1. Mai Demo in Nafplion - die Befindlichkeit der Griechen
So viele Leute haben wir schon lange nicht mehr auf einen
Haufen gesehen! Zu hunderten strömen sie herbei, mit Kind und Kegeln, viele mit
gelben Blumen.
Wir sitzen am Quai und beobachten die Massen! Ein wunderschöner
heisser Sonnentag, sie schwatzen vergnügt und haben frei....
Können wir uns an die Maikundgebung wagen? Ja, das wollen wir uns anschauen! Aber wo sind denn all die Leute??? Um die Rednerbühne gähnende Leere!
Dafür drängen sie auf dem Quai, flanieren dicht an
dicht, die Cafés sind gerammelt voll! Aha, es wird nicht demonstriert und Reden
geschwungen, sondern genossen, die Leute wirken glücklich, entspannt.
Wir fragen uns oft, wie die Griechen die Situation
bewältigen. Das Leben ist sehr teuer hier, Benzin und Diesel teurer als in der
Schweiz! Die Preise für Butter, Milch, Milchprodukte, Brot sind ebenfalls so hoch wie in
der Schweiz. Fleisch ist günstiger. Früchte und Gemüse nur an den
Verkaufsständen günstiger, im Supermarkt auch teuer. Ein Kaffee kostet zwischen
1.50 bis 4.50. Und dies bei einem Verdienst von 600 bis 1000 Euro im Monat? Da
muss man kein Rechnungskünstler sein, das geht nicht auf! Und wie spart man am
wirkungsvollsten? Klar, indem man die Einnahmen am Staat vorbei schleust und
sich die Abgaben spart. Bei den Campingbetrieben
ist dies sehr verlockend und einfach zu realisieren! Die Betreiber schätzen es
sehr, wenn wir keine Quittung haben wollen!
Auf den grösseren Campings und Landwirtschaftsbetrieben sind
die Mitarbeiter in der Regel Ausländer.
Was wir betonen möchten, die Griechen sind sehr hilfsbereit,
freundlich und anständig. Nie sind sie aufdringlich, für einen Schwatz immer zu
haben! Definitiv haben sie das effiziente Arbeiten nicht erfunden. Bei der Wahl
zu sitzen und Kaffe zu trinken oder einen Rasenmäher, einen Besen in die
Finger zu nehmen ist das Resultat eindeutig!
Nach der Meinung unserer Gesprächspartner liegt das Problem
bei der Regierung. Während Jahren hat die Regierung die Steuergelder verprasst,
ein Regierungsmitglied verdient, bei gleicher Arbeit wie in der
Privatwirtschaft, einen grossen Batzen mehr; aber bei geringerer Arbeitsleistung!
Und wo man kann, wird Geld für die ganze Verwandschaft abgezweigt. (Anmerkung
von uns: ABER diese Angestellten sind auch Griechen, Leute vom Volk!)
Auch der Tourismus habe unter der schlechten
Berichterstattung gelitten. Wer möchte schon in einen Tumult geraten?! Obwohl
sich die Demonstrationen auf einen sehr kleinen Platz beschränkt und dass es
auf vielen Inseln immer ruhig und friedlich war.
Aber mehrheitlich sind die Griechen zuversichtlich, meinen, dass das Schlimmste überstanden ist
und dass es nun wieder aufwärts geht.
Die ganze Misere ist sehr komplex, wenn es einfach wäre,
würde es den Griechen schon heute blendend gehen. Aber, und dies ist unsere
persönliche Meinung, das Problem ist hausgemacht, es liegt bei den Griechen
selber!
Die Polizei |
und der bavarische Löwe schauen dem Treiben gelassen zu! |
Doch an einem Sonnentag wie diesem ist alles vergessen!
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