Unterwegs auf dem Labrador Highway



Die Strasse beginnt nach der Fähre in Blanc Sablon
Direkt an der Küste blühen diese kanadischen Enziane



Die Hügelkuppen sind mit unterschiedlichen Flechten, Wacholder, flachwachsende Tannen und diversen Beeren bewachsen.



Unzählige Flüsse sprudeln zum Meer, das Wasser bernsteinfarbig, klar und sauber



Die Wasserströme haben Platz, winden sich in grossen Schleifen durch das flache Gebiet



Wildblumen und Gräser blühen in allen Farben, hier ist das Cotton Gras zu sehen



Im Dorf St. Lewis endet die Strasse, umso phantasievoller werden wir willkommen
geheissen!



In Red Bay haben wir enormes Glück und können Eisberge beobachten.
Wie ein Schiff, Leuchtturm oder Berg ziehen die weissen Riesen vorüber. In der Dämmerung leuchten sie in strahlendem Weiss.



Dann verlassen wir die Küste endgültig und tauchen ein in die grosse, grüne Weite, die Hügel erstrecken sich grün in grün bis an den Horizont.
Abendstimmung hinter dem gri-gri



Oha, hoffentlich gehören wir auch zu den Arbeitenden….
Die Strassenarbeiter waren die einzigen, die wir auf der Strecke angetroffen haben.
Sie sind dabei, die letzten Abschnitte der Piste zu teeren.



Auf der Brücke über den Churchill River. Die Fahrbahn ist nur eine Gitterkonstruktion.
Nichts für Stöckelschuhe!!



In Happy Valley wurde ein Spazierweg als Naturlehrpfad durch die Sumpf und Riedlandschaft angelegt und er wird von der Bevölkerung auch rege genutzt.



Ein meisterliches Arrangement, von der Natur erschaffen!



Ein Pilzhut, wie ein aufgeschnittener Baumstamm mit Jahrringen.



Am Gosling Lake liegen die grossen sechser Kanus bereit für den nächsten Rennanlass auf dem See.



Auf grossen Flächen des Waldes sind die Bäume abgebrannt oder durch Krankheiten abgestorben und strecken die toten Stämme und Äste in den Himmel. Ebenfalls werden riesige Flächen abgeholzt. Im Laufe der Jahre entwickeln sich darauf junge, gesunde Bäume, die mit ihrem hellgrünen Kleid einen Kontrast zu den schlanken, dunkelgrünen Tannen bilden.



Wir hinterlassen Spuren….



Ein Quartier in Churchill Falls. Dies ist ein Dorf mit rund 650 Einwohnern. Das Dorf wurde für die 220 Mitarbeiter der Nalcor Energy gebaut. Nalcor unterhält im Dorf eine Schule, Sportkomplex mit Schwimmbad, Einkaufsmöglichkeit, Restaurant und Spital.
Nur wer eine Anstellung im Werk hat, darf hier wohnen. Der Strom ist gratis, auch sonst geniessen die Mitarbeiter viele Privilegien und haben einen guten Verdienst.
Auch für die Kinder, so erzählt uns eine Mutter von zwei Teenagern, ist das Dorf eine ideale Umgebung um gross zu werden. Für die älteren, die in St. John’s studieren, werden Ferienjobs angeboten, damit die Jugendlichen die Ferien zu Hause verbringen können.
Für Rentner, die über Jahrzehnte hier gewohnt haben und im Alter umgezogen waren, gab es bei der ersten Stromrechnung ein böses Erwachen!!! Über 1000 CAD kostete der «normale» Strom! Da war schnelles Umdenken und Anpassen gefragt!



Churchill Falls ist einer der grössten unterirdischen Wasserkraftwerke mit 11 Turbinen.
Sie können 5,4 Megawatt Strom produzieren
Der grösste Anteil des Stromes wird nach Quebec verkauft, aber er wird auch für die Minen genutzt und bis nach Nordamerika verkauft.
Die Stauseen haben eine Fläche von über 6530 km2 und das Wasser wird durch 88 Dämme von 64km Länge zurückgehalten.



Schematische Darstellung der Funktionsweise in Churchill Falls



Die Stromverteilung vor dem Werk



Sie sehen aus wie Tänzer auf dem Hügel



Wir dürfen uns frei bewegen und über die Dämme fahren. Dieser Platz hat uns besonders gut gefallen, deshalb haben wir hier übernachtet, ruhig und friedlich.



Weiter geht es nach Labrador City, der Eisen- und Goldminen Stadt.
Ausserhalb der Stadt befindet sich das Menihek Skigebiet. Dorthin fahren wir in der Hoffnung, einen Übernachtungsplatz zu finden. Unterhalb des Sessellifts hat es einen grossen Platz, dort stellen wir uns hin. Kaum stellen wir den Motor ab, kommt ein Mann im Pick Up angefahren und fragt uns, ob wir hier übernachten wollen. Wenn ja, dann wüsste er einen schöneren Platz.



