Für ein paar Tage haben wir uns im Hotel Emblem
einquartiert. So können wir uns um unsere Visa für Pakistan und Iran kümmern.
Aber auf der pakistanischen Botschaft wird uns gesagt, dass wir die Visa nur in
der Schweiz beantragen können. Darum organisieren wir den Versand unserer Pässe
in die Schweiz und beauftragen einmal mehr die Firma bornpower mit der
Einholung unserer Visa.
Delhi sieht aus der Luft eigentlich recht grün aus, auch die
Aussicht aus unserem Zimmer geht in die Baumkronen. Aber darunter gibt es nur
Asphalt und staubige Ränder. Überhaupt nicht ideal, um mit Targia zu laufen.
Zum Glück befindet sich gleich um die Ecke das „gehobene“ Viertel Kalindi
Colony. Durch das bewachte Tor gelangen wir in das Viertel. Hier wohnen Leute,
denen es gut geht, die einer Arbeit nachgehen und sich sogar Ferien in der
Schweiz leisten können. Die solide gebauten Häuser sind nochmals eingezäunt.
Vor den Toren sitzen die Wächter auf ihren Stühlen und nicken uns freundlich
zu.
Mitten im Viertel befindet sich eine kleine Fläche mit
Rasen. Darauf stehen in einer Ecke Plastikzelte, die bewohnt sind. Das wird im
Viertel geduldet? Da wir mehrere Tage das Viertel durchstreifen, erfahren wir,
was es mit diesen Zelten auf sich hat. Im Viertel werden die
Kanalisationsschächte neu gebaut. Von Hand wird der Graben ausgehoben, dann mit
Backsteinen die Wände erstellt. In dieser Bruthitze arbeiten Männer wie Frauen.
Und diese Arbeiter wohnen in den Zelten! Das sind sehr harte Arbeits- und
Lebensbedingungen!
Delhi ist ohnehin eine extreme Stadt. Über Nacht setzt sich
eine dicke Staubschicht auf dem gri-gri ab! Staub, Smog, Hitze, Feuchtigkeit,
Gestank, Müll; das macht einem wirklich zu schaffen!
In der hiesigen Zeitung, der HindustanTimes schreiben sie über
das Problem von sauberem Trinkwasser. Das Wasser wird, da die Leitungen undicht
sind, immer wieder von Abwässern verschmutzt. Die Abwasserrohre sind verstopft
oder in vielen Vierteln, nicht mal vorhanden. Eine grosse Herausforderung für
eine Millionen Stadt, in welcher sich der Müll türmt, die Flüsse als Kloake
fliessen, Menschen auf der Strasse hausen und statt dass Strukturen vorhanden
sind, das Chaos regiert!
Auf derselben Seite, wo der Artikel abgedruckt ist, wird für
ein Luxusauto der Marke BMW geworben. Auch hier spiegelt sich der gigantische
Gegensatz zwischen arm und reich wieder! Wer vermag ein solches Gefährt?
Die Kalindi Colony wirkt wie eine ruhige Oase. Unruhig wird
es erst, wenn die Hunde aus den Gärten gelassen werden und sie sich agressiv
auf Targia stürzen wollen! Doch wie sie erschienen sind, verschwinden sie
bellend wieder und wir drehen unsere Runde frühmorgens, um der Hitze und dem
Staub möglichst zu entgehen, durch das Viertel. Grüssen die Grabenarbeiter,
sagen der älteren Dame auf ihrem täglichen Spaziergang „Hello“, deren Sohn mit
Familie in der Schweiz weilt und verabschieden uns von den Wächtern am
Eingangstor, bevor wir uns wieder in die Kühle des Hotels verziehen.
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Blick auf die Hauptstrasse im Viertel |
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hier können wir wenigstens einige Schritte gehen |
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schöne Häuser hinter Mauern |
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in der Hintergasse ist der Audi parkiert |
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Blick in eine Seitenstrasse |
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hier wohnt ein Advokat |
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oft ist ein Garten mit Rasen angelegt |
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vor den Eingängen sind die Häuschen für die Wächter aufgestellt |
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er muss beim parkieren aufpassen |
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dass er nicht in das "Loch" runterstürzt! |
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nicht nur Wohnblocks sind im Viertel,
auch eine Schule und ein Spital befinden
sich darin |
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der kleine Park im Viertel. Hinter dieser Umzäunung sind
die Zelte aufgestellt; am Abend installieren sich die Mütter mit
den Kindern unter den Moskitonetzen.... |
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Blick ins Zeltlager mit der Feuerstelle |
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Stolperfalle!
Fehlender Ablaufdeckel |
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abenteuerliche Wasserinstallation |
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Stromerschliessung nach Indischer Art! |
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hier endet der Ablaufkanal |
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die Röhre ist komplett verstopft
hier läuft garantiert nichts mehr durch! |
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marode..... |
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von Hand heben die Arbeiter/innen den Graben aus |
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und kippen den Aushub auf den LKW |
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die Grabenwand wird mit Backsteinen
aufgemauert |
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und anschliessend mit Schlamm verputzt |
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auf dem Weg nach draussen, rechts im Bild das Notstrom-
aggregat des Spitals |
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draussen hat ein Coiffeur sein Geschäft am Strassenrand installiert
Bitte Platz nehmen für die Rasur! |
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nach einer Nacht hat sich auf dem gri-gri eine Staub-
Dreckschicht abgelagert! |
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zurück ins kühle Hotelzimmer |
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der Artikel über das Trinkwasserproblem in Delhi
angesichts des Mülls nicht erstaunlich! |
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viele Quartiere sind davon betroffen |
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Reich und arm leben Seite an Seite
die einen kämpfen um sauberes Wasser
die anderen überlegen sich, diesen
tollen BMW zu kaufen! |
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