Mit unseren Visa dauert es noch einige Tage, so entfliehen
wir der Hitze und dem Schmutz von Delhi und fahren in den Himachal Pradesh an
den Prashar Lake. Hinter Mandi verlassen wir die Verbindungsstrasse und fahren
durch ein langgestrecktes Tal. Die Strasse wird immer enger, schliesslich hört
auch der Teerbelag auf und wir kurven über die enge Piste in die Höhe. Die
Aussicht wird immer grossartiger. Erst zwischen Feldern, dann durch einen
Föhrenwald und schon sehen wir die ersten Alphütten. Grosse Steinbauten mit
Lehm verputzt und einem Flachdach, meist stehen zwei bis drei beieinander.
Der See liegt auf 2730 Metern, versteckt in einer
Gebirgssenke. Einen Parkplatz gibt es nicht, so stellen wir das gri-gri am Pistenrand
ab, wo noch weitere Fahrzeuge stehen. Von Mandi verkehren Pick- Up’s, welche
die Indischen Touristen auf den Berg bringen. Zahlreich kommen sie her, um dem
See und dem daneben liegenden Tempel einen Besuch abzustatten.
Der See sieht aus wie auf einem Postkartenprospekt! Er ist
klein, ein hübscher Teich mit einer
schwimmenden Insel darauf. Am See können wir nicht campieren, zwei Zäune sind darum herum gezogen, auch ist
uns der Besucherstrom zu gross. Alle wollen doch ein Foto von uns und mit uns
machen und ins gri-gri hinein schauen.
Aber kurz vor dem See finden wir einen idealen Platz, ein
grosses Plateau mit einmaliger Aussicht in die Ferne! Wie gemacht, um zu
campieren. Später erfahren wir von einem Guesthouse Betreiber, dass wir auf dem
Helikopter Landeplatz der Regierungsbeamten stehen. Wenn diese „hohen“ Tiere
den See und Tempel besuchen, lassen sie sich einfliegen.
Aber jetzt herrscht Friede und Ruhe. Langsam ziehen die
Hirten mit den Ziegen- Schaf- Kuh- und Büffelherden über die Bergweiden. Am
Morgen und Abend kommen sie regelmässig bei uns vorbei, bringen uns Milch und
gut duftende Kräuter, frischen Salat und setzen sich einen Moment mit uns
zusammen. Die frische Milch schmeckt neutral und ist relativ fettarm. Leider
ist die Verständigung dürftig, aber sie erzählen uns, dass sie nur über den
Sommer hier oben sind und für den Winter ins Dorf ziehen. Da das Handy zur
Grundausstattung der Hirten gehört, können sie uns Bilder ihrer Häuser im Dorf
zeigen, Schnee liegt auf dem Platz! Interessiert schauen sie sich im gri-gri um
und ebenso neugierig gucken sie auf dem Mac unsere Bilder an.
Nach einer Weile verabschieden sie sich wieder und steigen
mit den Tieren zu den Häusern hinunter.
Die grossen Alphütten sind auch für die Tiere gedacht.
Selbst die dicken Ochsen verschwinden durch die Türe ins Innere des Hauses und
sind so geschützt.
Die Nächte sind empfindlich kühl; auch wir müssen die Decken
wieder hervorholen!
Ein Genuss nach der schwühlen Hitze! Targia wird jeden Tag
munterer, die Spaziergänge ausgedehnter und jeden Tag entdecken wir etwas
Neues. An einem Morgen sieht Robi fünf Adler auf einem Felsen sitzen, die sich
das Gefieder trocknen. Unterhalb des Felsens zieht ein Hirte mit den Ziegen
vorbei. Verglichen zu den Adlern wirken die Ziegen klein! Dann starten die
Könige der Lüfte über Robi’s Kopf und spreizen die mächtigen Flügel. Es reut
ihn noch heute, dass er den Fotoapparat nicht dabei hatte.... Aber die
Erinnerung bleibt!
Plötzlich prasseln Hagelkörner auf das gri-gri Dach; kurz
darauf rauscht auch der Regen hernieder. Gemütlich sitzen wir in unserem Heim,
da hören wir lautes Rufen vor der Türe. Zwei Hirten bitten um Unterschlupf und
freuen sich riesig über den Schärmen, den wir bieten können. Angeregt
unterhalten sie sich untereinander und kommentieren unsere Ausstattung! Den
Tee, den wir anbieten, ist für sie wohl fremd, vorsichtig schlürfen sie davon.
Dann ist der Regenspuk wieder vorüber, sie ziehen weiter.
Nach dem Gewitter verzieht sich der Nebel und gibt die Sicht
auf die Schnee bedeckten Gipfel des Himalaya frei. Wir stehen am Rand des
Plateaus und können uns nicht satt sehen. Am Himmel ziehen die riesigen Adler
ihre Kreise und gleiten majestätisch dahin.
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die Anfahrtsstrasse ist einspurig, für das Kreuzen muss eine
Ausweichstelle gesucht werden |
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sie arbeiten in den steilen Gärten,
der schöne Kohl wird in die Hutte gepackt |
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immer weiter hinauf! |
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durch Föhrenwälder |
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die indischen Alphütten |
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obschon viele Touristen kommen, fehlt die Infrastruktur |
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der Parkplatz für die Besucher |
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Die Restaurantküche befindet sich unter dem Plastikzelt |
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Prashar Lake, einmal anders |
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"unser" ideales Camping- Plateau
häufig hängt der Nebel zwischen den Bergen |
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Telefoniert wird bei jeder Gelegenheit! |
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stolz präsentiert er uns seinen Büffel |
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mit frischen Zweigen wird das Dach neu abgedichtet |
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stabile Holzträger stützen das Dach |
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der Kräutergarten |
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eine bescheidene Behausung, jedoch mit Solarpanel |
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Zeit für ein Spiel |
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er kommt uns täglich zweimal besuchen
und erkundigt sich nach unserem Wohlergehen |
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interessiert schaut er sich unsere Fotos an und lacht, als
er sich, seine Tiere und seinen Vater darauf sieht! |
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hübsch gehörnt! |
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mit toller Frisur
wir nennen sie nur die Perücken- Kuh |
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sein Bart hat dieselbe Farbe!!! |
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am steilen Hang haben sie das Holz gesammelt und gebündelt
trittsicher tragen sie das Brennholz zu den Häusern |
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neugierige Schafe |
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eine hübsch gefleckte Ziege |
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bestimmt entstehen aus ihren Haaren schöne Decken |
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sie suchen Zuflucht vor Hagel und Regen im gri-gri
und schauen sich neugierig um |
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der Nebel hat sich gelichtet und gibt den Blick auf die Berge frei |
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einfach schön! |
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diese Weite, diese Ruhe und Frieden! |
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der Adler lässt sich im Luftstrom treiben |
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ein schönes Exemplar |
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