Wir folgen ihm, er fährt zwischen zwei Häusern durch, wo es sehr privat aussieht, ein steiles Strässchen hinunter und wir erreichen den Dumbell Lake auf einem Sandstrand.
Unser Führer entpuppt sich als Präsident des Skiclubs und er erzählt uns stolz, dass hier sogar die Nordische Ski Olympiade stattgefunden hat, bevor es nach Alberta verlegt wurde.
Nach einer ruhigen Nacht am See hupt es draussen. Es ist der Präsident, der uns frischen Kaffee vom Mc Donalds zum Frühstück bringt, bevor er selbst zur Arbeit fährt!
So nett sind die Kanadier zu uns!



Zwanzig Kilometer weiter haben wir die Provinz Labrador verlassen und befinden uns im Eisenminendorf Fermont in der Provinz Quebec. Auch dieses Dorf wird ausschliesslich von den Arbeitern bewohnt und sie alle sprechen nur französisch. Mit einem Akzent, der uns an die Camargue erinnert. Müssen höllisch aufpassen, damit wir sie verstehen.
Trotz Nebel und Regen machen wir die Morgentour durch die Mine, die 3 ½ Stunden dauert.
Im Tagebau wird das Eisen abgebaut.



Dieser gigantische Truck bringt mit dem geladenen Material 338 Tonnen auf die Waage.
Das Material wird zur Weiterverarbeitung auf dem Gelände gefahren.
In einer riesigen Trommel wird das Eisen vom Gestein getrennt, das Gestein wird im Bau verwendet oder es werden die abgebauten Gruben damit wieder aufgefüllt.





In der Werkstatt werden die Riesentrucks gewartet und gepflegt. Ein Truck kostet über 5 Mio CAD. Daneben wirken wir beide wie zwei Zwerge!



Das gewonnene Eisen wird lose auf die Eisenbahnwaggons verladen und an die Küste hinunter transportiert, danach in die ganze Welt verschifft.



Die Züge sind endlos lange und rattern minutenlang an uns vorbei



Ein Paradies für Angler und Wanderer.
In den Wäldern ist es auffallend still, es gibt praktisch keine Vögel, grössere Tiere haben wir nie entdeckt und auch nicht gehört. Ruhe herrscht….



«Warnschild» auf der Piste, die linke Seite ist abgerutscht.



Da können wir uns mit dem Leichtgewicht ruhig über die Brücke wagen. Oft waren die seitlichen Begrenzungen auf der einspurigen Brücke weg oder eingedrückt, doch ein bisschen mulmig.



Ei, was sehen wir da am Ende einer Brücke. Reife Wildkirschen. Flugs gepflückt und



Im gri-gri zu Konfitüre verarbeitet.



und erst Ende August ist hier der rote Holunder reif, da können wir nicht widerstehen und greifen zu.



Am Abend finden wir einen hübschen Platz unterhalb des Mc Donald Wasserfalls.
Über diese Brücke musst Du gehen



Immer dem Lärm nach bis zum Wasserfall
Auf dem Bild sieht er flach aus, in Natura wirkte er viel steiler und es toste und gurgelte



Auf dem Waldweg zum gri-gri zurück



Damit die rote Holunder Konfitüre auch in die Gläser kommt!



Wir sind wieder an der Küste, am St. Lorenzstrom angelangt.
Eine perfekte Möglichkeit für einen Strandspaziergang



Am Strand entdecken wir dieses Natur- Sand- Bild



Auf dem Stadtcamping in Sept Îles gibt es eine Waschmaschine, so profitieren wir und erzählen eine Geschichte zum Schmunzeln.
Bei schönstem Sonnenschein wollten wir die Wäsche nicht im Tumbler trocknen, wieso Energie verschleudern, wenn die Sonne gratis ist! So hängten wir die Wäsche zwischen zwei Bäumen auf. Bald danach kam die Rezeptionistin und erklärte uns, dass der Gemeindearbeiter reklamiert habe. Grund: Unsere Wäsche war von der Strasse aus zu sehen. Das geht nicht, das stört! So waren wir gezwungen, die Wäsche umzuhängen und wir befestigten die Leine an den Platzmarkierungen «versteckten» sie so hinter dem Hügel, nicht mehr sichtbar von der Strasse her – der Friede war wieder hergestellt!



Nach der Wäscherei fahren wir zu einer Vogelbeobachtungsstelle, einem Platz zwischen dem Meer und einer Flussmündung. Eine interessantes Salzsumpfgebiet erstreckt sich vor unseren Augen. Bei Ebbe werden Sandhügel und Rinnen sichtbar, bei Flut breitet sich ein See aus.
Kanadische Wildgänse grasen in den Wiesen, trinken vom Süsswasser und erheben sich plötzlich mit lautem Geschnatter in perfekter Formation in die Luft.



Kunstfliegerei



Lustig sehen auch die petit chevalier aus, wenn sie durchs Wasser stelzen und immer wieder nach Futter picken, ob sie sich im Spiegelbild sehen können?



Ob sie wohl einen Schwatz abhalten?



Derweil die Amerikanische Rohrdommel kritisch abseits steht und die Szenerie beäugt









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