Im Kootenay, Yoho, Banff und Jasper Nationalpark, Kanada

 

 


 Der Indian Summer zeigt sich in den Rocky Mountains von seiner garstigen Seite. Praktisch täglich regnet es, hört wieder für eine Weile auf und wenn die Sonne durch die Wolken blinzelt werden die wunderschönen Herbstfarben mit ganzem Feuer entfacht. Die Temperaturen bewegen sich im einstelligen Bereich, die Nächte sind schon sehr frisch. 

Dennoch bewegen sich überraschend viele Besucher in den Nationalparks. Der Höhepunkt war der Lake Louise! Auf verschiedenen Ebenen befinden sich riesige Parkplätze mit Parkplatzeinweisung. Zusätzlich ist ein Shuttlebus von Lake Louise Village im Einsatz. So tummeln sich am Ende des Sees Scharen von Touristen, viele Asiaten und Inder, die sich in Pose setzen für Selfies und Fotos, möglichst auf dem äussersten Stein, bevor sie in den See fallen… Aber kaum ein wenig abseits, nimmt die Anzahl Leute rapide ab. Es gibt, trotz vieler geschlossener Wanderwege, mancherlei zu sehen! Verwunschene Seen in den prächtigsten Farben, Wasserfälle in allen Variationen, bizarre Steinformationen, in welche sich der Fluss im Laufe der Jahrtausende gefressen hat und dazwischen die unberührte Natur, die sich rechts und links der Strasse ausbreitet. 

Diese zusammenhängenden Parks weisen eine Fläche auf, die halb so gross wie die Schweiz ist! Entsprechend weitläufig ist es. Die Täler sind sehr breit, die Flüsse ziehen in grossen, gemächlichen Schleifen dahin und die Pässe führen allmählich in weiten Kurven hinan, kaum ist die Passhöhe ersichtlich und schon geht es im nächsten breiten Tal wieder hinab. Die Wälder ziehen sich bis hoch hinauf, die teilweise steilen Felsflanken ragen rechts und links des breiten Tales auf. 

Im ersten Moment sind versucht zu denken: das ist ja nichts, diese Rockies zu überqueren. Aber dann stellen wir uns das Tal ohne die komfortable Strasse vor, sehen die grossen Sumpfgebiete, die instabilen Flussufer, die von den Berghängen heruntergefallenen Steine und Geröll. Dazu noch die enormen Distanzen. Nicht ein kurzer, steiler Pass, nein, beinahe endlos über 100te von Km ziehen sich die Täler hin. Dann war es doch eine gewaltige Herausforderung, diese Berge zu durchqueren! 

Auch waren damals die Gletscher noch viel mächtiger, das haben wir mit erschreckender Deutlichkeit heute Sonntag 3. Oktober 2021 einmal mehr anschauen können anhand des Athabasca Gletschers auf über 2000 MüM im Jasper NP. Schneegraupel bläst uns waagrecht ins Gesicht, als wir uns warm eingepackt auf den Weg machen. Über die Geröllhalden und dem aperen ehemaligen Gletscherboden steigen wir bergan. Immer wieder kommen wir an Infoschildern vorbei, wann der Gletscher bis hierhin gereicht hat. Auch Fotos belegen, dass das Icefield Center mal am Rande des Gletschers stand. Heute befindet sich die Gletscherzunge über 1,5km vom Gebäude entfernt. Der Schwund in Dicke und Länge ist beängstigend riesig! 

Auf der Fahrt talabwärts sehe ich am Hang weisse Punkte. Sind dies die berühmten weissen Bergziegen? Das schauen wir uns genauer mit Feldstecher und Fotoapparat an. Ja es sind sie! Auf unserer Fahrt konnten wir bis anhin grössere Tiere beobachten; eine Gruppe Mule Deer Damen, Mountain Goats, Bighorn Sheeps, big Ravens und zudem Bisons, die allerdings in einem Gehege grasten. 

 Respekt zollen wir den zahlreichen Campern mit Zelten. Beim grössten Regen fahren sie auf den Parkplatz, packen Esswaren, Zelt und Schlafsäcke in einen riesigen Rucksack und verschwinden im regennassen Wald. Fragen wir am nächsten Morgen, wie es war, ob nicht zu nasskalt, kommt die fröhliche Antwort; nein, es war gut!! Auf dem Kicking Horse Camping treffe ich auf dem WC unsere Zelt Nachbarin. Sie trocknet mit dem Handtrockner ein Paar Hosen. Sie erzählt, dass ihr Mann gestern ins Wasser gefallen sei. Mit einem schiefen Grinsen fügt sie an: «das war nicht lustig!» 

Wenn wir am Abend gemütlich unter der trockenen, warmen Bettdecke kuscheln und den prasselnden Regen auf das gri-gri Dach hören, dann sagen wir uns: ist schon schön, Schweizer Weicheier zu sein!! 

 

 

Bei Dwight nehmen wir das gri-gri in Empfang


unterwegs in die Rocky Mountains, die Shannon Falls

 

Der Zug begleitet uns über eine weite Strecke mit kilometerlangen Kompositionen
                                      

Am Andersen Lake sehen wir eine Gruppe Mule Deers

                Auf der Seton Portage Rd. einer Nebenstrasse, die für den Bau der Strommasten gebaut wurde, hoch über dem Andersen Lake gelegen                  


                                        

Der Yalakon River hat im Laufe der Zeit diesen riesigen Kessel gebildet. Wir sind hinab gestiegen, um uns die Vegetation anzuschauen


Am berühmten Lake Louise

Am Talende wird der See von einer schroffen Felswand eingerahmt, bedrohlich hängt der Gletscher über den Felsen

Der Takakkaw Fall im Yoho Valley, mit über 300 Metern einer der höchsten Wasserfälle Kanadas

Ein Camperpaar verschwindet mit Zelt, Sack und Pack im Regen

Auf dem Wanderweg im Yoho Valley

Also, diese Fahrweise haben wir nicht befolgt!

Die natürliche Brücke im Yoho NP

Hier fliesst der Kicking Horse River unter die "Brücke"

Kunst im Fels am Kicking Horse River

Im Mistaya Canyon (Banff NP) hat sich das Wasser tief in den Fels gegraben

Dadurch ist ein wahres Naturkunstwerk entstanden

Der North Saskatchewan River (Banff NP) in seiner majestätischen Grösse

An seinem Ufer, am Coleman Creek, haben wir übernachtet

auf dem Sunwapa Pass Jasper NP

Der Athabasca Gletscher, was von ihm noch übrig ist, im Jasper NP

Bis hierhin reichte der Gletscher noch in 2006

Das Bild dokumentiert die Grösse des Gletschers von 1844. Er reichte damals bis zum heutigen Parkplatz vor dem Icefield Centre

Heute zeigt der Blick vom Centre aus dieses Bild! Der Gletscher ist über 1,5km kürzer und wesentlich dünner als damals

Mountain Goats in der Nähe von Rampart Creek

Dies die Übersicht, wo sie geweidet haben

Unser Übernachtungsplatz am Abraham Lake

mit schöner Herbststimmung

gleich neben der Strasse weiden diese Bighorn Sheeps am Abraham Lake

Sie lassen sich durch unser Fahrzeug nicht stören!

Ein mächtiger Bison, allerdings in einem Gehege

gesehen in Rocky Mountain House

Unser Toaster, der uns Pampen- in feines Chnusperbrot verwandelt dient gleichzeitig dazu, das Wasser zu kochen = effiziente Gasverwertung

neugierig schaut es zu, was wir machen.....

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