Chan Chan; eine Stadt aus Lehm gebaut - Caral; eine Stadt und Pyramiden aus Stein errichtet
Zwei der Pyramiden von Caral |
schönes Pelikan Relief in Chan Chan |
Chan Chan; eine Stadt aus Lehm gebaut
Langsam wandern wir zwischen den restlichen Mauern der ehemaligen Grossstadt hindurch. Über eine immense Fläche dehnen sich die verschiedenen Quartiere aus. Dann tauchen wir in die Dunkelheit unter den Dächern ein, welche die schön gearbeiteten Reliefs und Strukturen der Häuser vor dem Zerfall schützen sollen.
Diese grosse Stadt entstand um etwa 1300 nach Christus und war vermutlich die grösste Ansiedlung der damaligen Zeit in Südamerika und eine der grössten der Welt, die aus Lehm errichtet wurde.
Zu ihrer Blütezeit beherbergte die Stadt etwa 60 000 Einwohner. Ideal gelegen an der Flussmündung des Rio Moche in den Pazifik, begünstigte dies den Reichtum des Ortes. Das Volk der Chimú häufte ein ansehnliches Vermögen an Gold, Silber und keramischen Kunstgegenständen an.
Die Stadt bestand aus neun autonomen Bezirken, die jeweils von einem anderen Herrscher regiert wurden; wie Könige wurden sie von ihren Untergebenen verehrt!
Die Inkas konnten die Stadt nicht mit militärischer Gewalt einnehmen. Im Jahr 1470 leiteten die Angreifer den durch die Stadt fliessenden Rio Moche um. Die Wasserknappheit zwang die Bewohner der Stadt, sich zu ergeben.
Danach verlor die Stadt schlagartig an Bedeutung. Nicht nur die Inkas plünderten ihre Schätze, später zerstörten auch die Spanier die Stätte, raubten die Gräber aus und vernichteten weitgehend die Zeugen der Chimú Kultur!
Durch die Erosion, Erdbeben und Überschwemmungen wurden die prachtvollen Bauten immer mehr zerstört.
Heute bleiben nur noch eindrucksvolle Reste davon übrig und lassen die vergangene, glanzvolle Zeit der Bauten erahnen.
Caral, eine Stadt und Pyramiden aus Stein errichtet
Von Chan Chan rund 400km südlicher und 25km vom Meer entfernt am Rio Supe gelegen, befinden sich die Ruinen von Caral. Messungen haben gezeigt, dass die Bauten wesentlich älter sind, als die Stadt Chan Chan, nämlich rund 5000 Jahre alt!
Schon damals gab es hervorragende Architekten.
Als Fundamente wurden in Schilfnetz-Taschen gelegte Steine verwendet, die insbesondere bei Erdbeben einen stabilen Baugrund gewährleisteten. Die Mauern sind mit grosser handwerklicher Kunst und Können errichtet worden.
Vor den Pyramiden sind kreisrunde, abgesenkte Höfe eingelassen. In einem wurden 32 Flöten, die aus den Knochen von Pelikanen und Kondoren geschnitzt waren und 37 aus Hirsch- und Lama Knochen gefertigte Hörner gefunden.
Waren die abgesenkten Höfe ideale akustische Verstärker? Damit die Darbietungen in der ganzen Siedlung gehört werden konnten?
Um in der wüstenähnlichen Gegend überhaupt leben zu können, haben schon damals die Bewohner von Caral ein ausgefeiltes Bewässerungssystem gebaut. So konnten sie Kürbis, Bohnen, weitere Gemüse und Baumwolle anbauen. Die Baumwolle wurde, nebst der Herstellung von Textilien, zum Knüpfen von Fischernetzen gebraucht.
Ausgrabungen förderten zu Tage, dass die Bewohner Handelsbeziehungen zu den Andenbewohnern und zu den Einheimischen des Amazonas gepflegt hatten. Es waren Knochen, Muscheln, Kerne und Fragmente von Tieren und Pflanzen, die in diesen Gebieten vorkommen.
Vermutlich lebten rund 1000 Leute in der Siedlung. Anhand der unterschiedlichen Bauten und Ausstattungen wird davon ausgegangen, dass schon damals wenigen Herrschern der Pyramiden gehuldigt wurde. In den vielen, kleinen Häusern unterhalb der Pyramiden wohnten wohl die untergebenen Arbeiter.
Die Stadt ist noch lange nicht ausgegraben. Ein Hügel zeigt Fragmente von Mauern, eine weitere Pyramide harrt ihrer Entdeckung. Und unter unseren Füssen liegen Häuser und Strukturen verborgen.
Einmal mehr sind wir beeindruckt, was vor so langer Zeit mit den damaligen Mitteln möglich war!
der Blick auf die Quartiermauern von Chan Chan |
Ein Verbindungsweg führt uns zum überdachten Teil |
Die Dächer schützen die verbliebenen Mauern und die schönen Reliefs vor dem weiteren Zerfall |
Ausschnitt einer verzierten Mauer mit Fischmotiven und Pelikanen |
aufwändig gearbeitete Wand mit durchbrochenen Rauten und Sockel |
Könnte aus Lego- Steinen gebaut sein! |
damals herrschte hier bestimmt ein grosses Gedränge! |
im Museum finden wir ein Bild, auf welchem das damalige Städteleben dargestellt ist |
in einem grossen Raum ist ein Modell der Stadt aufgebaut, dieser Ausschnitt von einem Quartier lässt die Grösse erahnen |
Zeugen einer beachtlichen Keramik Kunst |
dem Herrscher wird gehuldigt |
ein feierliches Ritual wird abgehalten |
Viel früher, schon vor 5000 Jahren hatte die Stadt Caral ihre Blütezeit |
Übersichtstafel |
Darstellung der grossen Pyramide |
und wie sie heute aussieht |
der Eingang zum abgesenkten Amphitheater, wo die vielen verschiedenen Flöten und Hörner gefunden wurden |
eine der kleineren Pyramiden mit den Funden |
heute zeugen nur noch die Terrassen und Stufen vom ehemaligen Glanz |
der Blick von der Pyramide auf die darunterliegenden, ehemaligen Wohnhäuser der Arbeiter |
auf dem zentralen Platz steht diese riesige Steinstele, genau ausgerichtet als Sonnenuhr |
wir nähern uns einer weiteren Pyramide |
und können uns den geschickt konstruierten Treppenaufgang und das Mauerwerk anschauen. Die verschiedenen Blöcke verzahnen und stabilisieren die Mauer von allen Seiten |
Blick auf das Flusstal, nur dank des Wassers konnte die Stadt gedeihen |
ob wohl die Musik aus dem Amphitheater in der ganzen Stadt gehört wurde? |
langsam gehen wir durch die grosse Anlage zum Eingang zurück |
auf diesem Drohnenbild sieht man gut die grosse Pyramide mit dem davor liegenden Amphitheater. Im Hintergrund das Flusstal mit den Feldern. Bei unserem Besuch war der Fluss ausgetrocknet |
Wenn zweie eine Reise tun..... höchst interessante Ent-Deckung für uns Zurückgebliebene: einerseits noch nie davon gehört (wo bleibt Erich von Däniken?), anderseits sehr anschaulich vermittelt - ich dachte einfach, Ihr seid in Südamerika und nicht in Ägypten auf Spurensuche....
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