Die Terracotta Armee von Lintong




Das Licht zaubert helle und dunkle Schatten auf die Gestalten. Gleich wird die Fanfare erklingen, das Zeichen zum Abmarsch. Militärisch sind sie aufgereiht, das Fussvolk mit langen Speeren, Äxten, und Schwertern, die Pfeilbogenschützen knien schussbereit, die Pferde mit ihren Führern geleiten den Tross.


Die Wagen aus Holz sind längst zu Staub zerfallen. Die Figuren dagegen sind in einem unwahrscheinlich guten Zustand erhalten. Auf einigen sind noch die Farbschichten erkennbar.
Wahrlich, Handwerkskunst in ihrer höchsten Form!
Die lebensgrossen Figuren weisen unterschiedliche Körpermerkmale auf, die Gesichter sind individuell geformt. Selbstverständlich „tragen“ die Figuren die passenden Kleidungsstücke, die ihrer Aufgabe und ihrem Rang entsprechen.
Viele der Krieger hielten originale Waffen in den tönernen Händen. Einige der bronzenen Schwerte waren nach 2000 Jahren, begraben in der Erde, noch immer scharf!

Die rund 6000 Terracottafiguren und Pferde stehen in Korridoren, die mit grossen Steinplatten ausgelegt sind. Entlang den Korridoren wurden Pfeiler gebaut, um den Kriegern ein Dach über den Kopf zu geben. Längst sind noch nicht alle Figuren ausgegraben und sind in der Erde verborgen.

Entdeckt wurden die Krieger durch Zufall. Erst im Jahre 1974 stiess ein Bauer beim Graben auf dem Felde auf eine Tonfigur. Keiner ahnte damals das Ausmass der Entdeckung!

Angefertigt wurde die riesige Heerschar, um das Grabmal ihres Kaisers Qin Shihuangdi in der Ewigkeit zu beschützen.
Bereits im Alter von 13 Jahren (246 v. Chr.), kurz nach seiner Thronbesteigung, ließ der Kaiser mit dem Bau seiner Grabstätte beginnen. Während der 36 Jahre dauernden Arbeiten waren bis zu 700.000 Arbeiter gleichzeitig mit dem Bau beschäftigt. Auf einem mehrere Tausend Quadratmeter großen Areal wurde eine Grabkammer, geschützt von einer Armee lebensgroßer Tonsoldaten, der Tonsoldatenarmee (Terrakotta-Armee), errichtet.
Während der Regentschaft von Qin Shihuangdi wurden die bis dahin unabhängigen chinesischen Feudalstaaten zum ersten Mal zu einem Großreich vereinigt. Treibende Kraft dieser politischen und militärischen Meisterleistung war der Kanzler des Kaisers, Li Si, einer der fähigsten Staatsmänner in der Geschichte Chinas. Weitere Errungenschaften dieses ersten Kaisers des chinesischen Großreichs waren der Ausbau der Großen Mauer, die Anlage von Überlandstraßen und Kanälen sowie die Verwendung einheitlicher Schrift und Währung. Im Alter von 49 Jahren starb Qin Shihuangdi während einer Inspektionsreise in die Provinz und wurde in seiner Grabkammer beigesetzt.


Soldaten und Pferde, soweit das Auge reicht...

gleich marschieren sie los!

aufmerksame Pferde

individuelle Gesichter

unterschiedliche Gestalten, wie im echten Leben

hier defilieren sie vorbei

Die Wagen aus Holz sind längst zu Staub zerfallen

ein Ranghöherer mit seinem prächtigen Pferd

der Bogenschütze kniet bereit

immer wieder werden neue Korridore mit
Figuren freigelegt

er hat den Überblick

noch gut sind die Farbschichten zu erkennen

er ist bereit, für seinen Kaiser zu dienen

in einer Nebenkammer wurde diese Gruppe mit Pferden
freigelegt

die Wagenführer halten noch immer die längst zu Staub
zerfallenen Zügel in den tönernen Händen

Detailgetreue Nachbildung der Wagen

Ben Hur lässt grüssen.....

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