Olympia


Ich stehe bereit. Rechts und links von mir sind meine Freundinnen. Das Herz klopft mir bis zum Hals; bin ich bereit??? Habe ich genügend geübt, trainiert, mich abgemüht? Da kommt das lang ersehnte Kommando! Wie der Blitz spurte ich los, nur mit einem Ziel vor den Augen; die erste zu sein, die die steinerne Barriere erreicht....





Wie diese Schulklasse Olympia live übt, so muss es auch vor tausenden Jahren den Athleten ergangen sein. Wir stehen im Stadion von Olympia. Vor über 2500 Jahren entstand es am heutigen Standort. Zwischen Start- und Ziellinie sind es exakt 192,27m, die Breite beträgt  28,5m. An den sanften Hängen, ohne steinerne Stitzplätze, fanden rund 45'000 Zuschauer Platz.



Neben dem Stadion befanden sich riesige Bauwerke. Das ganze wurde überragt vom Zeus Tempel mit seiner gigantischen Säulenhalle ( 6 mal 13 Säulen) und der, für damalige Zeit, einmaliger Goldelfenbein Statue von Zeus. Sie zählt zu den sieben Weltwundern der Antike. Der begnadete Bildhauer Pheidias hat diese imposante Statue von 12,4m Höhe in der Werkstatt, gleich neben dem Tempel, erschaffen. Die Giebel wurden durch ausdrucksvolle Kampfszenen mit riesigen Steinstatuen verziert.



Der älteste Tempel ist der Göttin Hera geweiht. Die beiden Giebelenden waren mit riesigen Scheibenakroterien aus Terrakotta geschmückt. Einzigartig im Hinblick auf die Grösse, Farbenpracht des Dekors und das Wechselspiel zwischen plastisch gewölbt und flacher Partie. Wahrlich kunstvoll!


Vor dem Tempel befinden sich die Reste des Altars der Hera. Hier wird seit 1936 mit einer feierlichen Zeremonie als offiziellen Auftakt das olympische Feuer entzündet.

Natürlich waren verschiedene „Trainingshallen“ für die Athleten, Gästehäuser, Bäderanlagen, Schatzhäuser, Versammlungsräume vorhanden. Die riesige Echohalle, deren besondere akustische  Eigenschaft ein siebenfaches Echo hervorbrachte , war ebenfalls ein architektonisch / akustisches Wunderwerk.


Zur damaligen Zeit wurden am vierten Tag der Spiele 100 Stiere geopfert. Die Pilger brachten alle Weihgaben mit und legten diese in die Asche beim Zeus Altar.
Bestimmt war es nicht anders als bei einem heutigen sportlichen Grossanlass! Ein riesiges Gedränge, jeder versuchte, ein Stück vom Kuchen zu erhaschen...



Während der römischen Besetzung erging es den Leuten in Olympia nicht schlecht, im Gegenteil. Unter der römischen Herrschaft wurde weiter gebaut, renoviert und erweitert, die ganze Bevölkerung hatte davon profitiert.

Die Anlage wurde immer weniger genutzt und zerfiel zusehends. Die grossen Erdbeben in den Jahren 522 und 551 n. Ch. zerstörten die Anlage komplett.





Auch heute noch ist die meisterliche Architektur, aber auch die Handwerkskunst in den Ruinen ersichtlich.

Kommentare

  1. Wow, eindrucksvolle Bilder, poetischer Text. Wären gerne dabei gewesen, dafür hat Saskia heute Morgen Olympia im Berikerhus trainiert (MuKi Turnen).

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