der dramatische Untergang der HMS Raleigh

Dichter Nebel hängt an diesem 8. August 1922 vor der Küste Labradors, eine Wetterlage, die in dieser Region alltäglich ist.

Der 12 000 Tonnen schwere britische Kreuzer ist auf Patrouille vor dem Leuchtturm Point Amour. Unvermittelt taucht ein Eisberg vor dem Bug auf und bei dem Manöver, den Eisberg zu umfahren, läuft das Schiff hart auf Grund. Beim Versuch der Mannschaft, sich in Sicherheit zu bringen, ertrinken 11 Seeleute.

Jeff Wyatt, der damalige Leuchtturmwärter sagte aus: « Es war der einzige Eisberg in der breiten Wasserstrasse von Belle Island»

Mit dieser Aussage ist es schon erstaunlich, dass das Schiff verunglückt ist. Der Leuchtturm mit Nebelhorn befindet sich nur ca. 500m vom Unglücksort entfernt. Was ist da nur schief gelaufen?

Die Ironie der Geschichte: Monate zuvor war diesem Schiff die schwierige, enge Durchfahrt durch den Potomac Fluss bis nach Washington DC gelungen, was bei dieser Schiffs Grösse eine Leistung war und entsprechend gewürdigt wurde.

Während den folgenden Jahren werden bei dem Wrack die verkäuflichen und wieder verwendbaren Teile abgebaut. Danach wird das restlich Wrack gesprengt.

80 Jahre später haben kanadische Marinetaucher nach Projektilen und sonstigen explosiven Materialen getaucht und sind fündig geworden.

Noch heute erinnern die Trümmerteile am Strand an das Unglück von damals.

Eine Tafel warnt sogar davor, dass sich noch immer explosive Teile auf dem Meeresgrund befinden und an die Oberfläche gespült werden können.

Das Wetter ist auch 2019 nicht anders; an einem Tag kann die Sonne scheinen, plötzlich dichter Nebel aufziehen und danach ein Regen, begleitet mit Blitz und Donner, niederprasseln!

Eine weitere Besonderheit finden wir am Point Amour. Um die Schiffe auch im Nebel vor den Untiefen warnen zu können wurde hier 1878 eine dampfbetriebene Nebelpfeife installiert. Sie löste die altertümliche Nebelkanone ab. Jedoch schon bald war auch die Nebelpfeife veraltet und wurde durch ein moderneres Nebelhorn ersetzt.