Strecke das gri-gri.

Ein langer, anstrengender, aber dennoch sehr erfolgreicher Tag neigt sich dem Ende zu.

Wir haben den Machu Picchu gesehen!

 

 

 



auf dem Weg zum Bahnhof Hidroelétrica

 


es herrscht Betrieb, Frühstück, Getränke, Brot und Früchte werden den Kunden angeboten



es gibt keinen Bahnsteig, alle gehen auf den Geleisen



der Zug fährt ein



alle Passagiere, ausser uns, steigen ein



so machen wir uns zu Fuss auf den Weg



hoch oben über dem Fluss Urubamba können wir die Hinterseite des Machu Picchu sehen


immer an den Geleisen entlang...



unser erster Blick auf die Ruinenstätte Machu Picchu, von der Rückseite her gesehen



die Siedlung erstreckt sich über den Bergrücken, die Terrassen sind gut zu sehen


der Zug fährt an uns vorbei



in der Ruinenstadt grasen Lamas auf den grünen Terrassen



ein restauriertes Haus



kunstvoll sind die Terrassen am Steilhang angelegt



Blick über die ausgedehnte Anlage, eine lange Treppe verbindet die verschiedenen Terrassen


Die Ruinenstadt ist gesäumt von stotzigen Bergen, was die Stadt gut gegen Feinde schützte




wie war wohl das Leben damals in dieser Stadt am Steilhang, abgelegen und abgeschieden?



Die Terrassen dienten für den Anbau von verschiedenen Lebensmitteln und Futter für die Tiere



Wohnhäuser und Tempel in einem Labyrinth



die Grösse ist beeindruckend!



ein Teil des Sonnentempels



in einer schmalen Gasse



der Weg führt entlang hoher Stützmauern, perfekt bearbeitet und zusammengefügt



ein heutiger Bewohner: das Viscacha schaut aus einer Maueröffnung herab



Die Ruinen lassen die hervorragende Infrastruktur erahnen



Treppen verbinden die verschiedenen Stadtteile



hier wird weiter an der Restauration der Anlage gearbeitet



Passgenaue Quaderstücke ergeben eine imposante Natursteinfassade



der ganze Hügel ist überbaut



Der Blick hinunter auf die steile, gewundene Piste, die in engen Kurven hinaufführt. Hier dürfen nur die einheimischen Busse verkehren



wieder zurück in Agua Calientes, wo wir uns für den Rückweg zum gri-gri stärken!


Kommentare

  1. Oh Du meine Güte! Machu Picchu zu erreichen war 2007 etwas weniger anstrengend, aber bestimmt auch weniger abenteuerlich! Gratuliere Euch zu dieser Parforceleistung! Heidi

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen