Bei Ljubinka und Stojan
Das war wirklich nicht einfach! Nach einer grossen Etappe
von über 400km über die Grenze von Bosnien nach Serbien. (Beinahe ohne
Formalitäten) gelangten wir in Raska an. Das GPS verweigert seinen Dienst hier in
Serbien, wie auch schon in Bosnien.
So fragten wir unten an der Brücke, im Stadtteil, wo wir uns
einig waren, sollte das Haus von den Beiden sein, nach der Adresse von Stojan.
Sie weisen uns weiter den Hügel hinauf und wir sollten nochmals fragen...
Weiter oben spazieren zwei ältere Herren. Sie winken wie wild, reden auf
serbisch; wir verstehen nur Stojan und nicken mit Einverständnis. So landen wir
in der richtigen Strasse, zuoberst am steilen Hügel. Stojan war zufällig
draussen am Spazieren und läuft uns in die Arme!
Das gibt ein Hallo, Ljubinka kommt auch aus dem Haus und
begrüsst uns freudig.
Natürlich können wir hier nicht im Auto übernachten. Sie
haben doch die 2- Zi Wohnung von Zoran, ihrem jüngeren Sohn, der in
Rudolfstetten lebt und auf dem Mutschellen arbeitet. So ziehen wir ins Hotel
„Raskablick“ ein.
Alle freuen sich riesig, dass wir WIRKLICH gekommen sind!
Die nächsten Tage vergehen wie im Fluge. Ständig sind wir eingeladen! Ein
serbischer Znüni hat es mächtig in sich mit all den Köstlichkeiten auf den
Platten! Wir werden rundum verwöhnt, wie die Könige! Und sehen Leute, die wir
vor 25 Jahren, bei unserem ersten Besuch in Raska, kennengelernt haben. Wir
besuchen den Bruder von Stojan, Stoja die Frau von „unserem“ Radovan, seine Töchter
Rada und Bojana und den Enkel Luca. Die Schwester von Milutin, Stojanka, die
ihren Mann im Krieg verloren hat, Ihren frisch verheirateten Sohn Ivan mit
Tanja, die ihr erstes Kind erwartet. Ivan war mit seiner Mutter als 6jähriges
Kind im Rigiblick in den Ferien!
Stojan hat es mächtig streng - er ist der Übersetzer für
alle! Wir reden, diskutieren, schauen Hochzeitsfilme und essen und trinken den
lieben langen Tag!
Radovan, der ältere Sohn, lebt mit Gorica und der Familie im
selben Haus. Radovan hat nach längerer Arbeitslosigkeit eine Arbeit an einer
Tankstelle gefunden. Schichtbetrieb. Er arbeitet Tag und Nacht. Und doch reicht
der Lohn nicht, um die Familie zu ernähren. Gorica arbeitet im hiesigen Spital
in der Administration. Zum Glück nicht auch noch Schichtarbeit. Aber auch der
zweite Lohn reicht noch nicht für die ganze Familie. Sie haben drei reizende
Kinder; Marko 18 jährig, Maja 15 jährig und Micky 8 Jahre alt.
Sie haben das grosse Glück, Grosseltern wie Ljubinka &
Stojan zu haben, die die Familie mit ihrer Rente noch unterstützen können!
Wir schauen uns den Obstgarten von Ljubinka & Stojan an.
Er liegt am Ufer der Raska. Stojan liess einen Sodbrunnen anlegen und freut
sich auf die nächste Zwetschgenernte.
Wenn nicht Schweizer zu Besuch sind, verbringen die Beiden
täglich Zeit im Garten und werken mit Freude! Das sieht man dem schönen Garten
an!
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