Die Brücke über die Drina



Wir stehen vor der imposanten Brücke in Visegrad!

Unbedingt wollten wir uns diese anschauen. Der Grund? Jela und Milutin haben uns zum Abschied ein Buch geschenkt mit diesem Titel. Das Buch erzählt die Geschichte dieser Brücke. (Brücke über die Drina von Ivo Andric, Paul Zsolnay Verlag, Wien)


Aus diesem Grund sind wir, wie immer ohne Verkehr auf der Strasse, durch die bosnischen Berge gefahren. Fantastisch schön! Über 1000 Metern lag noch Schnee, auf einem Pass sind wir zwischen bis zu 1,5m hohen Schneemauern gefahren.

Die Brücke ist 250 Schritte lang und 10 Schritte breit. In der Mitte weitet sie sich mit 2 Balkonen auf die doppelte Breite. Dieser Teil der Brücke heisst Kapija. Die Brücke weist 11 Bogengewölbe auf und ist aus Kalkstein / Tuffstein erbaut worden. Die Bauzeit dauerte mehrere Jahre, die Fertigstellung war im Jahre 1571. Grosswesir Mehmedpasa liess die Brücke erbauen. Er wurde als Kind von den Türken aus Bosnien Herzegowina entführt und in türkischen Schulen geschult und erzogen. 
Die türkische Inschrift „ein Tarih“ sagt aus: Siehe, Mehmedpasa, der grösste unter den Weisen und Grossen seiner Zeit, erfüllte das Gelöbnis seines Herzens, und mit seiner Fürsorge und seinem Eifer erbaute er eine Brücke über den Drina Fluss. Über diesem Wasser, tief und schnellen Laufes, konnten seine Vorgänger nichts erbauen.
Ich hoffe von der Gnade Gottes, dass sein Bau Bestand haben möge. Dass er in seinem Leben Glück erfahre und niemals Trauer erleide. Denn Zeit seines Lebens spendete er Gold und Silber für Stiftungen und niemand kann sagen, ein Vermögen sei vergeutet, das für solche Zwecke verwendet.

Badi, der dies gesehen, verfasste, als der Bau vollendet, folgende Inschrift: Gott segne diesen Bau, diese wunderbare und schöne Brücke.











Die Kapija war in den folgenden Jahrhunderten der Treffpunkt jeder Hochzeit, jedes Begräbnisses, jedes Krieges, ob türkisch, östereichisch-ungarisch, aber auch der Liebespaare...
Man sagt, die Brücke sei das Herz von Bosnien, ja sogar das Zentrum der Welt, denn sie verbindet den Orient mit dem Okzident.




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