Zwischen Euphrat und Tigris


Bis die altertümliche Fähre, die uns über den durch den Atatürk Staudamm gestauten Euphrat bringen soll, abfahrbereit ist, dauert es eine Weile. So haben wir Muse, um uns umzuschauen. Die elegante Brücke, die die Fähre schon bald ablösen soll, ist im Bau. Um uns sitzen die Mitreisenden, trinken Tee, kaufen Fische und warten wie wir.


An einer Insel mit Stopp- Schild vorbei tuckert die Fähre ans andere Ufer. Die neu ausgebaute Strasse führt uns durch weite, landwirtschaftlich genutzte Flächen dann wieder durch steiniges, karges Hügelgebiet.


In Diyabakir, der aufstrebenden heimlichen Hauptstadt der Kurden, pulsiert das Leben! Auf dem orientalischen Markt wird gefeilscht, gehandelt, gelacht und Tee getrunken. In den Handwerker Gassen werden Waren aller Art hergestellt. Wir verweilen bei den Metallbearbeitern und schauen zu, wie aus einem Klumpen Metall ein brauchbares Werkzeug entsteht!

Die rund fünf Kilometer lange, aus schwarzem Basalt erbaute Stadtmauer führt uns einmal mehr vor Augen, wie riesig die Städte schon in der Antike waren! Nun profitiert die Bevölkerung von der Grünanlage neben der Mauer. Neugierig werden wir beäugt und begrüsst, die Jugendlichen wagen ein paar Worte auf Englisch!

Am Goksu Barajt  einem kleinen Stausee, finden wir einen schönen Übernachtungsplatz. Kaum steht das gri-gri  werden wir von den Hobby- Fischern am Ufer willkommen geheissen und zum Bier eingeladen!
Dazu steuern wir die Nüsse und Snacks. Mit Händen und Füssen wird debattiert. Was immer wieder mit Stolz betont wird: „wir sind hier in Kurdistan und wir sind Kurden!“
Sie meinen es sehr gut mit uns und kommen immer wieder mit einem Netz voller Fische und beschenken uns reich mit kleinen Fischen! Im gri-gri haben wir ein Becken mit Wasser gefüllt und setzen die Jungfische so rasch als möglich ins Wasserbecken, so können wir später die Fische wieder in die Freiheit entlassen, damit sie noch weiter wachsen.

Hier im Osten der Türkei wird es sehr früh dunkel, schon nach vier Uhr kommt die Dämmerung und um fünf Uhr ist es Nacht! Wir entscheiden uns, bei einer Karawanserei Ruine zu übernachten. In der Dämmerung kommen zwei Hirten mit ihren Tieren.
Sogleich gehen wir auf sie zu um sie zu begrüssen und zu signalisieren, dass wir hier übernachten wollen.
Über 200 Schafe und Ziegen sind es! Auch sie nächtigen hier, die Tiere werden in den Hof der Ruine getrieben, die Hirten schlagen ihr Lager in einem der halb verfallenen Räume auf.
Es dauert nicht lange, da klopft jemand an die gri-gri Türe. Wir staunen nicht schlecht, als ein junger Kurde uns in gepflegtem Deutsch anspricht!! Er erzählt, dass ihn die Hirten angerufen hätten, er müsse rasch kommen, da sie nicht sicher seien, ob die zwei Ausländer mit dem Camper Hilfe brauchten....
Da dies zum Glück nicht der Fall ist, können wir uns in Ruhe unterhalten. Abdullah hat die Chance erhalten, in Hannover Jura zu studieren. Seit 3 Jahren weilt er dort und arbeitet fleissig. Er freut sich schon jetzt, nach seinem Studium wieder hierher, also nach Hause zurück zu kommen um mit seiner Familie zusammen in Kurdistan zu leben. In Deutschland fehlt ihm die Weite der Landschaft und die Offenherzigkeit der Leute.

Die historische Vergangenheit der Region ist überall sichtbar. Gewaltige, ehemalige Stadtanlagen, Kastelle und Bewehrungsanlagen, Kultstätten, Reste eines antiken Observatoriums, Römische Grabmale, alte Kirchen, unermessliche Reichtümer der Vergangenheit sind schon ausgegraben worden oder schlummern noch im Erdreich.

