Sarajevo


Vor uns steht ein ehemaliger Olympiadorf Bungalow. Er dient nun auf dem Campingplatz als Hotelzimmer. Da  die sanitären Anlagen noch geschlossen sind, kriegen wir einen Bungalow Schlüssel für WC und Dusche.
Wer hat wohl hier gewohnt, damals an den olympischen Spielen? Gehofft, gefeiert, mitgefiebert???
Und wie war es dann später, während dem Krieg?? Mit all den Ängsten und der Ungewissheit, wie es weitergeht? Und wie sieht es heute aus? Darauf sind wir gespannt.


Am Morgen spazieren wir los; beim Suchen des Campings haben wir einen Platz mit Kutschen gesehen, dort ist bestimmt eine Möglichkeit, spazieren zu gehen. Und siehe da! Eine gewaltige Allee mit mächtigen Bäumen sehen wir vor uns. Wir sind uns einig, dass die Bäume mehr als 100 jährig sein müssen und sie jetzt den Weg als mächtiger Baumbogen einfasst. Es ist schön zu wissen, dass die Bäume nochmals 2 bis 300 Jahre älter werden können und vielen Generationen Menschen den Genuss, darunter zu gehen, ermöglichen. Die Voraussicht der damaligen „Herrscher“, aber auch den Planer bewundern wir!
Am Ende der Allee steht ein Schild , das aussagt, dass 1893 die Allee gepflanzt wurde.
In Viererreihe! Rechts und links der Strasse eine Platanenreihe und im Abstand von einem Fussweg nochmals eine Kastanienreihe. Tatsächlich sind die Bäume also 119 jährig! Es sind 3000 Bäume auf einer Länge von 3,5km.














Am Ende der Allee ist um die Bosna Quelle ein Park angelegt. Heute ist Samstag, die Allee ist voller Spaziergänger, Jogger, Velofahrer und Kutschen! Das gibt ein hoffnungsvolles Gefühl!



Im Park wird Targia von freilaufenden Hunden  begrüsst. Ein Schäfer wie Al kommt schwanzwedelnd mit uns und legt sich im Café neben Robi’s Stuhl, wie wenn er dazu gehören würde! Der Kellner verscheucht ihn dann... Zurück im Camping nach knapp 10 Kilometern Spaziergang können wir Targia getrost im Auto lassen und mit dem Tram in die Stadt fahren.


Ja, dieses Tram! Die Räder quitschen erbärmlich, man spürt jedes Rad! Und das Tram schaukelt und schwankt auf den Schienen wie ein Schiff! Sehr speziell! Das Tram ist gut gefüllt. Zufällig stehen zwei junge, deutschsprechende Männer neben uns, sie äussern sich sehr abfällig über die Einheimischen! Schade!!! Wenn sie wüssten, dass wir alles verstehen...
Auch hier gibt es eine Flaniermeile mit kleinen Läden, Bazar, Cafés und Beizen. Die Strasse ist voller Einheimischer. Sie flanieren, posten, trinken Kaffee, schwatzen und geniessen den sonnigen Tag! Eine positive Stimmung! Besuchen die älteste Kirche der Stadt, den Brunnen, die Markthalle , lassen uns zufrieden in der Menge treiben.
Das Abendessen im Camping Restaurant kostet uns umgerechnet 4 Franken. Eine bosnische Spezialität! Das Verhältnis ist eigen. Das Essen sehr billig, das Trinken schon wesentlich teurer. Der Kellner spricht kein Englisch, aber die Frau an der Rezeption spricht gut Deutsch, so können wir uns mit ihr unterhalten.




Wir ziehen eine positive Bilanz von Sarajevo und Bosnien Herzegowina. Die Leute sind wirklich freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend, man spürt den Willen der Leute, sie wollen vorwärtskommen, vorwärts schauen und alle hoffen, dass auch für sie ein Stück Glück abfallen wird!

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