Seit seiner Unabhängigkeit im Jahre 1947 ist Pakistan
Schauplatz gewaltsamer Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Volks- und
Glaubensgruppen.
Nach der Islamisierungspolitik der 1980er-Jahre erlebt
Pakistan einen rasanten Zuwachs an religiösem Extremismus im Land und an
Koranschulen.
Ebenso hat die Einwanderungswelle der Flüchtlinge aus
Afghanistan, den Paschtunen, die Konflikte zwischen der angestammten
Bevölkerung und den neu Zugezogenen enorm verschärft.
Extremisten, die Touristen zur Erpressung von
Lösegeldern entführen, machen Pakistans Ruf auch nicht besser. Alle offiziellen
Stellen raten von einer Reise durch Pakistan ab.
Trotzdem entschliessen wir uns, auf dem Landweg durch
Pakistan zu fahren.
Im Wissen darum, dass wir im Krisengebiet durch
Belutschistan von der Polizei begleitet werden.
Der Empfang an der Grenze in Wagah ist äusserst
freundlich und unkompliziert. Rasch sind die Formalitäten erledigt und wir
dürfen ins Land.
Die ersten 850km führen uns durch das fruchtbare Indus
Tal nach Sukkur. Die Hitze ist extrem! Es sind sehr wenige Fahrzeuge auf der
guten Strasse unterwegs. Einzig die wunderschön, liebevoll verzierten LKW’s
schleichen langsam und bis zum Anschlag beladen voran! Das sind fahrende
Kunstwerke! Der Grundaufbau ist eine Holzkonstruktion, die dann zum Teil mit
Metall belegt und zum Schluss noch farbig angemalt wird!
In Sukkur werden wir im Hotel von einer Polizei
Eskorte abgeholt. Wir verlassen das weite Tal und gelangen durch eine Schlucht
in die Berge. Es wird immer karger und trockener. Die Pakistani sind uns
gegenüber fröhlich, wir gewinnen den Eindruck, dass sie stolz sind, uns durch
das Land geleiten zu dürfen. Sie kommen uns begrüssen und wenn die Übergabe an
die nächste Eskorte „fliegend“ ist, dass wir gleich hinter dem nächsten
Polizeifahrzeug fahren dürfen, dann lachen und winken sie uns wie wild zu und schreien
„Good bye“.
In Quetta, der Hauptstadt von Belutschistan scheint
die Lage angespannter zu sein. Mit einem gepanzerten Fahrzeug voraus und einer
zusätzlichen Motorradeskorte hintenan werden wir zum Hotel gebracht. Wir dürfen
das Hotel nicht ohne Polizeischutz verlassen, nicht zum Tor hinaus gehen. Mit
Targia drehen wir Runden im kleinen Garten, selbstredend, dass der Dickkopf
seine „Geschäfte“ nicht erledigt und nicht begreift, dass wir mit ihr nicht
rausgehen! Aber das ist zum Glück nur für zwei Tage.
Wir fahren (mit Polizeieskorte) zum Ministerium, um
die Spezialbewilligung einzuholen. Während drei Stunden sitzen wir im Büro und
beobachten amüsiert den Betrieb, die Abläufe, den Arbeitseinsatz der
Mitarbeiter. Offiziell ist das Büro ab 8 Uhr geöffnet. Um 9 Uhr kommen die
ersten Mitarbeiter, entfernen das Schloss an der Türe und setzten sich mal auf
ihren Stuhl. Sie lesen die Zeitung, plaudern miteinander, lassen uns das
erforderliche Dokument ausfüllen. Wie die Chefin erscheint, erwacht das Büro
zum Leben. Gebündelte Mappen werden gebracht, Schriftstücke vorgelegt, ein
emsiger Betrieb entfaltet sich. Während wir warten schaue ich einem Mitarbeiter
über die Schulter, wie er einen Polizeirapport ausfüllt. Es geht um einen
Zwischenfall an der Grenze. Gemäss Pakistani hätten die Iraner das Feuer auf
die Pakistani eröffnet.... Warum? Der Grund? Das steht nicht und es ist gut
vorstellbar, dass auf einer Polizeistelle im Iran dasselbe protokolliert wird:
Die Pakistani hätten das Feuer eröffnet....
Nachdem die Büro Chefin unser Dokument unterschrieben
hat dürfen wir von Büro zu Büro. Fünf verschiedene Ministerien müssen sich
unser Dokument anschauen und unterschreiben! Ein riesiger Aufwand! Nachdem dies
erledigt ist warten wir auf die Eskorte, die uns wieder ins Hotel zurück bringt.
Am nächsten Morgen starten wir mit grosser Verspätung
mit unserer Eskorte durch die Stadt. Wir brauchen schon mal zwei Stunden, bis
wir die Stadt hinter uns gelassen haben. Dann klappt die Eskortierung wieder
besser. Per Funk ordern sie die Kollegen für die nächste Etappe an.
Wir fahren durch die flache Steppe, flankiert von
schönen Felsformationen an ehemaligen Karawansereien vorbei nach Dabaldino.