Auch heute werden ehrgeizige und gigantische Projekte in Angriff genommen. Mit dem Südostanatolischem Projekt wollen die Türken entlang des Euphrats und Tigris 22 Staudämme, 19 Wasserkraftwerke und enorme Bewässerungsanlagen verwirklichen.
Der grösste Staudamm, der den Euphrat zum Stausee Atatürk aufstaut und 1,5Mal so gross wie der Bodensee ist, liefert seit 1992 Energie und Wasser.
Neu fertiggestellt und teilweise im Bau haben wir den grossen Bewässerungskanal gesehen, der die Harran Ebene mit Wasser versorgt.

Stolz sind die Nord- Mesopotamier auf ihr Land und ihre Jahrtausende alte Kultur!



Die Fähre kommt

was diskutieren sie wohl?

schon bald wird die Brücke die Fähre ersetzen

war hier die Strasse?

am Ostufer führt uns die Naturstrasse

zu dieser brandneuen Doppelspur- Strasse

unser Werkzeug im Einsatz
Sie waren sehr dankbar für unsere Hilfe!

weite Felder, bewässert mit dem Wasser aus den Stauseen

Stadtmauer von Diyabakir mit einem der Tore

die Grünanlage entlang der Mauer

neugierig werden wir immer wieder gefragt,
woher wir kommen

er ist sein eigenes Pferd - mit Bauchgurt!

der Bierlieferant!

Marktgasse in Diyabakir

mit feinen Leckereien

Auslieferung eines Bettes

hier wird hart gearbeitet

bis das Werkzeug fertig gestellt ist

oder ausgeliefert werden kann

Lastesel mit Motor

eine Decke schützt das kostbare Gefährt!

ein Seitenwagen für eine ganze Familie!

die Fischer vom Goksu Stausee

die Karawanserei Ruine
es war einmal im Osten......

fürsorglich und liebevoll wird mit
den Tieren umgegangen

Die Nacht haben sie im Hof verbracht und nun
geht es wieder auf die karge Weide

der Übernachtungsplatz der beiden Hirten!
SEHR bescheiden

die Baumwollernte ist in vollem Gang
hier werden die Stauden gebündelt und aufgeladen
als begehrtes Brennholz

früh übt sich....

während die Mütter auf den Feldern
arbeiten spielen diese Beiden

 grosse Gruppen von Wanderarbeitern
erledigen die Feldarbeit und wohnen
in Zeltlagern und Notunterkünften

typisches Dorf in Südost Anatolien

ein herziger Kerl!
Oft wundern wir uns, wie sie in diesem Terrain noch
genügend Futter finden!

eine neue Strasse ins Nichts

die Tempelanlage Göbekli Tepe,
mehrere Kreise, mit grossen T- förmigen Reliefstelen
sind angelegt

ein schwieriges Unterfangen, zwischen den Holzstützen
die gut erhaltenen Reliefbilder zu fotografieren!

Symbolträchtiges Bild

hier ein exzellent erhaltener Eber,
oben ein Fuchs und Vögel


im kargen Niemandsland die Anlage des antiken
Observatorium Eski Sumatar. 

rund um das Dorf sind auf mehreren Hügeln Überreste davon

das einfache Dorfleben, der Brennholzstapel,
daneben das erhöhte Familienbett worin während den
heissen Sommermonaten genächtigt wird!

und ein paar Kilometer weiter sehen wir diesen riesigen
Wasserkanal, teilweise noch im Bau.

dieser Abschnitt wird schon genutzt und versorgt
die Harran Ebene mit Wasser

Die Ruine der grossen Moschee in Harran

die für das Dorf typischen Trulli- Häuser die dank der
natürlichen Belüftung kühl und luftig sind

die Dachkonstruktion im Innern

von diesen Damen wurden wir im Museum empfangen
und herumgeführt

wie überall erhält auch Targia gebührende Beachtung
und Streicheleinheiten!
Der Junge war ganz stolz, sie alleine zu halten!

Der Atatürk Staudamm in seiner ganzen Grösse!

einer unserer einsamen, wunderschönen Übernachtungsplätzen
in Nord Mesopotamien

Das Römergrab Hisar steht mitten im Dorf

Reste einer Römerbrücke

wo es nur möglich ist, wird das Land genutzt

die Herden ziehen friedlich über die weite Ebende

solch abenteuerlich beladene LKW's kommen uns immer
wieder schwankend entgegen!

Granatapfel, Mandeln, Oliven Kartoffeln,
vielfältig ist der Anbau auch im Kleinen


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