Polizei Intermezzo in St. John's



Zufrieden schlendern wir durch die Strassen. St. John’s feiert Sommer bei Sonnenschein und Temperaturen bis 20°. Entsprechend leicht sind die Leute angezogen. Wir kehren in einer alten Brauerei ein, dem Yellow Belly. Auch die Einrichtung scheint aus alten Zeiten zu stammen, der Holzfussboden knarrt und ist abgetreten. Das Restaurant ist voll, fröhlicher Lärm erfüllt den grossen, langen Raum. Im hinteren Teil können wir beim Bier brauen zuschauen. Dieses wird an der Theke gleich ausgeschenkt. Auf der Strasse empfängt uns ein Dudelsackpfeifer, im O’ Reillys tanzen die Mädchen einer Schule traditionelle Tänze und im nächsten Restaurant verwöhnen zwei Gitarrenspieler unsere Ohren mit traurigen Balladen, die leider im Lärm eher untergehen.
Satt und zufrieden gehen wir zum gri-gri zurück. Die Enttäuschung ist gross, als wir sehen, dass ein Bussenzettel unter der Windschutzscheibe klemmt.
Wir haben den Rat der Einheimischen beherzigt, tagsüber jeweils die Automaten brav zu füttern, diese Sektion ist mit spezieller Bewilligung erlaubt und ab Freitag Abend ist der Parkplatz frei. Was haben wir falsch gemacht?

Am nächsten Tag, bei Licht besehen, entdecken wir unser Vergehen. Auf dem Bussenzettel steht: Wir haben auf einem verbotenen Parkplatz, näher als 1 Meter bei einem Hydranten geparkt, was uns 60 CAD kosten soll. St. John’s ist eine sehr grüne, aber auch sehr kleine Stadt mit praktisch keinem Verkehr. Es dauert nur ein paar Minuten, um zum Parkplatz zu fahren und in Augenschein zu nehmen. Visuell ist nicht sichtbar, dass es sich um einen verbotenen Parkplatz handelt, auch ist der Hydrant mehr als 2.30 Meter entfernt.
In diesem Augenblick fährt ein Einheimischer heran und parkiert, wie wenn nichts wäre, auf dem «verbotenen» Parkplatz!
Im Visitor Center geben sie uns zur Auskunft, dass sie nichts für uns tun können, wir sollen am Montag ins Stadthaus gehen.
Ihr kennt uns ja, wir sind neugierig; so stehen wir am Montag Vormittag vor dem Gebäude.
Wir wandeln in die riesige Eingangshalle und erklären der Empfangsdame unser Anliegen. Sie sagt, dass die örtliche Polizei zuständig sei, nur zwei Strassen weiter und schreibt uns die Adresse auf.
Diese residiert im 4 Stock des Hauses. Ein freundlicher Polizist geleitet uns zum richtigen Schalter, wo wir der jungen Dame unser Anliegen schildern. Sie füllt für uns das Formular aus, dass wir mit der Busse nicht einverstanden sind und wir machen ab, dass wir unsere Bilder, die wir vor Ort gemacht haben, per Mail noch einreichen werden.
Das haben wir erledigt; seither ist «Funkstille». Falls sich in dieser Angelegenheit etwas tut, werden wir Euch darüber informieren; das ist sicher!

St. John’s ist an einem natürlichen Hafen gelegen, flankiert von einer engen, hohen Einfahrt, die wen wundert’s, in alten Zeiten von einem Fort mit Soldaten bewacht wurde. Die Streitereien um das Land mit dem Fischreichtum und all den Naturschätzen entbrannte zwischen den Franzosen und den Engländern, den Sieg trugen die Engländer davon.
Heute geniessen die Einheimischen und Touristen die tolle Sicht vom Signal Hill über die Stadt und das Meer.
Ein weiterer, kleinerer See, der Quidi Vidi Lake ist mit dem Meer durch eine sehr schmale Öffnung verbunden. Dahinter hat sich ein kleiner Fischerort angesiedelt, geschützt durch die hohen Felsen von den Stürmen auf See.

Auf Cape Spear steht noch immer der alte Leuchtturm samt Leuchtturmwärter Wohnung aus dem letzten Jahrhundert. Damals waren viele Orte nur per Boot erreichbar, die Strassen wurden erst später gebaut. So war es gewiss während den Wintermonaten ruhig, einsam und dunkel und die Zeit wurde mit Handarbeiten, Musizieren und Geschichten erzählen verbracht.
An diesem sonnigen Tag, voller Licht, können wir vom Cape aus Wale beobachten und hören ihre Atmung bis auf das Kliff. Möwen segeln vorbei, ein grosses Schiff fährt gemächlich dem Hafen von St. John’s zu, derweil uns ein älterer Herr, ein Engländer, der schon lange hier lebt, sagt, dass er gerne hier verweilt und die Szenerie beobachtet.


farbige Fassaden prägen St. John's Strassenbild

mit alten Ladenschildern

Süssigkeiten in allen Farben und Formen

das O' Reillys

mit der Tanzvorführung

er versucht mit seiner Musik ein paar Dollars zu verdienen

hier wird eine Fassade neu bemalt

die Fassade ist neu künstlerisch gestaltet, der Elektrokasten ist darin integriert

Bettler sind in St. John's leider häufig anzutreffen

derweil sich die Selfie- Damen sich mit dem Dudelsackpfeifer ablichten

dieses Gemälde erinnert an das grosse Feuer von 1892

Der Hafen von St. John's

auch er hofft auf einen Zustupf

von allen Seiten sind Künstler dargestellt, Musiker, Dichter, Sänger und Tänzer

selbst die Abfalltonnen sind bunt verziert

eine Frau ruft zur Hilfe auf

unsere Parkbusse

und hier der "Tatort"

Sicht vom Signal Hill auf die Neustadt

und über die Altstadt

das natürliche Hafenbecken der Stadt

wow, ein echter Neufundländer!

der alte Leuchtturm von Cape Spears

mit der möblierten Wohnung des Leuchtturmwärters

im Gestell die unterschiedlichsten Signalflaggen

und das komfortable Bett

Blick auf die Hafeneinfahrt von St. John's

ein mit Blumen geschmücktes Haus ist die Ausnahme

und eine fröhliche Flossfahrt auf dem See

das Fischerdorf Quidi Vidi

Boots- Steg- Rampe

und wird vom Hochzeitspaar als Fotosujet benützt

die Fischer haben den Fang ausgeladen

und präparieren die Fische für den Verkauf

die Hafenausfahrt von Quidi Vidi

mit der schmalen Durchfahrt
im Verhältnis ist die Hafeneinfahrt nach St. John's auch sehr eng




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