Dort werden wir wieder zu einem Hotel gebracht, wo wir im Hof übernachten
können.
Die letzte Etappe zur Grenze in Taftan hat reibungslos
geklappt.
Die Pakistani haben sich grosse Mühe mit uns gemacht
um uns über die 1000km sicher zu geleiten. Dafür danken wir all den Männern.
Nie spüren wir Feindseligkeiten, im Gegenteil, sie
waren von uns und besonders vom gri-gri restlos begeistert.
Aber natürlich entspricht diese Reiseform nicht
unseren Wünschen. Wir konnten uns nichts anschauen, konnten uns mit den Leuten
nicht unterhalten. Pakistan ist landschaftlich sehr reizvoll und voller
Sehenswürdigkeiten, die es zu entdecken gibt. Doch solange sich die Situation
im Land nicht verbessert wird dies die einzige Möglichkeit bleiben, als Selbstfahrer das Land zu
durchqueren.
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der historische Grenzübergang in Wagah |
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von unserer, zugegebenermassen, maroden Hotelterrasse
in Lahore können wir beobachten... |
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wie mit Parksündern umgegangen wird.
Mit dem Hubstapler wird das falsch parkierte Fahrzeug
auf den Mittelstreifen gehoben |
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und erst wieder hinuntergehoben,
wenn die Busse bezahlt ist! |
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Toll verzierte Tuk- Tuks |
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in voller Fahrt, bis auf den letzten Platz
belegt! |
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auch als Transporter brauchbar! |
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Kunst auf Rädern.... |
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verziert, bemalt |
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bis ins kleinste Detail |
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Tanklaster Kunstbild |
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ui, ui, wenn das nur gut geht! |
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die Stossstange ist ein Traum! |
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ob er Pferde liebt? |
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er braucht dringend Abkühlung.... |
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ein ganzer Konvoi |
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der Phantasie ist keine Grenze gesetzt |
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oft sitzen im vorderen Aufbau noch Passagiere |
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reich verzierte Eingangstüre |
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ein Holz- Chalet? |
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hier rollt ein oranger Traum... |
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jeder ist ein Unikat |
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einsteigen bitte.. |
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im Innern gehen die Verzierungen weiter |
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die ganze Kabine ist inwendig aufwändig gestaltet! |
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sie kommen vom Markt |
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ein seeehr langes Modell |
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ja, darunter sind Räder! |
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in der Nacht wird er wie ein Weihnachtsbaum blinken |
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auch die Traktoren sind prächtig verziert |
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man sieht kaum noch das Gefährt |
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glückliche Ochsen, sie dürfen sich abkühlen! |
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eine Stele mit Sprüchen aus dem Koran |
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auch in Pakistan wird mit Eifer Kricket gespielt |
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im fruchtbaren Indus Tal wird viel Reis angebaut |
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unsere vorausschauende Eskorte macht für uns den Weg frei! |
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der uns durch die karge Steppe führt |
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dörfliche Marktszene |
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die Überlandbusse sind gut besetzt |
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die Maschinenpistole ist immer griffbereit! |
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bei dieser Hitze sind sie für jeden Schatten dankbar |
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wer im Innern keinen Platz findet, der steigt aufs Dach! |
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schon sehen wir in der Ferne die Berge |
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langsam kriechen die LKW's dahin |
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überall ist Militär stationiert |
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durch die Schlucht werden wir von Motorrädern eskortiert |
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die Strasse führt entlang des ausgetrockneten Flusses |
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es wird eng..... |
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die Leute leben in sehr bescheidenen Häusern |
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oft steigen die Polizisten aus, um den Überblick zu haben und
um uns zu bewachen |
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auch Pakistan ist durch die Eisenbahn erschlossen |
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ein Flüchtlingslager in der Steppe |
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hier wird Ton abgebaut, geformt und in den unzähligen
Brennereien zu Backsteinen gebrannt |
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auf 3 Rädern unterwegs!!!!! |
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unsere Papiere werden weitergereicht |
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fröhlich winkt der Fahrer uns zu |
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vor Quetta nochmals ein grosses Zeltlager
mit Flüchtlingen aus Afghanistan |
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durch die Stadt werden wir vom gepanzerten Fahrzeug
eskortiert |
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die Bewohner aus Quetta kommen oft ins Hotel, um sich
im kleinen Garten zu erholen - und wie üblich lieben
sie es, ein Foto mit uns zu machen! |
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diese Türe bleibt für uns geschlossen! |
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solche Begeisterungs- Bekundungen erleben wir oft! |
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wir verlassen Quetta |
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eine Pyramide für die Götter?
Hier hat die Natur Kunst erschaffen! |
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ist das Dorf noch so bescheiden, die Moschee ist farbig |
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einsames Dorf in der Weite der Steppe |
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Sanddünen! |
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eine ehemalige Karawanserei |
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Oase im Nichts |
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allmählich versinkt das Gebäude unter dem Sand |
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